Olympia Report 2024

Olympia Report 2024 | 2

Inhalt 24 72 20 54 64 Fahnenträger:in Ready for Check-in Eröffnungsfeier Olympia im ORF Olympiazentren Austria Wettkampfkalender Sportstätten-Übersicht Sportarten Badminton Beach Volleyball Bogenschießen Golf Judo Kanu Leichtathletik Pferdesport Rad Rudern Schießen Schwimmen Synchronschwimmen Segeln Sportklettern Taekwondo Tennis Tischtennis 42 44 46 48 50 52 54 56 56 58 60 62 64 66 68 72 78 84 86 88 92 94 98 100 102 104 News Update Olympic Austria Inside Karl Stoss und Peter Mennel im Doppel-Interview Florian Gosch wird neuer ÖOC-Generalsekretär Olympic Day 2024 14 18 18 20 22 Olympische Spiele 24 Paris 2024 24 Spiele vor der Haustüre Kollektionspräsentation 26 Nominierungs-Pressekonferenz 28 Olympic Team Austria – alle Sportler:innen Einkleidung Lotterien Farewell-Feier Vereidigung durch Bundes- präsident Van der Bellen 30 34 38 40 116 Trampolin Triathlon Turnen Wasserspringen IOC Refugee Team 106 108 110 112 114 116 Austria House 116 Der Olympia-Hotspot 120 Eventübersicht 122 Österreich Werbung 124 Tirol Werbung 126 Österreichische Lotterien 128 backaldrin Münze Österreich 130 Wirtschaftskammer Österreich 132 134 Catering Supporter 136 Olympic Marketing Austrian Airlines Airbnb Toyota Facts & Figures 138 138 140 142 144

ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss Editorial Es ist so weit! Die Olympischen Spiele Paris 2024 stehen unmit- telbar bevor. „Ouvrons Grand les Jeux. Games Wide Open“ oder „Offene Spiele“. So lautet der offizielle Slogan der Spiele der XXXIII. Olympiade. Die französische Hauptstadt ist zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Gastgeberin und zieht damit mit London gleich. Für das Olympic Team Austria sind es Spiele praktisch vor der Haustüre. 5 gleich: Vor 100 Jahren, als die Spiele zum zweiten Mal nach 1900 in Paris stattfanden, waren gerade einmal 4,4 Prozent Frauen am Start. Die dritten Olympischen Spiele in Paris setzen da- mit einen historischen Schritt zur För- derung der Gleichstellung im Sport und sind ein starkes Signal an die Welt. Wenn die besten Athlet:innen der Welt bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 dem Olympischen Motto „Schnel- ler, höher, stärker – gemeinsam“ – oder auf Lateinisch „Citius, altius, fortius – communiter“ – folgen, dann steht vor allem in diesen Zeiten das „Gemeinsa- me“ im Vordergrund. Nur gemeinsam werden wir unsere Ziele erreichen und nur gemeinsam werden wir durch den Olympischen Gedanken und fairen Sport eine bessere Welt schaffen. Auch die Sportler:innen des Olympic Team Austria sind Botschafter:innen dieser Olympischen Idee. Ihr Vorbild wird hoffentlich in uns allen das Olym- pische Feuer zum Lodern bringen, das als ewiges Symbol dieses globalen Sportfestivals brennt und die Werte des Friedens, der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts feiert. Als Präsident des Österreichischen Olympischen Comités und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees freue ich mich über dieses „Heimspiel“ ganz besonders. Denn diese Spiele mar- kieren nicht nur die Rückkehr des größ- ten Sportereignisses der Welt nach Eu- ropa, sondern auch die Verwirklichung einer Vision, die die Olympischen Spie- le als festliches Zusammenkommen der Nationen im Zeichen des Friedens und der Nachhaltigkeit neu definiert. Die Umsetzung der Olympic Agenda 2020+5 in Paris zeigt unser Bestreben, die Spiele an die heutigen globalen Herausforderungen anzupassen und sie zugleich zu einem Vorbild für In- klusivität und ökologische Verantwor- tung zu machen. Mit über 95 Prozent bestehender Sportinfrastruktur und in- novativen Ansätzen zur nachhaltigen Nutzung der Veranstaltungsorte setzen wir neue Standards für zukünftige Aus- tragungen. Besonders glücklich sind wir darüber, dass Paris 2024 als die ersten Olym- pischen Spiele in der Geschichte eine vollständige Geschlechterparität er- reichen wird, mit gleicher Anzahl an Athletinnen und Athleten. Zum Ver-

6 Editorial Paris ist ein perfekter Platz für Olym- ÖOC-Generalsekretär Dr. Peter Mennel Athlet:innen-Management gemeinsam mit den Sportfachverbänden und den sechs Olympiazentren Austria sehr ernst, weil wir der Überzeugung sind, dass nur die beste Vorbereitung, die beste Ausstattung und das beste Umfeld unseren Sportler:in- nen dabei helfen kann, am Tag X auch die beste Leistung abrufen zu können. Jedes Mitglied unseres Olympic Team Austria darf stolz auf die harte Arbeit und das Engagement sein, die das Er- reichen des Olympia-Traums ermöglicht haben. Wir sind stolz darauf, dass wir als ÖOC die Sportfachverbände mit unseren Partnern schon auf dem Weg nach Paris begleiten durften. Wir haben den ÖOC Travel Support powered by Austrian Air- lines und Airbnb 2022 gestartet und seit- her wurde dieser von Fachverbänden und Athlet:innen intensiv auf deren „Road to Paris“ genützt. Jetzt geht es darum, die rot-weiß-roten Farben an allen 16 olympischen Wett- kampftagen würdig zu vertreten. Eines kann ich versprechen: Alle ÖOC-Mit- arbeiter:innen werden vom ersten Tag an alles tun, um unseren Athlet:innen erfolg- reiche Olympische Spiele zu ermöglichen! pische Spiele. Die französische Hauptstadt ist eine stilvolle Metro- pole von Weltformat und damit auch ein perfekter Platz für das analoge Comeback unseres olympischen Erfolgsprojekts na- mens Austria House. Der geschichtsträch- tige Pavillon Montsouris im 14. Pariser Arrondissement, in dem einst prominente Gäste wie Simone de Beauvoir oder Jean- Paul Sartre verkehrten, wird in der 50-jäh- rigen Austria-House-Historie genau dort anschließen, wo das Trinity House in Lon- don 2012 oder das Botafogo-Klubhaus von Rio de Janeiro 2016 aufgehört haben: dem Olympic Team Austria ein Stück Heimat in der Fremde zu bieten und gleichzeitig die Gäste aus Österreich, Frankreich und der Welt mit Kulinarik und Kultur, Gast- freundschaft und Herzlichkeit, Events und unvergesslichen Momenten zu begeistern. Der Pavillon grenzt direkt an einen 15 Hektar großen Park, der vielfach als eine der schönsten Grünflächen von Paris be- zeichnet wird. Im Austria House wird sich alles um un- sere Sportler:innen, drehen, die sich mit ihren Leistungen für ihre Auftritte auf der größten Sportbühne der Welt qualifiziert haben. Schon beim gemeinsamen Olym- pia-Trainingslager in Belek im November des Vorjahres war zu spüren, dass da ein besonderes Team zusammenwächst. Und die Ergebnisse bei internationalen Wett- kämpfen, Weltcups, Welt- und Europa- meisterschaften in den letzten Wochen der Olympia-Vorbereitung haben mit Medail- len und Top-Platzierungen bestätigt, mit welchen Ambitionen das Olympic Team Austria nach Paris fährt. Wir, als Österreichisches Olympisches Comité, nehmen unsere Aufgaben im

BLITZLICHTGEWITTER Speerwerferin Victoria Hudson schrieb Mitte Juni bei der Leichtathletik-Europa- meisterschaft in Rom rot-weiß-rote Sport- Geschichte. Die Niederösterreicherin schleuderte ihren Speer bei der Olym- pia-Generalprobe gleich mit dem ersten Wurf auf 64,62 Meter und schockte die Konkurrenz, die sich an der Wei- te die Zähne ausbiss. Es war die dritte EM-Goldmedaille nach Liese Prokop im Fünfkampf und Ilona Gusenbauer im Hochsprung für den Österreichischen Leichtathletik-Verband. Im Speerwurf hatte es bei einer EM davor erst ein- mal eine ÖLV-Medaille gegeben: Her- ma Bauma gewann 1950 Silber, zwei Jahre nachdem sie Olympiasiegerin ge- worden war.

14 News Update News Update Kurz notiert UPGRADE UND UPDATE Die Organisator:innen der Olympischen und Para- lympischen Spiele 2028 in Los Angeles haben Mitte Juni den überarbeiteten Sportstätten-Masterplan prä- sentiert. Der Schwerpunkt lag dabei auf Arenen und Stadien auf allerhöchstem Niveau, um Athlet:innen und Fans ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Vor allem in Inglewood werden neue Maßstäbe gesetzt: die Basketball-Spiele werden in der Heimstätte der Clippers ausgetragen. Die Schwimm-Entscheidungen fallen im 38.000 Zuschauer:innen fassenden Football-Stadion der Rams und Chargers – Rekord! Eine Änderung gibt es im Pro- gramm: Leichtathletik rückt in die erste Wettkampf-Woche vor, Schwimmen nach hinten. ERLEBNISSE > ERGEBNISSE Lange war es gar kein Thema, dann ging alles ganz schnell. Und jetzt kehrt Marcel Hirscher in den Ski-Weltcup zurück. Allerdings für die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter, und nicht (mehr) für Österreich. „Es geht darum, dass ich eine Gaudi dabei habe und die Leute auch viel Freude verspüren“, stellte der 8-fache Gesamt-Weltcupsieger, der zwischen Rücktritt und Comeback-Ankündigung ganze fünf Trainingstage in den Stangen absolviert hat, dann auch schnell klar. Klar ist auch die Zielsetzung des 35-Jährigen: „Mit jedem Erlebnis, das ich sammeln darf, wird das Pro- jekt gelingen. Die Ergebnisse sind zum ersten Mal in meinem Leben echt nebensächlich.“ GOLDENER SCHLUSSPUNKT Wiedersehen am Ballhausplatz! Zwei Monate nach der Schlussfei- er der Olympischen Jugend-Win- terspiele 2024 in Gangwon kam das Youth Olympic Team Austria noch einmal in Wien zusammen, um die Erfolge von Südkorea ge- meinsam Revue passieren zu las- sen. Auf Einladung von Jugend- Staatssekretärin Claudia Plakolm gab es im Bundeskanzleramt Dankesurkunden für alle Teilneh- mer:innenn und Goldmünzen für die insgesamt 18 Medaillengewin- ner:innen. „Ihr seid ein großarti- ges Team und Vorbilder für die Ju- gend, aber auch für die Politik, die noch viel stärker auf euch setzen sollte“, so ÖOC-Präsident Karl Stoss. Für ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel ist klar: „Wir sind überzeugt, dass wir einige von euch bei den Olympischen Win- terspielen Milano Cortina 2026 wiedersehen werden.“

News Update 15 JA, NEIN, VIELLEICHT „Ja, ich bin Mama. Aber ich liebe mei- nen Beruf als Rennläuferin immer noch“, meinte Tamara Tippler beim Weltcup- Finale 2023/2024 in Saalbach-Hinter- glemm, wo sie sechs Monate nach der Geburt von Tochter Mia als Vorläuferin im Highspeed-Einsatz war. Vier Wochen später stand fest: die Steirerin kehrt in den Ski-Weltcup zurück. „Es wird nicht einfach, aber ich bin bereit, mich der Herausforderung zu stellen“, so Tippler. Michaela Heider, Goldmedaillengewin- nerin der Olympischen Jugend-Winter- spiele 2012 in Innsbruck im Skicross, sagte derweil Nein zu einer weiteren Saison, wie auch Sabrina Maier, Chiara Mair und Elisa Mörzinger. Die Steire- rin sagte aber kurz darauf Ja zu Vincent Kriechmayer. Das Ski-Traumpaar hat Ende Juni geheiratet. Glückwünsche von Marco Schwarz, Katharina Liensber- ger oder Johannes Strolz inklusive – da schließen wir uns nur zu gerne an. NÄCHSTES ZIEL: OLYMPIA Österreichs Eishockey-Nationalteam der Herren hat bei der Weltmeisterschaft in Prag nicht nur die Klasse gehalten. Die Truppe von Teamchef Roger Bader wusste gegen die Top- Nationen zu begeistern, besiegte Finnland erstmals und dreh- te gegen Rekord-Weltmeister Kanada einen 0:5-Rückstand beinahe noch um, ehe man sich in der Overtime mit 6:7 ge- schlagen geben musste und ein rot-weiß-rotes „Miracle on Ice“ verpasste. „Das hat uns gezeigt, dass wir in der Olym- pia-Qualifikation eine Chance haben“, so Bader. Die findet vom 29. August bis zum 1. September in Bratislava statt, die Gegner dort heißen Slowakei, Frankreich und Kasachstan. OLYMPIA-STARS BEIM 4GAMECHANGER Das Österreichische Olympische Co- mité setzte beim 4Gamechanger Fes- tival ein sportliches Ausrufezeichen. Zu Gast im brandneuen Airstream- Wohnwagen der Österreichischen Lot- terien: Tischtennis-Legende Liu Jia, Schwimm-Ass Felix Auböck, Tram- polinspringer Benny Wizani, Bahnrad- Talent Tim Wafler, Sprinter Markus Fuchs und das Beach-Duo Alexander Horst und Julian Hörl. Sie alle standen für Autogramme und Selfies zur Verfügung, begeisterten die Besucher:innen auch mit Sport-Action. Gleiches galt für das ÖOC-Gewinnspiel, bei dem es Tickets für die Lotterien Farewell-Feier plus Über- nachtung im Vienna Marriott Hotel und Gutscheine für zwei Olympia-Pakete gab.

16 News Update ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Die IOC-Exekutive hat der IOC-Session vor- geschlagen, die Französischen Alpen und Salt Lake City als Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2030 und 2034 zu wählen. Ende Juni erhielten alle IOC-Mit- glieder ein virtuelles Briefing von den beiden Candidate Cities, die Entscheidung wird am 24. Juli in Paris getroffen. Dort wird auch über den Sportarten-Vorschlag für 2030 ab- gestimmt, der vorerst Biathlon, Bob, Curling, Eishockey, Rodeln, Eislaufen und Skifahren umfasst. Darüber hinaus wird das Organisa- tionskomitee der Olympischen Winterspie- le 2030 die Möglichkeit haben, zusätzliche Sportarten vorzuschlagen. VOLLES PROGRAMM Das Internationale Olympische Komitee hat sein Konzept für das Sportprogramm der Olympischen Jugendspiele weiterentwickelt. Ziel war es, dieses besser an den lokalen Kon- text anzupassen, die YOG Dakar 2026 wer- den die ersten sein, die davon profitieren. So bleiben alle 35 Internationalen Sportfachver- bände erhalten, 25 Sportarten bilden das Wett- kampfprogramm – von Baseball bis Turnen, von Judo bis Skateboarding, von Triathlon bis Volleyball. Zehn weitere Sportarten, darunter Klettern, Surfen oder Tennis, sind im Rahmen eines Beteiligungsprogramms vertreten. OLYMPISCHE RINGE AM EIFFELTURM 50 Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele Paris 2024 wurden die Olympi- schen Ringe am Eiffelturm enthüllt. 200 Arbeiter:innen und Sicherheitsleute waren eine Nacht lang damit be- schäftigt, die 29 Meter brei- ten, 13 Meter hohen und etwa 30 Tonnen schweren Ringe, die übrigens auf einem Design von Pierre de Coubertin beruhen, am weltweit bekanntesten Bauwerk von Paris zu befestigen. Für IOC-Präsident Thomas Bach „ein emo- tionaler Moment“, für Tony Estanguet als Präsident des Organisationskomitees ein Meilenstein: „Die Ringe ver- ändern das Gesicht von Paris, so wird die ganze Nation für diese denkwürdigen Olympischen Spiele mobilisiert.“ ISTANBUL, WIR KOMMEN Mitte Mai wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, im Rahmen der 53. Generalversammlung des Europäischen Olympischen Komitees in Bukarest wurde Istanbul dann drei Wochen später als Gastgeber für die vierte Ausgabe der Eu- ropaspiele 2027 bestätigt. Bürgermeister Ekrem İmamoğlu und sein Team präsentierten ihre Pläne für das sportliche Großevent. Die bisherigen Host-Cities waren Baku (2015), Minsk (2019) und Krakau-Malopolska (2023). „Das Inter- esse an den Europaspielen wächst und wächst, wie auch das Interesse von zahlreichen Großstädten für die Ausgabe 2031 zeigt“, freut sich EOC-Präsident Spyros Capralos. TIEFE TRAUER Österreichs Olympia-Familie trauert um Univ.-Prof. Prim. i.R. MR Dr. Peter Schmid. Der Sportmediziner, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologe, der auch im medizinischen Beirat des Österreichischen Olympischen Comités wirkte, verstarb Anfang Mai in seinem 75. Lebensjahr. Medizinalrat Schmid, der selbst erfolgreicher Schwimmer war, setzte sich für den Sport in Österreich ein und hat Zeit seines Lebens viel Positives bewirkt. Auch sein un- ermüdliches Wirken für das ÖOC im medizinischen Beirat und der Evaluierungskommission der Olympiazentren Austria wird unvergessen bleiben. Die gesamte Olympia-Familie spricht ihr aufrichtiges Beileid aus und wünscht der Familie und allen Hinterbliebenen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

18 Olympic Austria Inside Das Olympic Team Austria wurde fei- erlich Richtung Paris 2024 verab- schiedet. Was erwartet unser Team beim Europa-Comeback der Olympi- schen Spiele nach drei Olympiaden? Karl Stoss: Wer in den letzten Tagen hier beim Olympic Team Austria war, konnte spüren, wie groß Zuver- sicht und Vorfreude bei allen Team- mitgliedern sind. Tatsächlich freuen wir uns alle auf diese Spiele prak- tisch vor unserer Haustür. Es ist nicht nur die Rückkehr des größten Sportereignisses der Welt nach Eu- ropa, sondern gleichzeitig auch die Verwirklichung einer Vision, die im Einklang mit den Reformen der Olympischen Agenda 2020+5 umge- setzt wird. Es sind Spiele, die an die heutigen globalen Herausforderun- gen angepasst wurden und zugleich ein Vorbild für Inklusion und ökolo- gische Verantwortung sind. Mit über 95 Prozent bestehender Sportinfra- struktur und innovativen Ansätzen zur nachhaltigen Nutzung der Veran- staltungsorte setzen wir neue Stan- dards für zukünftige Austragungen. Es werden auch die ersten Olympi- schen Spiele mit vollständiger Ge- schlechterparität sein. Damit schließt sich hier ein Kreis, waren es doch die Spiele im Jahr 1900 in Paris, zu denen erstmals Sportlerinnen zuge- lassen wurden. „Ouvrons grand les Jeux. Games Wide Open“, so lautet der Slogan von Paris 2024 und es werden ganz bestimmt ganz weltof- fene Spiele, soviel kann ich verspre- chen. Peter Mennel: Wenn ich an die vie- len bekannten historischen Orte und ikonischen Plätze in Paris denke, an denen die Olympischen Sportveran- staltungen stattfinden werden, be- komme ich Gänsehaut! Die Eröff- nungsfeier der Seine entlang wird einzigartig, der Champions Park am Trocadéro mit Blick auf den Eiffel- turm wird nicht nur Public Viewing Hotspot für täglich 15.000 Besu- cher:innen, sondern auch Ort der Medaillen-Zeremonien. Das Beach- volleyball-Stadion wurde direkt beim Eiffelturm errichtet, Taekwon- Für Peter Mennel, im Bild im Gespräch mit Speerwurf- Europameisterin Victoria Hudson bei der Einkleidungspräsentation, stehen die Athlet:innen des Olympic Team Austria immer im Mittelpunkt. do findet im historischen Grand Pa- lais statt, die Reitbewerbe vor der Kulisse von Schloss Versailles ... Ei- nes steht fest: Die französische Hauptstadt ist nach 1900 und 1924 zum dritten Mal Gastgeberin der Olympischen Spiele und sie wird 2024 von Olympia so profitieren, wie noch keine Stadt zuvor. Wie genau profitiert Paris von den Olympischen Spielen 2024? Stoss: Die Spiele der XXXIII. Olympiade gestalten das Paris der Zukunft, auch in den Banlieues, den Vororten. Das Centre Aquatique im Karl Stoss freut sich auf weltoffene Spiele praktisch vor unserer Haustür. Süden von Saint-Denis, einer der wenigen Neubauten für die Spiele, ist nur ein Beispiel – und gleichzei- tig so viel mehr als nur ein Schwimmbad. Die olympische Büh- ne für Synchronschwimmen und Wasserspringen wird nach den Spie- len eine sportliche Begegnungszone für die Menschen im Viertel sein, mit Kletterwänden, Basketballfel- dern und einem Fitnesscenter. Das Organisationskomitee von Paris ver- spricht maßvolle, nachhaltige Spie- le mit Blick auf die Jugend. Wie schätzen Sie die sportlichen Chan- cen des Olympic Team Austria ein? und Mennel: Ich denke, Österreichs Sportfachverbände deren Athlet:innen haben in den letzten drei Jahren wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Die Qualifikationen für die Olympischen Spiele Paris 2024 sind kein Zufall, viele Athlet:innen haben die Infrastruktur und das Know-how der Olympiazen- tren Austria intensiv genutzt. Schon beim gemeinsamen Olympia-Trai-

die Infrastruktur der Olympic High Performance Units in den sechs Olympiazentren Austria genutzt hat- ten. Die österreichweite Vernetzung durch gemeinsame Homogenisie- rungsprozesse greift immer besser, daher bin ich, wie Peter, fest davon überzeugt, dass sich das auch in der rot-weiß-roten Medaillen-Bilanz wi- derspiegeln wird. Denn das Olympi- sche Motto „Schneller, höher, stär- ker – gemeinsam“, wirkt vor allem dann, wenn wir das „Gemeinsame“ in den Vordergrund rücken. Das ÖOC begleitet seine Athlet:in- nen auch während der Olympiade, wie passiert das konkret? „HistorischeOrte, ikonischePlätze“ Paris 2024, wir kommen! ÖOC-Präsident Karl Stoss und Generalsekretär Peter Mennel im Olympia Report-Interview über verwirklichte Visionen, eine Stadt im Aufbruch und ein Olympic Team Austria mit Ambitionen. ningslager in Belek im November des Vorjahres war zu spüren, dass da ein besonderes Team zusammen- wächst. Und die Ergebnisse bei in- ternationalen Wettkämpfen, Welt- cups, Welt- und Europameisterschaf- ten in den letzten Wochen der Olym- pia-Vorbereitung haben mit Medaillen und Top-Platzierungen bestätigt, mit welchen Ambitionen das Olympic Team Austria nach Pa- ris fährt. Stoss: Man merkt einfach, dass hier die Maßnahmen, die gesetzt wurden, immer besser ineinandergreifen. Zu- letzt in Tokio waren es vier von sie- ben Medaillengewinner:innen, die Mennel: Eine wichtige Säule im Athlet:innen-Management sind die bereits erwähnten Olympiazentren Austria, wo wir darauf achten, dass sportwissenschaftliche, sportmedizi- nische, sportpsychologische Service- leistungen unter einem Dach angebo- ten werden. Dazu kommt die digitale Vernetzung durch die Software „Teamworks Athlete Management System – Olympic Austria“, wo wir die Lizenzgebühren übernehmen. Eine weitere Säule ist unser Travel Support powered by Austrian Airlines und Airbnb, den wir seit 2022 anbie- ten, um die Reisekosten zu Trainings- lagern für die Verbände und Athlet:in- nen zu minimieren. Und nicht zuletzt Olympic Austria Inside 19 dürfen wir bei den Olympischen Spielen dank unserer Partner und un- seres ÖOC-Teams für die beste Aus- stattung und das beste Umfeld sor- gen, damit sich die Athlet:innen voll und ganz auf ihre Performance am Tag X konzentrieren können! Stoss: Hier möchte ich unseren Mit- arbeiter:innen im kleinen ÖOC-Of- fice danken – sie haben in den letz- ten Wochen wieder Herausragendes geleistet. Da wurden zum Beispiel 2.750 Einheiten mit 260 verschiede- nen Medikamenten und einem Ge- wicht von 320 Kilogramm in Kisten verpackt und verschickt, dazu kamen 600 Kilogramm Sportnahrung und sperrige Materialien wie Kältebe- cken, Massagetische, Liegestühle, Ventilatoren. Dazu jede Menge Bü- romaterial mit 380 Meter Lan-Kabel, Drucker, Saftpressen und Kaffeema- schinen. Damit man uns im Olympic Village gut erkennen kann, wurden auch Tausende rot-weiß-rote Fahnen in verschiedensten Größen und Auf- kleber mit österreichischen Wahrzei- chen, dem Olympischen Motto #fas- ter #higher, #stronger, #together und den Olympischen Werten #excel- lence, #respect und #friendship mit- genommen. Das Olympic Team Aus- tria wird sich in Paris wohlfühlen! Apropos wohlfühlen: Was dürfen wir uns vom analogen Comeback des Austria House erwarten? Mennel: Das olympische Erfolgspro- jekt wird im Pavillon Montsouris im 14. Pariser Arrondissement, in dem einst prominente Gäste wie Simone de Beauvoir oder Jean-Paul Sartre ver- kehrten, genau dort in der 50-jährigen Austria-House-Historie anschließen, wo das Trinity House in London 2012 oder das Botafogo-Klubhaus von Rio de Janeiro 2016 aufgehört haben: Das Austria House wird dem Olympic Team Austria ein Stück Heimat in der Fremde bieten und gleichzeitig die Gäste aus Österreich, Frankreich und der Welt mit Kulinarik und Kultur, Gastfreundschaft und Herzlichkeit, Events und unvergesslichen Momen- ten begeistern.

20 Olympic Austria Inside Seitenwechsel Das Präsidium des Österrei- chischen Olympischen Co- mités hat Mitte Juni Florian Gosch mit der Zustimmung des Vor- stands einstimmig zum neuen Gene- ralsekretär bestellt. Der 43-Jährige setzte sich in dem von Deloitte Ös- terreich durchgeführten mehrstufi- gen Auswahlprozess gegen 83 natio- nale und internationale Bewerber:in- nen durch. Der Steirer tritt die Nachfolge von Peter Mennel an, der seit Juni 2010 die operative ÖOC-Führung verant- wortet. Gosch hat in seiner bisheri- gen Funktion als ÖOC-Marketing- leiter große olympische Begeiste- rung und Kompetenz an der Schnitt- stelle von Sport und Wirtschaft unter Beweis gestellt. Der dreifache Fami- lienvater wird in den Monaten nach den Olympischen Spielen Paris 2024 zusammen mit Peter Mennel einen reibungslosen Übergang bis zu sei- nem Amtsantritt vorbereiten. „Es freut uns sehr, dass wir mit Flo- rian Gosch einen hervorragenden Kandidaten für das Amt des ÖOC- Generalsekretärs gefunden haben. Er kennt die Olympischen Spiele aus der Sicht eines Athleten und hat in den vergangenen 13 Jahren beim Ös- terreichischen Olympischen Comité mit Kompetenz, Einsatz und Empa- thie großen Anteil an der erfolgrei- chen Entwicklung gehabt. Vor allem aber trägt er bis heute jene olympi- sche Begeisterung in sich, mit der er auch als Sportler große Erfolge fei- erte. Wir sind überzeugt, dass Flo- rian Gosch alle Voraussetzungen erfüllt, um die erfolgreiche Arbeit des ÖOC für den olympischen Sport und seine Athlet:innen fortzusetzen“, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss bei der Präsentation. Aktuell liegt der volle Fokus auf der Vorbereitung und Beschickung der Olympischen Spiele in Paris. „Obers- tes Ziel ist die bestmögliche Betreu- Florian Gosch war als Beachvolleyballer zweimal bei Olympischen Spielen und belegte 2008 in Peking mit Partner Alexander Horst den fünften Platz. ung der teilnehmenden Sportler:in- nen und Verbände, um die Voraus- setzung für österreichische Erfolge zu schaffen. Das, und die Umsetzung des Erfolgsprojekts Austria House, erfordert unsere ganze Energie. Da- nach werden wir die Weichen für die Amtsübergabe stellen, um einen nahtlosen Übergang in den nächsten Zyklus bis zu den Olympischen Win- terspielen 2026 in Mailand Cortina zu gewährleisten und das ÖOC-Te- am für das neue Projekt vorzuberei- ten“, so Peter Mennel, dessen Vertrag als ÖOC-Generalsekretär bis 30. Juni 2025 läuft. Florian Gosch qualifizierte sich als Beachvolleyballer zweimal, 2004 in Athen und 2008 in Peking, für Olym- pische Spiele, belegte bei seiner zweiten Teilnahme gemeinsam mit Alexander Horst den 5. Platz. Nach Abschluss seines BWL-Studiums kam der dreifache Familienvater 2011 zum ÖOC, wo er seither den gesamten Marketingbereich verant- wortet. Seit 2016 ist er auch Mitglied der Geschäftsführung. Zu seinen umfangreichen Aufgaben- gebieten zählte der Aufbau erfolg- reicher und langfristiger Partner- schaften oder die Umsetzung diver- ser Großprojekte unter der Führung von ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, wie zum Beispiel die Aust- ria House-Projekte in Rio de Janeiro, Pyeongchang oder jetzt für Paris. Bei den Wirtschaftspartnern genießt er aufgrund seiner Kompetenz und Er- fahrung einen hervorragenden Ruf und wird für seine Handschlagquali- tät und das Entwickeln von kreativen Konzepten und innovativer Umset- zung geschätzt. Gemeinsam mit sei-

Olympic Austria Inside 21 Der Außenbereich des Austria House mit öffentlichem Hospitality-Bereich für Olympia-Fans. Die Gala Hall des Austria House Paris 2024 ist das Herzstück für Partner-Veranstaltungen und hoffentlich viele Medaillenfeiern. Olympische Begeisterung: Florian Gosch (re.) übernimmt nach den Olympischen Spielen Paris 2024 das Amt des ÖOC-Generalsekretärs von Peter Mennel (li.). nem Team wickelte Gosch in den letzten Jahren zudem zahlreiche Events rund um Olympische Veran- staltungen ab. Neben den vielschichtigen Aufgaben im Marketing hatte der ehemalige Spitzensportler stets auch die Anlie- gen des Sports und die Unterstützung der Athlet:innen und Verbände im Blick. Sei es in der Umsetzung von Ausstattungspartnerschaften, Mobi- litätslösungen für Olympia-Star- ter:innen und die Olympiazentren Austria, den Travel Support mit Flü- gen und Unterkünften oder die Inte- gration von heimischen Sportler:in- nen bei Kampagnen von Top-Part- nern des Internationalen Olympi- schen Komitees. In der Zusammenarbeit mit den Ab- teilungen Sport und Games Prepara- tion bekam Gosch stets einen um- fassenden Gesamteinblick in die unterschiedlichen Bereiche des ÖOC und die komplexen Zusammenhänge im olympischen Sport, pflegte einen regelmäßigen Austausch mit den Sta- keholder:innen des österreichischen Sports und seinem internationalen Netzwerk und bewies dabei immer große Expertise und Identifikation. „Es ist eine große Ehre für mich, dass mir durch Präsidium und Vor- stand des Österreichischen Olympi- schen Comités das Amt des General- sekretärs übertragen wird. Danke für das Vertrauen. Die Olympische Idee hat meine gesamte sportliche und berufliche Karriere geprägt, die fünf Ringe begleiten mich seit meiner Jugend. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes für mich, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf. Das ÖOC ist eine Vorbildorganisation im österreichischen Sport und steht als Dienstleister der olympischen Fach- verbände und seiner Athlet:innen für höchste Service-Qualität und opti- male Rahmenbedingungen. Daran hat Peter Mennel maßgeblichen An- teil. Gemeinsam mit einem starken Team aus motivierten Mitarbei- ter:innen möchte ich alles dafür ge- ben, um diese Attribute weiterzuent- wickeln und das ÖOC in eine erfolg- reiche Zukunft zu führen“, freut sich Florian Gosch auf die zukünftige Aufgabe.

22 Olympic Austria Inside Händ’ in d’Heh’ – Olympic Day! Das Sportland Ober- im Juni österreich war Schauplatz der größten olympischen Geburtstagsfeier, die Österreich bis- lang erlebt hat. Unter dem Motto #LetsMove feierten mehr als 1.500 Schulkinder im Olympiazentrum Oberösterreich, in der TipsArena und in der Raiffeisen Arena gemeinsam mit Olympiamedaillen-Gewinner:in- nen wie Michaela Polleres, Bettina Plank, Lukas Weißhaidinger und Ja- kob Schubert im Zeichen der fünf Ringe, 130 Jahre, nachdem Pierre de Coubertin die Olympische Bewe- gung und damit die Olympischen Spiele der Moderne begründet hat. Die Kinder und Jugendlichen aus ganz Oberösterreich waren die Hauptdarsteller:innen bei diesem Sportfest der Extraklasse, das von backaldrin – The Kornspitz Compa- ny, der Raiffeisenlandesbank OÖ und der Kronen Zeitung unterstützt wurde, und bekamen an den drei Schauplätzen jede Menge geboten. Von der Breaking-Show über Karate- Vorführungen bis hin zu Judo-Trai- nings mit dem Nationalteam in der TipsArena über Torwandschießen, Kletterwand und Geschwindigkeits- messung im Außenbereich bis hin zu Führungen durch das Olympiazent- rum Oberösterreich und die Heim- stätten des LASK und des ÖFB-Na- tionalteams. „Es war eine Freude, so viele sport- begeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu sehen – eine Traum- Veranstaltung“, freute sich Oberös- terreichs Wirtschafts- und Sportlan- desrat Markus Achleitner über das große Interesse an der Premiere des Olympic Day im XXL-Format. „Ge- meinsam mit dem Österreichischen Olympischen Comité haben wir den finalen Olympia-Countdown gestar- tet und viel Begeisterung für den Sport geweckt, indem die Besu- cher:innen mehr als 30 Sportarten ausprobieren konnten.“ ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber, der in Paris als Chef de Mission für das Olympic Team Austria verant- wortlich zeichnen wird, zeigte sich ebenfalls begeistert. „Die Olympische Bewegung basiert auf den Werten Respekt, Freundschaft und Höchst- Live on Stage performten die Breaker des Urban Dance-Verbands Oberösterreich in der TipsArena. Hochsprung- Challenge über die Latte vor dem Olympiazentrum Oberösterreich.

23 Hoch die Hände für den Olympic Day im und rund um das Olympiazentrum Oberösterreich in Linz mit den Olympia-Stars Lukas Weißhaidinger und Jakob Schubert (r.). Olympischer Feiertag leistung. Wie könnte man Kinder und Jugendliche besser dafür begeistern, als durch unsere Olympia-Sportler:in- nen, die in Linz einmal mehr als aus- gezeichnete Role Models dienten.“ Ein (ober-)österreichisches Sport- Vorbild ist Lukas Weißhaidinger, der seine wenige Tage zuvor gewonnene EM-Silbermedaille mit auf die Gugl brachte. „Die Kinder lieben es, wenn sie ein Foto mit der Medaille machen können. Mir ist es wichtig, sie für Tischtennis- Challenge gegen die legendäre Liu Jia im Olympiazentrum Oberösterreich. den Sport zu motivieren, egal wel- chen. Mein Vorbild war damals Her- mann Maier – und aus mir ist auch kein Skifahrer geworden“, lachte der Diskus-Riese, der unzählige Auto- gramm- und Selfie-Wünsche erfüllen musste. Auch Tischtennis-Ass Liu Jia war voll gefordert, der Olympic Day war intensiver als so manche Trainings- einheit. „So viele Kinder und Jugend- liche wollten mit mir spielen und haben Fragen zu meiner Sportart und den Olympischen Spielen gestellt. Nach ein paar Stunden war ich total erledigt, aber es hat sich ausgezahlt – das Event war genial“, so die sechs- fache Olympia-Teilnehmerin. Für Kletter-Aushängeschild Jakob Schubert war die Einladung Ehre und Auftrag zugleich – und das trotz intensiver Olympia-Vorbereitung. „Es war richtig cool, die Begeiste- rung zu sehen, zu spüren und zu er- leben – das gibt Rückenwind für den finalen Countdown bis Paris.“ Gefeiert wurde auch in den anderen fünf Olympiazentren Austria. So wa- ren in Tirol 60 Kinder der Mittel- schule Seefeld zu Gast, in Vorarlberg schaute eine Klasse der Sportmittel- schule Schendlingen vorbei und nä- herte sich mit spielerischen Elemen- ten den sportmotorischen Testungen der Olympia-Athlet:innen an. Statio- nenbetrieb gab es auch in Salzburg, wo 80 Oberstufen-Schüler:innen gemeinsam mit Top-Athlet:innen aus Fechten und Ringen einen Blick hin- ter die Kulissen der Olympiazentren- Schwerpunkte Sportwissenschaft, Sportpsychologie, Ernährungsbera- tung und Physiotherapie warfen. Das Olympiazentrum Kärnten feierte ge- meinsam mit der Lebenshilfe Kärn- ten ein Sport-Fest mit zahlreichen Athlet:innen, zudem beantworteten Olympia-Stars in den Social-Media- Kanälen eine Woche lang die Fragen von Kindern und Jugendlichen. Gleich an zwei Tagen wurde der Olympic Day im Olympiazentrum Niederösterreich gefeiert. Die 300 Kinder konnten verschiedene Sport- arten, darunter Leichtathletik, Speed- klettern, Bobsport oder Radsport, ausprobieren und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in sportmotorischen und sportartspezifischen Testungen unter Beweis stellen.

Olympische Spiele Paris 2024 25 Spiele vor der Haustüre Ouvrons Grand les Jeux. Games Wide Open“ oder „Offene Spiele“. So lautet der Slogan der Olympischen Spiele Paris 2024. Die französische Hauptstadt ist zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Gastgeberin der Spiele und zieht da- mit mit London gleich. Für das Olympic Team Austria sind es Spiele prak- tisch vor der Haustüre. „Paris ist von Vorarlberg nä- her als das östliche Ende von Österreich, da sieht man, dass wir eigentlich mittendrin sind“, sagt ÖOC- Präsident Karl Stoss. „Fairness, Toleranz und Res- pekt müssen bei Olympischen Spielen weiterhin gel- ten – gerade in herausfordernden Zeiten.“ Es sind die ersten Spiele, die im Einklang mit den Reformen der Olympischen Agenda 2020 geplant und umgesetzt werden. Es werden die ersten Olym- pischen Spiele sein, bei denen es vollständige Ge- schlechterparität, also gleich viele Teilnehmerinnen wie Teilnehmer, gibt. Insgesamt werden 10.500 Athlet:innen aus 206 Nationen in 32 Sportarten an den Start gehen. Die Rückkehr der Olympischen Spiele nach Europa wird von vielen Seiten mit Freu- de erwartet. Paris 2024 punktet aber nicht nur mit Atmosphäre und Gastfreundlichkeit. Die Spiele der XXXIII. Olympiade schicken sich an, neue Maßstäbe in den unterschiedlichsten Bereichen zu setzen. Stichwort: Nachhaltigkeit. 95 Prozent aller Sportstätten sind ent- weder bereits vorhanden, wie beispielsweise das le- gendäre Stade de France, oder wieder vollständig ab- baubar, wie das Stadion für die Reitbewerbe direkt vor der malerischen Kulisse von Schloss Versailles oder die Tribünen für die Beachvolleyball-Courts di- rekt vor dem Eiffelturm. Eines ist sicher: Die Bilder aus Paris werden um die Welt gehen. ARIS 2024

26 Bitte lächeln: Die Olympia-Athlet:innen fühlten sich in neuer Rolle und im ÖOC-Look sichtlich wohl. Laufsteg in luftigen Höhen Wenn Paris der perfekte geln), Tim Wafler (Rad) und Thomas Frühwirth (Paracycling) präsentier- ten den Paris-Look in einer einstün- digen Show. Platz für Olympische und Paralympische Spiele ist, so war es die MQ Libelle am Dach des Museumsquartiers mit Blick über die Innenstadt bis zu den Wie- ner Hausbergen für die gemeinsame Kollektionspräsentation des Öster- reichischen Olympischen Comités und des Österreichischen Paralym- pischen Committees erst recht. Die Terrasse bildete die perfekte Bühne für die zehn Athlet:innen als Models auf dem luftigen Laufsteg: Michaela Polleres (Judo), Natalija Eder (Para-Leichtathletik), Victoria Hudson (Leichtathletik), Magdalena Lobnig (Rudern), Anna-Maria und Eirini Marina Alexandri (Synchron- schwimmen), Andreas Onea (Para- Schwimmen), Valentin Bontus (Se- chischen Akzent setzen. Dank unse- rer langjährigen Partnerschaften können wir hier einen hohen Wieder- erkennungswert schaffen“, so ÖOC- Generalsekretär Peter Mennel. 60 TEILE VON ACHT AUSSTATTERN Die nachhaltige Trainings-, Sport- und Freizeitbekleidung von Erima kommt aus der CHANGE-Kollekti- on und umfasst 41 der insgesamt 60 Teile. Salomon stellt allen Teammit- gliedern den recycelbaren Laufschuh Index.03, einen Trailrunning-Schuh, und den Flipflop-Klassiker Reelax Break 6.0 zur Verfügung, von Adels- berger kommt die sportlich-elegante Festbekleidung inklusive Rock und Hose aus Ziegenleder für die Eröff- nungsfeier. ÖSTERREICHISCHER AKZENT ALS HINGUCKER Die Paris-Kollektion steckt voller funktionell-sportlicher und optischer Höhepunkte –rot-weiß-rote Hingu- cker inklusive. „‚Die beste Ausstat- tung für die beste Performance‛ ist das gemeinsame Motto von ÖOC und unseren Ausstattern. Erima ist seit 2010 bewährter Partner in Sa- chen Trainings-, Sport- und Freizeit- bekleidung. Das Feedback der Athlet:innen ist auch in die Olympia- Kollektion eingeflossen. Alle sind vom ÖOC-Look begeistert, mit dem wir in Paris einen starken österrei-

Olympische Spiele Paris 2024 27 Procter & Gamble stattet die Teams mit Hygiene- und Körperpflege-Ar- tikeln aus, die in Form eines „Wel- come Package“ in den Olympia- Quartieren warten, das umfassende Sporternährungspaket kommt von Peeroton, Athletes eyewear packt eine Sport- und eine Lifestyle-Brille in den Paris-Koffer (wie gewohnt powered by Erima). Von Neuroth wird der Gehörschutz individuell ans Ohr angepasst, Hagleitner stellt Handdesinfektionsmittel zur Verfü- gung. Gesamtwert der Ausstattung, die alle Athlet:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen erhalten: 4.300 Euro. „DA GEHT NICHTS DRÜBER!“ Besonders anziehend finden Öster- reichs Athlet:innen Teamsport-Spe- zialist Erima, der das Olympische und Paralympische Team seit Van- couver 2010 ausstattet. „Wir fühlen uns geehrt, dass wir seit mittlerweile 14 Jahren ÖOC und ÖPC ausstatten dürfen. Die besten Athlet:innen des Landes auf der größten Sportbühne der Welt bestmöglich aussehen zu lassen – da geht nichts drüber“, meinte Erima Österreich-Geschäfts- führer Michael Klimitsch begeistert. Die Paris-Kollektion leuchtet in der exklusiven Farbzusammenstellung Weiß in Kombination mit den Trend- farben Grau und Rot. DER GRÖSSTE LAUFSTEG DER WELT Das Adelsberger Textilhaus sorgt seit Jahrzehnten für die sportlich-elegan- te Festbekleidung des Olympic und Paralympic Team Austria. Geschäfts- führer Bernhard Adelsberger stand die Vorfreude auf Paris ins Gesicht geschrieben: „Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind, wenn man so will, der größte Laufsteg der Welt, der in diesem Jahr noch dazu in der Modemetropole Paris insze- niert wird. Da dürfen wir uns als österreichisches Unternehmen einem Milliardenpublikum präsentieren. Das ist aufregend! Unsere Athlet:in- nen sind die perfekten Models, um unsere moderne Interpretation von traditioneller Tracht zu zeigen. Für uns ist das ein Traum, der in Erfül- lung geht!“ SALOMON SETZT AUF SUSTAINABILITY Auch Schuh-Ausstatter Salomon setzt schon seit Langem auf das The- ma Nachhaltigkeit. Seine Österreich- Premiere feierte der Performance- Laufschuh Index.01 in Tokio. „Das Olympic Team Austria war quasi bei der Geburtsstunde der Index-Produk- te dabei. In Paris stellen wir dem rot- weiß-roten Team den recycelbaren Index.03 zur Verfügung, um das Thema Sustainability weiter voran- zutreiben“, erklärte Matthias Lanzin- ger, Marketing-Projektmanager von Salomon Österreich. Am Ende seiner Lebensdauer wird der Index.03 für die Herstellung von Skischuhen und Funktionsshirts wiederverwendet. VORFREUDE AUF PARIS 2024 ZUM ANZIEHEN „Die Einkleidungspräsentation hat mir erst so richtig bewusst gemacht, dass es jetzt wirklich bald losgeht. Die Vorfreude auf Paris steigt in die- sem lässigen Olympia-Outfit. Auch deshalb, weil das Feedback von uns Sportlerinnen und Sportlern und die Erfahrungswerte von den diversen Wettkämpfen in die Entwicklung dieser funktionellen Ausstattung ein- geflossen sind“, meint Judoka Mi- chaela Polleres, Olympia-Silberme- daillengewinnerin in Tokio. Christoph Sieber, Chef de Mission Paris 2024 und Leiter ÖOC Sport, sah die Einkleidungspräsentation ebenfalls als ein wichtiges Etappen- ziel: „Wir arbeiten intensiv daran, dass alle am Wettkampftag ihre Best- leistung abrufen können. Dafür spielt der Teamgeist eine große Rolle. Ich bin überzeugt, dass wir nicht nur per- fekt ausgestattet nach Paris fahren, sondern auch mit der richtigen Ein- stellung und einem Wir-Gefühl, das die Basis für Erfolg ist.“ Die Olympia-Kollektion besteht den Style-Check von Kitesurfer Valentin Bontus. Für Speerwerferin Victoria Hudson ist die Paris 2024-Ausstattung ein Volltreffer. Inklusion total normal: Seit Peking 2008 präsentieren ÖOC und ÖPC die Kollektion für die Spiele gemeinsam. Sister-Act: Die Alexandri- Schwestern Anna-Maria und Eirini Marina tauschten Becken gegen Laufsteg.

28 Olympische Spiele Paris 2024 Stärkstes Sommerteam 17 Tage vor der Eröffnung etwas zu feiern haben: Judoka Ka- tharina Tanzer wird am 26. Juli 29 Jahre alt, Schütze Martin Strempfl begeht am 1. August seinen 40. Ge- burtstag. 61 PROZENT HEERESSPORT Verteidigungsministerin Klaudia Tanner wiederum freute sich über den großen Anteil an Heeressport- ler:innen: „Mehr als 60 Prozent in Paris! Wir sind sehr stolz darauf, dass sich unsere Heeressportler:in- nen ganz auf den Sport konzentrieren können, ohne daran denken zu müs- sen, ob sie ausreichend versichert sind. Da leisten wir als Verteidi- gungsministerium über den Heeres- sport unseren Beitrag. Es sind ja mehr als 450 Sportler:innen, darunter auch zahlreiche Behindertensport- ler:innen, denen wir diese verlässli- che Basis bieten können.“ der Olympischen Spiele Paris 2024 wurde das Olympic Team Austria nominiert. In der Champions Bar im Vienna Mar- riott Hotel präsentierten ÖOC-Präsi- dent Karl Stoss und ÖOC-General- sekretär Peter Mennel das 80-köpfi- ge Aufgebot, das sich am Tag darauf sogar noch auf 81 Personen vergrö- ßern sollte. ler:innen aus allen neun Bundeslän- dern sind vertreten, die meisten (nach Vereinszugehörigkeit) kommen aus Oberösterreich (17), gefolgt von Nie- derösterreich (16), Tirol (10) und der Steiermark (9). Die meisten Teilneh- mer:innen stellt der Österreichische Schwimmverband mit elf, dicht ge- folgt vom Österreichischen Radsport- Verband (9) und Österreichischen Segel-Verband (9). Insgesamt sind 19 Fachverbände vertreten. 39 OLYMPIA-ROOKIES Routinierteste Athletin ist Victoria Max-Theurer, die in Paris zum sechs- ten Mal für Olympische Spiele no- miniert ist. 39 Olympia-Debütant:in- nen stehen sechs Olympia-Medail- lengewinner:innen (Anna Kiesenho- fer, Michaela Polleres, Magdalena Lobnig, Lukas Weißhaidinger, Jakob Schubert, Tanja Frank) gegenüber. Und zwei werden in Paris jedenfalls ÖOC-Präsident Karl Stoss bei der Nominierungs- Pressekonferenz im Vienna Marriott Hotel. „Jedes Teammitglied hätte eine Me- daille verdient, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie alle gegen die Besten der Welt antreten. Die Ergeb- nisse der letzten Monate machen mich zuversichtlich – es ist sicher- lich das stärkste Sommerteam, mit dem wir jemals zu Olympischen Spielen gefahren sind!“, erklärte ÖOC-Präsident Karl Stoss. ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel betonte: „Unser ÖOC-Team will das Beste für die Athlet:innen, das be- deutet einen großen logistischen Aufwand und viel Arbeit. Dank der Unterstützung unserer Partner:innen und der öffentlichen Gelder können wir den Athlet:innen in Paris ein Um- feld für Höchstleistungen schaffen und ihre Wünsche erfüllen.“ „Wir stellen ein schlagkräftiges Team und haben in vielen Sportarten Anwärter:innen für Spitzenplätze. Es ist statistisch erwiesen, dass Olym- pische Spiele andere Gesetze haben. Der Druck dieses Großevents ist mit nichts zu vergleichen. Das Ziel ist, fünf bis zehn Medaillen zu holen“, sagte ÖOC-Sportdirektor und Chef de Mission Christoph Sieber. 81 ATHLET:INNEN, 27 DISZIPLINEN Im Aufgebot stehen 81 Athlet:innen, 44 Männer und 37 Frauen, in 27 Dis- ziplinen. Die gesamte ÖOC-Delega- tion umfasst 230 Personen. Sport-

34 Olympische Spiele Paris 2024 Paris-Gepäck für perfekte Performance Olympisches Kofferpacken im VIELFALT IN HÖCHSTER QUALITÄT Zum Greifen nah: Diskus- Riese Lukas Weißhaidinger und das gesamte Olympic Team Austria fahren perfekt ausgerüstet nach Paris. ÖOC-Präsident Karl Stoss beobach- tete sichtlich zufrieden das bunte Einkleidungstreiben: „Für das Olym- pic Team Austria ist die Einkleidung ein wichtiger Ausgangspunkt, man spürt die Euphorie, das Olympische Feuer brennt langsam unter den Nä- geln. Jeder freut sich darauf, dass es endlich losgeht. Die Freude ist dann noch einmal größer, wenn die Athlet:innen sehen, was sich da in ihren Taschen befindet. Das ist eine ausgezeichnete Ausstattung mit einer großen Vielfalt und höchster Quali- tät. Die Athlet:innen sind mehr als zufrieden. Mich freut es ganz beson- ders, dass es uns als ÖOC wieder gelungen ist, so viele namhafte Aus- statter zu finden, die unsere Athlet:in- nen auf ihrem Weg zum Erfolg be- gleiten.“ Vienna Marriot Hotel. Drei Tage lang wurden 60 Teile von acht Ausstattern im Wert von 4.300 Euro in den legendären Eri- ma-Koffer gepackt. Für die 81 Ath- let:innen des Olympic Team Austria kann die olympische Reise beginnen. „Optisch machen wir in Paris eine gute Figur, ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch sportlich anspre- chend präsentieren“, fasste Speer- wurf-Europameisterin Victoria Hud- son mit leuchtenden Augen zusam- men, während sie den Erima-Koffer hinter sich herzog. „Diese fesche Lederhose im Austria House tragen zu können, im Idealfall bei einer Medaillenfeier, darauf freue ich mich jetzt schon“, grinste der sanfte Diskus-Riese Lukas Weißhai- dinger bei der Anprobe der Ziegen- lederhose aus dem Hause Adelsber- ger. Der Olympia-Bronzemedaillen- Gewinner von Tokio hat als Vize- Europameister eben immer hohe Ziele. Olympia-Debütantin Emma Spitz, die bei den Olympischen Jugend- spielen 2018 in Buenos Aires Bronze im Golf gewann, fasste es perfekt zusammen: „Wenn du in dieser Wä- sche steckst und du die fünf Ringe siehst, weißt du, dass es bald losgeht: Das Kribbeln startet genau hier!“ ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel freute sich über das begeisterte Feed- back der Athlet:innen: „Die leuch- tenden Augen der Sportler:innen sind der Lohn für unsere Bemühun- gen. Unser Prinzip lautet: die beste Ausstattung für die beste Perfor- mance! Die Paris-Kollektion steckt dank unserer Ausstattungspartner voller funktionell-sportlicher und optischer Höhepunkte. Bei der Er- öffnungsfeier der größten Sport- veranstaltung der Welt wird das Ein Volltreffer in Sachen Sporternährung meint Bogenschützin Elisabeth Straka zum Peeroton-Paket. Klein, aber oho: Der individuell angepasste Gehörschutz von Neuroth kann in Sachen Regenerationsmanagement den entscheidenden Unterschied ausmachen, sagt Bahnrad-Vizeeuropameister Tim Wafler begeistert.

35 I can‘t get no disinfection spielt‘s hier nicht: Tischtennis-Legende Daniel Habesohn fasst das Handdesinfektionsmittel von Hagleitner aus. Österreichs Schwimm-Staffel im Rahmen der Olympia-Einkleidung (v.l.): Simon Bucher, Valentin Bayer, Heiko Gigler und Bernhard Reitshammer. Ein echter Hingucker: Österreichs Olympisches Dressurreitteam mit Christian Schumach, Florian Bacher, Victoria Max-Theurer und Stefan Lehfellner in der sportlich- eleganten Festbekleidung aus dem Modehaus Adelsberger. Hier geht‘s um jedes Leiberl: Erima Österreich-Geschäftsführer Mike Klimitsch bei der Anprobe mit Österreichs Nummer 1 im Tennis Sebastian Ofner.

36 Olympische Spiele Paris 2024 Olympic Team Austria mit den sport- lichen Lederröcken und Lederhosen von Adelsberger und dazu passenden Leinenhemden und Leinengilets auch in Paris einen starken österrei- chischen Akzent setzen.“ ACHT PARTNER, 60 TEILE, 4.300 EURO AUSSTATTUNGSWERT Die nachhaltige Trainings-, Sport- und Freizeitbekleidung von Erima kommt aus der CHANGE-Kollek- tion und umfasst 41 der insgesamt 60 Teile. Salomon stellt allen Team- mitgliedern den recycelbaren Lauf- schuh Index.03, einen Trailrunning- Schuh und den Flipflop-Klassiker Reelax Break 6.0 zur Verfügung, von Adelsberger kommt die sportlich- elegante Festbekleidung inklusive Rock und Hose aus Ziegenleder. Procter & Gamble stattet die Teams mit Hygiene- und Körperpflege-Ar- tikeln aus, das umfassende Sporter- nährungspaket kommt von Peeroton, Athletes eyewear packt eine Sport- und eine Lifestyle-Brille in den Paris-Koffer (wie gewohnt po- wered by Erima). Von Neu- roth wird der Gehörschutz individuell ans Ohr ange- passt, Hagleitner stellt Handdesinfektionsmittel zur Verfügung. Gesamtwert der Ausstattung, die alle Athlet:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen erhalten: 4.300 Euro. „Das gesamte Paket ist unfass- bar beeindruckend: die Anzahl der verschiedenen Teile und wie hochwertig alles ist. Dass ich in diesen lässigen Lederhosen gemeinsam mit Michi Polleres die Fahne bei der Eröffnungsfeier tra- gen darf, macht für mich die Vor- freude auf Paris noch größer!“, sagte der Kanu-Olympia-Vierte von Tokio, Felix Oschmautz. Das unterschreiben wir: Die Kletter-Asse Jessica Pilz und Jakob Schubert bekamen aus den Händen von Marketing- Projektmanager von Salomon Österreich den recyclebaren Index.03, der am Ende seiner Lebensdauer zur Herstellung von Skischuhen oder Funktionsshirts wiederverwendet wird. Den Durchblick hat auch Lukas Weißhaidinger mit der extra für Paris entwickelten Sportbrille von Athletes eyewear. Zugeschlagen hat auch die olympische Taekwondo-Kämpferin Marlene Jahl bei den Hygiene- und Körperpflege-Artikeln von Procter & Gamble. Die Deutschen beneiden uns schon wegen dieses Paris-Outfits: Schützin Nadine Ungerank und Sportkollege Martin Strempfl mit Ziegenlederhosen, Leinen-Baumwollhemd und Gilet aus dem Modehaus Adelsberger.

38 Olympische Spiele Paris 2024 Selfie-Time: ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber (2.v.l.) mit Österreichs erstem Taekwondo-Team bei Olympia seit 20 Jahren. Gemeinsam gefeiert (v.l.): Lotterien-Chef Erwin van Lambaart, Michaela Polleres, Jakob Schubert, Magdalena Lobnig, Sportminister Werner Kogler, ÖOC-Präsident Karl Stoss. Große Bühne für Österreichs Sport! 16 Tage vor der Eröff- nung der Olympischen Spie- le Paris 2024 wurde das Olympic Team Austria in der Aula der Wissen- schaften in Wien bei der Rückkehr der Lotterien Farewell-Feier verabschie- det. Das Who’s Who des heimischen Sports feierte seine Olympia-Held:in- nen, ORF 1 übertrug live. Es war das Comeback der Lotterien Farewell-Feier nach sechs Jahren, also der Verabschiedung des Olympic Team Austria Richtung Pyeongchang 2018. ÖOC-Präsident Karl Stoss ern- tete schon bei der Pre-Show, die von Ö3-Mikromann Tom Walek mode- riert wurde, großen Applaus: „Ich würde mir wünschen, dass wir mit 81 Medaillen nach Hause kommen, denn jedes Mitglied des Olympic Team Austria hätte eine Medaille verdient.“ Dem Anlass entsprechend fügte der Vorarlberger hinzu: „Diese Lotterien Farewell-Feier ist enorm wichtig für das Olympic Team Austria, weil wir hier diese Held:innen vor den Vor- hang bitten und ihnen eine große Büh- ne bieten. Denken wir an das Olym- pische Motto: schneller, höher, weiter – gemeinsam!“ HERVORRAGENDE STIMMUNG Vizekanzler und Sportminister Wer- ner Kogler: „Es ist das größte Sport- fest der Welt, ein Ereignis, das ganz für sich steht. Es wird in Paris ein buntes, fröhliches und hoffentlich friedliches Fest.“ Frédéric Joureau, Geschäftsträger der französischen Botschaft in Wien, versicherte: „Die Stimmung in Frankreich ist hervor-

39 ragend, die Vorbereitungen für das Fest mit 15.000 Sportler:innen aus 206 Nationen sind abgeschlossen.“ OLYMPIA-TEAM ALS INSPIRATION Erwin van Lambaart, Vorstandsdi- rektor Österreichische Lotterien, fasste den Zweck des Events zusam- men: „Dieser Abend inspiriert uns alle, hier in der Aula der Wissen- schaften und daheim vor den Fern- sehgeräten. Die Athlet:innen und das Österreichische Olympische Comité haben sich das verdient. Ich habe die Gelegenheit genützt und zum Bei- spiel mit dem Fahnen-Duo Michaela Polleres und Felix Oschmautz, die bei mir am Tisch gesessen sind, ge- sprochen. Wenn man hört, wie viel Weißhaidinger und Jakob Schubert. Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer schickte eine Grußbotschaft aus dem Höhentrainingslager in St. Moritz: „Ich hoffe, dass eure Vorbereitung gut gelaufen ist und ihr bei den Olympischen Spielen die richtige Mischung aus Leichtigkeit und Ernst findet, denn damit könnt ihr erfolg- reich sein!“ GUTE FIGUR AM LAUFSTEG Das Programm wurde mit dem fran- zösischen Song Contest-Chanson, gesungen von Zoë Straub, und einer lässigen Modeschau des Olympic Team Austria abgeschlossen. Felix Oschmautz und Michaela Polleres wärmten sich fahnenschwingend für Paris auf und machten im 41-teiligen den historischen Hallen in der Wie- ner Wollzeile mit Standing Ovations. „Farewell, Olympic Team Austria“ wünschten unter anderen Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Ös- terreich, ORF-Sportchef Hannes Ai- gelsreiter, WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf, Stiegl-Generalre- präsentant Thomas Gstaltmaier, Re- gina Augendopler, die persönlich 500 Stück Kornspitz aus der back- aldrin-Firmenzentrale in Asten zum Galadinner mitgebracht hatte, Erima Österreich-Geschäftsführer Michael Klimitsch, Vorstandsvorsitzender Europäische Reiseversicherung Laufsteg-Trio (v.l.): Die Alexandri-Schwestern nahmen Aaron Fara in ihre Mitte. Schneller, höher, weiter – gemeinsam! sie in ihren Sport investieren, wie hart sie über Jahre gearbeitet haben, dann ist das Inspiration – und es macht einen auch persönlich stolz, dass wir hier als Unternehmen einen Beitrag leisten können.“ EXKLUSIVES LINE-UP Die ORF-Show der Lotterien Fare- well-Feier wurde von Alina Zell- hofer und Lukas Schweighofer mo- deriert. Das Line-up an Sommer- sport-Stars war genauso exklusiv, wie die Gästeliste im Publikum, allen voran die Olympia-Medaillengewin- ner:innen von Tokio, Michaela Pol- leres, Magdalena Lobnig, Lukas Teamoutfit powered by Erima und dem Festgewand aus dem Hause Adelsberger ebenso gute Figur wie ihre Teamkolleg:innen Julia Mayer, Markus Fuchs, Heiko Gigler, Benja- min Bildstein, David Hussl, Lisa Perterer, Martin Strempfl, Elisabeth Straka, Valentin Bontus, Daniel Ha- besohn, Benny Wizani, Lorena Ab- icht, Aaron Fara, Anna Maria und Eirini Alexandri, Simon Bucher, Lea Siegl, Magdalena Lobnig, Jakob Schubert und Jessica Pilz. STANDING OVATIONS Das Who’s Who des österreichischen Sports feierte die gelungene Show in Wolfgang Lackner, ÖPC-Generalse- kretärin Petra Huber, Olympiasiege- rin, ÖOC-Vizepräsidentin und Prä- sidentin des Österreichischen Pferde- sportverbandes Elisabeth Max-Theu- rer, Evelyn Winkler, Teamlead Marketing Communication Toyota Austria, NADA-Geschäftsführer Mi- chael Cepic, ÖOC-Ehrenmitglied Pater Bernhard Maier, Judo Austria- Präsident Martin Poiger, Ruderver- bandspräsident Horst Nussbaumer, Volleyball Austria-Präsident Gernot Leitner, Hockey-Präsident Walter Kapounek, Handball Austria-Präsi- dent Markus Plazer und eine Dele- gation der Österreich Werbung.

40 Olympische Spiele Paris 2024 Feierlicher Schlusspunkt für das Olympic Team Austria nach den Einkleidungstagen im Vi- enna Marriott Hotel und der live in ORF 1 übertragenen Lotterien Fa- rewell-Feier in der Aula der Wissen- schaften: die traditionelle Vereidi- gung und Verabschiedung in der Hofburg. Donnerstag, 11. Juli 2024, Zeremo- niensaal der Wiener Hofburg. 15 Tage vor der Eröffnung der Olympi- schen Spiele Paris 2024 hatte sich das Olympic Team Austria herausgeputzt und stand in Lederhosen und Leder- röcken aus dem Hause Adelsberger vor den höchsten Vertreter:innen der Republik. Nach Festfanfare und Bundeshymne, herzhaft vom Bläserensemble der Gardemusik Wien von der Galerie aus intoniert, sprach ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss dem Olympia-Team für Paris, das wenige Stunden zuvor von 80 auf 81 Personen angewachsen war, wohl direkt aus dem Herzen: „Für uns ist das heute ein ganz großer Moment. Ich danke unserem Bundes- präsidenten, der auch Schirmherr des Österreichischen Olympischen Co- mités ist, für diesen großen Respekt, den er unseren Athlet:innen mit die- ser feierlichen Verabschiedung und Vereidigung hier in den Räumlich- keiten der Hofburg erweist. Realis- tisch gesehen haben wir mit diesem starken Aufgebot gute Chancen auf fünf bis zehn Medaillen. Noch wich- tiger als diese Medaillen und Erfolge aber ist der Respekt, den ihr allen euren Gegner:innen im Wettkampf erweist. Das ist der Kern der Olym- pischen Idee.“ „GANZ ÖSTERREICH DRÜCKT DAUMEN“ Bundespräsident Alexander Van der Bellen verabschiedete das Olympic Team Austria mit diesen Worten und einem kleinen Augenzwinkern ganz am Schluss: „Die Sportlerinnen und Sportler unseres Olympia Teams ha- ben mit ihren Leistungen bewiesen, dass sie bereits jetzt zu den schnells- „ Keinen Stress jetzt!“ Setzten den Rat des Bundespräsidenten sofort um (v.l.): Die Schwimmer Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer, Heiko Gigler nahmen im Maria- Theresia-Zimmer in der Präsidentschaftskanzlei Platz. Olympischer Eid (v.l.): Karl Stoss, Gerhard Karner, Klaudia Tanner, Werner Kogler, Alexander Van der Bellen, Magdalena Lobnig, Jakob Schubert ten, stärksten und besten in ihren Disziplinen gehören. Sie haben neben körperlichen Höchstleistungen aber noch etwas anderes gezeigt: Durch- haltevermögen, Wille und Teamgeist. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Energie mit nach Paris nehmen kön- nen. Die letzten Olympischen Spiele haben ja gezeigt, welche Dynamik in der österreichischen Olympiamann- schaft entstehen kann – und wie die Begeisterung dann auf das ganze Land überspringen kann. Wir alle trauen Ihnen das auch dieses Mal zu, ganz Österreich drückt die Daumen – aber bitte keinen Stress jetzt!“ Mit diesem Nachsatz hatte der Bundes- präsident die Lacher auf seiner Seite.

Olympische Spiele Paris 2024 41 Held:innen-Platz: Das Olympic Team Austria Paris 2024 stellte sich vor der Verabschiedung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg noch am Heldenplatz für ein ganz spezielles Erinnerungsfoto auf. PROBIEREN, TRÄUMEN, HEIMKOMMEN Vizekanzler und Sportminister Wer- ner Kogler betonte: „Die XXXIII. Olympiade war trotz ihrer unge- wohnten Kürze von drei Jahren eine bewegte Zeit zwischen den Spielen von Tokio und Paris. Fünf von Ihnen waren damals in Japan schon als Me- daillengewinner:innen dabei. Und insbesondere Sie wissen, dass das scheinbar Unmögliche beim größten Sportfest der Welt möglich werden kann. Haben Sie keine Angst vor dem Scheitern, schlimmer wäre es, wenn Sie es gar nicht probieren!“ Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erklärte: „Die Olympischen Spiele sind ein Symbol für Frieden und Einheit in der Welt und Sie sind Botschafter dieser Werte. Wir sind stolz auf jeden Einzelnen und darauf, was Sie erreicht haben und noch er- reichen werden. Ihre Hingabe, Ihr Engagement und Ihr Leistungswille sind eine Inspiration für uns alle. Sie tragen nicht nur die Farben unseres Landes, sondern auch die Hoffnun- gen und Träume von Millionen. Mö- gen alle Ihre Wünsche bei den Olym- pischen Spielen in Erfüllung gehen!“ Innenminister Gerhard Karner er- gänzte: „Ich wünsche den Athletin- nen und Athleten, dass Sie nach ih- rem harten Training in den Bewerben ihre besten Leistungen abrufen kön- nen und halte natürlich unseren fünf Polizei-Spitzensportler:innen ganz besonders die Daumen. Unser Poli- zeikontingent wird darüber hinaus mit den französischen Polizist:innen zusammenarbeiten, damit alles getan ist, dass diese Olympischen Spiele ein fröhliches und friedliches Sport- fest werden. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und kommen Sie sicher wieder nach Hause zurück!“ DER OLYMPISCHE EID Magdalena Lobnig (Olympia-Bron- zemedaillengewinnerin Rudern) und Jakob Schubert (Olympia-Bronzeme- daillengewinner Klettern) legten den Athlet:innen-Eid ab: „Im Namen der Athletinnen und Athleten, stellvertre- tend für alle Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer, Funktio- närinnen und Funktionäre: Wir ver- sprechen, an diesen Olympischen Spielen teilzunehmen, die Regeln zu respektieren und einzuhalten, im Geiste von Fairplay, Inklusion und Gleichberechtigung. Gemeinsam ste- hen wir solidarisch und engagieren uns für den Sport ohne Doping, ohne Betrug, ohne jegliche Form von Dis- kriminierung. Wir tun dies zu Ehren unserer Mannschaften, in Respekt vor den Grundprinzipien des Olympis- mus und, um die Welt durch Sport zu einem besseren Ort zu machen.“ Zum Abschluss erklang die Olympia- hymne. Gänsehautmomente nicht nur für die Mitglieder des Olympic Team Austria, die anschließend angeregt mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und den hohen Gästen beim Händeschütteln plauderten und Erinnerungs-Selfies schossen.

42 Eine Frage der Ehre Die Frage, wer bei der Olym- chen Eröffnungsakt jeweils noch ein paar Tage bis zu ihren Bewerben. Spaß mit Flaggen: Die Lotterien Farewell- Feier nutzten Michaela Polleres und Felix Oschmautz zur Olympia-Generalprobe im Fahnenschwenken. cool, ich wollte sowieso zur Eröff- nung. Jetzt bin ich Fahnenträgerin“, frohlockte die Niederösterreicherin. „Ich gehöre mit meinen Erfolgen zu den besten österreichischen Judoka der Geschichte, das macht mich stolz.“ Felix Oschmautz ergänzt: „Es ist eine große Ehre. Ich habe die Eröff- nungsfeier als Kind im Fernsehen verfolgt und jetzt darf ich selbst das Team anführen. Mir haben schon viele Leute gesagt, dass man die Fah- ne kräftig schwingen soll – das wer- den wir tun.“ Bei der Lotterien Farewell-Feier hat das österreichische Fahnenduo je- denfalls schon beste Figur beim Fah- nenschwingen gemacht: Generalpro- be gelungen! pischen Eröffnungsfeier am 26. Juli in Paris die rot- weiß-rote Fahne tragen wird, wurde bei der Nominierungspressekonfe- renz des ÖOC geklärt: Michaela Pol- leres, Judo, und Felix Oschmautz, Kanu, wird diese Ehre zuteil. „Wir machen uns diese Auswahl nie- mals leicht“, erklärte ÖOC-Sport- direktor Christoph Sieber bei der Pressekonferenz im Vienna Marriott. „Da geht es einerseits um sportliche Erfolge, aber andererseits spielt auch das jeweilige Sportprogramm eine entscheidende Rolle. Eine Olympia- Eröffnungsfeier ist zwar ein un- glaubliches Erlebnis, noch dazu als Fahnenträger:in, aber leistungsför- dernd ist sie nicht. Wer also am nächsten Tag Wettkampf hat, kommt gar nicht in Betracht.“ Zuletzt in Tokio trug das Segel-Duo Tanja Frank und Thomas Zajac die österreichische Fahne, diesmal fiel die Wahl auf Michaela Polleres (26), ihres Zeichens Olympia-Silberme- daillengewinnerin von Tokio, und den Olympia-Vierten im Kanusla- lom, Felix Oschmautz (25), die ge- meinsam für das Olympic Team Austria die Fahne schwingen wer- den. Beide haben nach dem feierli- Erstmals in der Olympia-Geschichte wird die Eröffnungsfeier nicht in einem Stadion stattfinden, sondern gleichsam in der ganzen Stadt. Auf Booten geht es auf der Seine durch Paris. 300.000 Menschen werden er- wartet. „Die Freude ist riesengroß. Als ich die Nachricht erfahren habe, war ich sprachlos. Ich bin gespannt, wie Olympische Spiele in Europa mit Fans werden“, ist Polleres von ihrer tragenden Rolle begeistert. Eine Ehre, die bei einer Eröffnungsfeier bislang noch keinem rot-weiß-roten Judoka zuteilwurde. Ludwig Pai- scher fungierte 2008 bei der Schluss- feier in Peking als rot-weiß-roter Fahnenträger. „Ich finde es richtig Dieses Duo wird Österreich bei der Eröffnungsfeier mit der rot-weiß-roten Fahne anführen.

44 Olympische Spiele Paris 2024 Ready for Check-in! Servus Hofburg! Salut Olympic Village Paris! Chef de Missi- on Christoph Sieber flog mit einem fünfköpfigen ÖOC-Team un- mittelbar nach der Verabschiedung und Vereidigung des Olympic Team Austria in der Wiener Hofburg mit Austrian Airlines nach Paris. Schon das erste Update aus dem Olympi- schen Dorf klang „formidable“! „Wir sind hier mitten in der Über- nahme unseres Hauses, wir checken gerade alle Zimmer – die ersten Ein- drücke sind jedenfalls fantastisch, alles präsentiert sich in sehr, sehr gutem Zustand. Das Organisations- team in Frankreich ist sehr höflich und geht auf alle unsere Anliegen ein“, meldete sich ÖOC-Sportdirek- tor Sieber direkt nach der Ankunft aus dem Olympic Village Paris 2024. Der Windsurf-Olympiasieger von Sydney 2000 weiter: „Das Olympi- sche Dorf ist ein sehr urbaner Raum mit acht- bis zehnstöckigen Häusern, die nach den Olympischen Spielen als Wohnungen genutzt werden. Im Zentrum des Dorfes befindet sich eine Dining Hall, die aus einer alten Industriehalle für Eisenverarbeitung zu neuem Leben erweckt wurde. Hier werden die Athlet:innen aus al- ler Welt quasi an einer gemeinsamen Tafel speisen, zu jeder Tages- und Nachtzeit.“ Ingemar Mayer, Leiter Games Pre- paration, wickelte derweil das Onbo- arding beim sogenannten DRM, dem Delegation Registration Meeting, ab. „Meine Kollegin Martina Linzbauer und ich haben damit schon am Don- nerstag in Wien unmittelbar nach der Einkleidung begonnen. Da ging es um den umfangreichen Akkreditie- rungsprozess unserer Delegation. Man darf nicht ins Olympische Dorf einziehen, bevor das nicht vollstän- dig abgeschlossen ist. Nach dem erfolgreichen Online-Prozess haben wir hier vor Ort die Zuteilung der Zimmer in allen Olympischen Dör- fern gemacht. Dann ging es noch um den Fuhrpark, Parkkarten, externe Unterkünfte …“ Nach diesem Check-in-Prozedere, das auch sorgfältig von Mayers Kol- legin Clara Kreutz begleitet wurde, wurden der rot-weiß-roten Delega- tion die Schlüssel zum Haus über- geben. „Danach hat man 24 Stunden Zeit, alles zu checken und fehlende Dinge zu melden beziehungsweise Verbesserungen vornehmen zu las- sen“, erklärt Mayer. Tobias Klokhammer und Tobias Rott aus der Abteilung Games Preparation kümmern sich derweil um den Trans- port der Materialien und die letzten Flüge des Olympic Team Austria. In den letzten Wochen haben sie kisten- weise Dinge verpackt – von Büro- material bis medizinisches Equip- ment – und nach Frankreich trans- portieren lassen. „Die Logistik hat bis hierher wunderbar geklappt, die Materialien sind alle in unserem La- ger vor Ort angekommen“, freut sich Sieber. „Ab sofort beginnen wir mit dem Aufbau des Lounge-Bereichs, der als Meeting-Point für unsere Athlet:innen dienen wird.“ In unmit- telbarer Nachbarschaft zu Österreich werden übrigens die Athlet:innen aus der Schweiz, aus Deutschland, Schweden und Kanada einziehen. Chef de Mission Christoph Sieber (2. v. r.) und sein Team checkten als erste im Olympischen Dorf in Paris ein.

46 Olympische Spiele Paris 2024 Ein kleiner Innenhof im Herzen von Sei- ne-Saint-Denis. Ein Hangar, der von au- ßen nicht als solcher zu erkennen ist. Wummernde Beats. Im Inneren zieren Graffi- tis die dunklen Wände, ein Spiegel nimmt den größten Teil des Raums ein. Hier, weit weg von neugierigen Blicken, trainieren etwa 50 junge Tänzer:innen unter der Leitung von Chef-Cho- reografin Maud Le Pladec seit Anfang Juni für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Paris 2024. „Wir trainieren acht Stunden am Tag, sechs Tage die Woche“, gibt Louise, eine Tänzerin aus Paris, Einblick in ihren Alltag. Das Trai- ningspensum hat, wie könnte es anders sein, olympisches Ausmaß. Die Gruppe in Seine- Saint-Denis ist Teil eines größeren Ensembles von 400 Tänzer:innen. Aber sie proben ihren Part allein, ohne überhaupt zu wissen, was bei den anderen los ist. „Wir wissen nur ungefähr, wann und wie lange wir bei der Eröffnungsfei- er unseren Auftritt haben. Eine Woche vor den Spielen kommen wir zusammen, um unter re- alen Bedingungen zu proben.“ Insgesamt werden fast 3.000 Künstler:innen an den Eröffnungs- und Schlussfeiern teilnehmen. „Es wird in Hangars wie diesem geprobt, aber es gibt noch viele andere in der ganzen Stadt“, erklärt Thomas Jolly, seines Zeichens künstle- rischer Leiter der Paris 2024-Feierlichkeiten. It’s Showtime

Olympische Spiele Paris 2024 47 Seit eineinhalb Jahren arbeitet er mit seinem Team an diesem Mega-Projekt. „Die Zeremonie wurde im Juni 2023 erdacht. Danach gab es eine Phase der Machbarkeits- studie über den Widerstand von Brücken, Kais, Wind und Strömungen. Seither haben wir an- gepasst, arrangiert, verändert, bis wir die rich- tige Harmonie gefunden haben.“ Jedes Detail wurde durchdacht, um Paris für die Hundert- tausenden Fans vor Ort und das Milliardenpu- blikum vor den TV-Geräten in Szene zu set- zen. „Wir werden alle historischen Monumen- te rund um die Seine nutzen. Es wird kein Flussufer und keine einzige Brücke geben, die nicht mit Musik, Tanz oder Performance ge- füllt wird“, verspricht Le Pladec neben Tanz auch visuelle Darstellungen, Musik und Sport. Der Unsicherheitsfaktor Wetter ist keiner. „Wir sind flexibel, die gesamte Show ist an- passbar. Es heißt nicht umsonst Live-Perfor- mance, wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben.“ Dazu gehört auch die Flussströmung, die – je nach Witterung – etwas stärker oder schwächer ist. Deshalb wurden auch schon zahlreiche früh- morgendliche Tests auf der Seine durchgeführt, um das gemeinsame Fahren der Boote, die die Athlet:innen vom Olympischen Dorf zum Tro- cadéro bringen werden, zu trainieren, um am Tag X den minutiösen Plan der Eröffnungsfei- er einzuhalten. „Wir müssen dafür sorgen, dass das Boot das richtige Tempo hält. Das ist eine Herausforderung, weil wir auf die Sekunde ge- nau im Rhythmus bleiben müssen“, weiß Ka- pitän Michel De Vallois. „Es wird beeindruckend, spektakulär und gleichzeitig wird diese Eröffnungsfeier die Ge- schichte dieser Stadt erleb- und die starke Ver- bindung zu den Olympischen Spielen spürbar machen“, freut sich Tony Estanguet, Organi- sationschef von Paris 2024, auf die einzigarti- ge Show – und die ganze Welt freut sich mit.

48 Olympische Spiele Paris 2024 Gibt‘s ein Wiedersehen? Rainer Pariasek wird für den ORF aus Paris berichten, Jakob Schubert für das Olympic Team Austria klettern. Volles Programm Es ist klar, dass der Super- Sport-Sommer auch im ORF Superlative bringt. Super ist zum Beispiel das neue Sportstudio, das bereits bei der Fußball-Europa- meisterschaft in Deutschland seine Premiere gefeiert hat. Die ehemalige Heimat der „Zeit im Bild“ ist das neue Herzstück der mul- timedialen Sport-Berichterstattung vom Küniglberg. Der Letztstand der Technik mit wandelbarem Studio- design und Augmented-Reality-Ele- menten, vom Boden bis zur Decke bespielbar, sorgt für virtuelles Am- biente. Abgerundet wird das umfang- reiche Refreshment mit einem linea- ren Screendesign, dass sich in Gelb präsentiert und mit dem Online-Auf- tritt synchronisiert. Diese Synchronisation spiegelt sich auch in der Olympia-Berichterstat- tung wider. „Der ORF Sport ist in den vergangenen zwölf Monaten zum multimedialen Vorzeigeprojekt geworden, das die Nähe von Fern- sehen, Radio und Online in der nun gemeinsamen Redaktion vorlebt. Mit dem neuen Studio und dem neuen Design schlägt nun, auch nach außen sichtbar, ein neues, gemeinsames Herz, von dem aus wir die heimi- schen Sportfans mit all dem versor- gen, was sie von uns erwarten dür- fen“, erklärt ORF-Sportchef Hannes Aigelsreiter, der mit seinem Team praktisch rund um die Uhr von den Olympischen Spielen berichtet. ORF 1 wird täglich von 9:00 bis 0:00 Uhr zum Olympia-Kanal, ORF Sport+ von 9:00 bis 23:00 Uhr. Ge- meinsam mit den Radio-Live-Ein- stiegen, dem begleitenden Olympia- Channel auf sport.orf.at, dem um- fassenden Streaming-Angebot auf ORF ON und dem Blick hinter die Kulissen auf den Social-Media-An- geboten des ORF entgeht den Zu- schauer:innen nichts. Damit vor allem die heimischen Sportler:innen im Bild sind, ist der ORF in Paris mit rund 40 Mitarbei- ter:innen sowie acht fliegenden Ka- merateams unterwegs. Dabei gilt das olympische Motto: Dabei sein ist alles! Die Wettkämpfe aller heimi- schen Olympia-Starter:innen sollen live zu sehen sein. Unter der Gesamtleitung von Hans Hengst und Gerhard Lackner, der als Teamleader nach Paris reist, werden Rainer Pariasek, Lukas Schweig- hofer, Caroline Pflanzl, Daniel War- muth, Veronika Kratochwil und Paul Passler aus der nun dreifachen Olympia-Stadt berichten. Im Olym- pia-Studio werden Oliver Polzer, Karoline Rath-Zobernig, Bernhard Stöhr und Alina Zellhofer durch die täglichen Sendungen führen. Insge- samt werden 25 Kommentator:innen die verschiedenen Medaillen-Ent- scheidungen begleiten und dabei von prominenten Expert:innen, darunter der ehemalige Beachvolleyballer Clemens Doppler oder Wassersprin- gerin Marion Reiff, unterstützt.

50 Olympische Spiele Paris 2024 Finale Extrameile Richtung Paris From Zero to Hero. So könnte ONE-STOP-SHOP GOES DIGITAL man die Erfolgsgeschichte der Olympiazentren Austria in eine Schlagzeile packen. ÖOC-Ge- neralsekretär Peter Mennel erklärt warum: „Wir haben das Projekt nach der Nullnummer in London 2012 ge- startet, damals wusste der Großteil der Olympia-Teilnehmer:innen nur vage über das Betreuungsangebot der Olympiazentren Bescheid. In To- kio wurden fünf von sieben Medail- len von Athlet:innen gewonnen, die mit dem Olympiazentren-Netzwerk intensiv zusammenarbeiten. In Pe- king waren es 14 von insgesamt 22, die in einer sogenannten High Per- formance Unit betreut werden. Die- se positive Entwicklung wollen wir auch in Paris fortführen.“ Dazu kommt die digitale Vernetzung durch das Ahtlet:innen-Management- system „Teamworks AMS – Olym- pic Austria“. ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber erläutert: „Dieses Digitalisierungsprojekt ist ein weite- rer großer Schritt unserer Olympia- zentren Austria im umfassenden Ser- vicieren unserer Olympiasportler:in- nen. Die einheitliche und trotzdem individualisierbare Datenbank mit Monitoring- und Analysefunktionen kann wesentliche Bereiche wie Trai- ningsanalyse, Trainingssteuerung, Belastungsmanagement und Verlet- zungsprävention ohne Mehrarbeit entscheidend optimieren.“ Derzeit werden in den sechs zertifi- zierten heimischen Olympiazentren (OZ) Kärnten (mit Sitz in Klagen- furt), Niederösterreich (St. Pölten), Salzburg-Rif, Oberösterreich (Linz), Campus Sport Tirol Innsbruck und Vorarlberg (Dornbirn) insgesamt 600 Spitzensportler:innen betreut – und zwar mit der erfolgreichen One- Stop-Shop-Philosophie, das heißt, Spitzenbetreuung für Spitzensport- ler:innen unter dem Dach der Olym- piazentren Austria. OLYMPIC HIGH PERFOMANCE UNIT Gaby Madlener, ÖOC-Beauftragte Olympiazentren, ist von diesem Quantensprung in der Harmonisie- rung der angebotenen Leistungen ebenso begeistert: „Die Vernetzung der sechs Olympiazentren wird im- mer engmaschiger, davon profitieren die Sportfachverbände und deren Athlet:innen enorm. Wir sehen das jetzt auch auf der letzten Meile Rich- tung Paris. So kurz vor Olympischen Spielen geht es oft richtig heiß her, das ist für alle Beteiligten sehr inten- siv. Doch die einzelnen Betreuungs- elemente in der Olympic High Per- formance Unit greifen gerade dann, wenn es intensiv wird. Für die Athlet:innen und Sportfachverbände sind die Olympiazentren ein ge- schütztes, hochkompetentes Um- feld.“ WISSENSMANAGEMENT, WISSENSTRANSFER Nach Peking ist vor Milano-Cortina, nach Tokio ist vor Paris: Das Haupt- augenmerk aller Olympiazentren gilt immer den nächsten Olympischen Spielen. „Wissensmanagement und evidenzbasiertes Handeln sind die Basis für künftige Erfolge. Deshalb sind Wissenstransfer und Evaluie- rung innerhalb der Olympiazentren so wichtig. Wir müssen uns ständig hinterfragen und nach Verbesserung suchen, nur so können wir im inter- nationalen Vergleich bestehen. ‚Teamwork makes the dream work‘ ist dabei das Motto aller Beteiligten. Diesen Weg haben wir vor einiger Zeit gemeinsam eingeschlagen und ich freue mich, dass es ein Erfolgs- weg ist“, erklärt Peter Mennel. Nach- satz: „Die Qualifikationen für die Olympischen Spiele Paris 2024 sind kein Zufall, viele Athlet:innen haben die Infrastruktur und das Know-how der Olympiazentren Austria intensiv genutzt.“ Am Ruderergometer für die nächste Olympiamedaille: Magdalena Lobnig nützte die Olympiazentren Austria auch für ihre Reha nach Bandscheibenvorfall. Jakob Schubert und Jessica Pilz wurden auch auf ihrem Weg von der Olympia-Premiere in Tokio Richtung Paris im Olympiazentrum Campus Sport Tirol Innsbruck begleitet.

51 Das ist der linke Arm von Felix Oschmautz. Der Silbermedaillengewinner bei den European Games und Olympia-Vierter im Kanu wird im Olympiazentrum Kärnten betreut. derösterreich begleitet, seine Team- kollegin Sylvia Steiner nützt als Salz- burgerin das Know-how im Olym- piazentrum Salzburg-Rif. SOMMER- MEETS WINTERSPORT Die Vorarlbergerin Katharina Rhom- berg bringt es im Namen der Athlet:innen auf den Punkt: „Im Olympiazentrum finde ich ein super Umfeld mit vielen Spezialist:innen in allen Bereichen – egal ob Training, Physiotherapie, Mentaltraining, Sportmedizin oder Ernährungsbera- tung. Und das Beste: Alle sind unter einem Dach, ich muss nicht zu jedem einzeln hinrennen. Und dann tau- schen sich die auch noch untereinan- der aus – das wirkt dann natürlich auf mich als Sportlerin im Paket. Im Reit- sport geht es vor allem um Verlet- zungsprävention im Rücken- und Ad- duktoren-Bereich. Und die Fitness wirkt sich auch im Parcours aus, ich kann reaktionsschnell zum richtigen Zeitpunkt meinem Pferd die richtige Hilfestellung geben.“ Begeisterter Nachsatz der Olympischen Sommer- sportlerin: „Megacool ist, dass ich von den Wintersportler:innen so viel lernen kann. Die Skisprung-Gesamt- weltcupsiegerin Eva Pinkelnig ist mental so stark, ein Vorbild. Und der Austausch mit den Skifahrerinnen Katharina Liensberger und Ariane Rädler oder mit Snowboard-Cross- Olympiasieger Alessandro Hämmer- le ist echt auf Augenhöhe!“ 50m-Becken des OZ seine Bahnen zieht. Außerdem 400m-Rekordlerin Susanne Gogl-Walli. Im Olympia- zentrum Kärnten ist Olympia-Bron- zemedaillengewinnerin Magdalena Lobnig zu Hause und hat auch ihre Reha nach dem Bandscheibenvorfall bestritten. Der Olympia-Vierte im Kanu, Felix Oschmautz, und die Tri- athletin Lisa Perterer nutzen ebenso die perfekte Infrastruktur wie der Kärntner Dressurreiter Christian Schumach oder die Kärntner Segle- rin Lara Vadlau. Der Sportschütze Alexander Schmirl wird sportwissen- schaftlich vom Olympiazentrum Nie- VON SPRINGREITEN BIS SPORTSCHIESSEN Katharina Rhomberg, Österreichs erste Springreiterin bei Olympischen Spielen, wird zum Beispiel umfas- send im Olympiazentrum Vorarlberg betreut, ebenso die Olympia-Zehnten von Tokio im Segeln, Benjamin Bild- stein und David Hussl. Im Olympia- zentrum Tirol gehen der sechsfache Kletter-Weltmeister und Olympia- Bronzemedaillengewinner, Jakob Schubert, und dessen Teamkollegin, die zweifache Weltmeisterin Jessica Pilz, sowie die WM-Dritte im Stra- ßenradfahren Christina Schweinber- ger ein und aus. Das Olympiazent- rum Oberösterreich ist der Hotspot für Judo Austria, das mit insgesamt sechs Athlet:innen Richtung Paris aufbricht, dazu kommt ein großer Teil des österreichischen Olympischen Schwimm-Teams rund um Bernhard Reitshammer, das hauptsächlich im Vorsprung durch Technik. Bernhard Reitshammer und seine Schwimmkolleg:innen nützen das Olympiazentrum Oberösterreich in all seinen sport- und trainingswissenschaftlichen sowie sportmedizinischen, ernährungswissenschaftlichen und sportpsychologischen Kompetenzen.

54 Olympische Spiele Paris 2024 Venues with a View Die Olympischen Spiele Paris 2024 schrei- ben Geschichte – und werden für impo- sante Bilder sorgen. Einige Wettbewerbe finden rund um bekannte Sehenswürdigkeiten der französischen Metropole statt. So werden am Pla- ce de la Concorde (Breaking, BMX, Skateboard, 3x3), vor dem Eiffelturm (Beach Volleyball), im Grand Palais (Fechten, Taekwondo) oder im Gar- ten des Invalides (Bogenschießen) Medaillen ver- geben. Dazu kommen legendäre Sportstätten wie Roland Garros (Tennis) oder das Stade de France (Leichtathletik, 7er-Rugby). Eine große Besonderheit der Spiele besteht darin, dass 95 Prozent aller Wettkampfstätten bereits existieren und nur wenige Neubauten notwendig waren – was die Umweltbilanz massiv verbessert. Die Sportstätten befinden sich in zwei Kernzonen: im Herzen von Paris und im Norden der Haupt- stadt. Als kleinen Vorgeschmack zeigen wir eini- ge Sportstätten im Überblick. Bercy Arena Disziplinen: Kunstturnen, Basketball Kapazität: 12.000 (Kunstturnen), 15.350 (Basketball) Entfernung vom Olympischen Dorf: 9 km Champ-de-Mars-Arena Disziplinen: Judo, Ringen Kapazität: 9.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 8 km Paris La Defense Arena Disziplinen: Schwimmen, Wasserball Kapazität: 17.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 8 km Port de la Chapelle Arena Disziplinen: Badminton, Rhythmische Gymnastik Kapazität: 7.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 3 km Aquatics Center Disziplinen: Synchronschwimmen, Wasserspringen Kapazität: 5.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 1,5 km Schloss Versailles Disziplinen: Pferdesport - Dressur, Pferdesport - Springreiten, Pferdesport - Vielseitigkeit, Moderner Fünfkampf Kapazität: 40.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 20 km Élancourt Hügel Disziplinen: Radsport – Mountainbike Kapazität: 15.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 31 km

Olympische Spiele Paris 2024 55 Grand Palais Disziplinen: Fechten, Taekwondo Kapazität: 8.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 6 km Invalides Disziplinen: Bogenschießen, Radsport – Straße Kapazität: 8.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 7 km Place de la Concorde Disziplinen: 3x3, Breaking, Radsport – BMX, Skateboarding Kapazität: 6.900 Entfernung vom Olympischen Dorf: 6 km Pont Alexandre III Disziplinen: Radsport – Straße, Schwimmen – Open Water, Triathlon Kapazität: 1.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 6 km Le Bourget Disziplinen: Sportklettern Kapazität: 6.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 7 km Stade de France Disziplinen: Leichtathletik, Rugby Kapazität: 77.083 Entfernung vom Olympischen Dorf: 1,5 km Wassersportstadion Vaires-sur-Marne Disziplinen: Kanu, Rudern Kapazität: 24.000 Entfernung vom Olympischen Dorf: 24 km Roland Garros Disziplinen: Boxen, Tennis Kapazität: 28.229 Entfernung vom Olympischen Dorf: 10 km Golf National Disziplinen: Golf Kapazität: 32.720 Entfernung vom Olympischen Dorf: 26 km Eiffelturm Stadion Disziplinen: Beach Volleyball Kapazität: 12.860 Entfernung vom Olympischen Dorf: 8 km Saint-Quentin- en-Yvelines Velodrome Disziplinen: Radsport – Bahn Kapazität: 4.900 Entfernung vom Olympischen Dorf: 26 km

56 Olympische Spiele Paris 2024 Auf den letzten Drücker mit dem an Nummer 4 gesetzten An- ders Antonsen (DEN) und Ade Res- ky Dwicahyo (AZE) ist in Ordnung, sie hätte schwieriger sein können.“ Das Badminton-Ass, das neben Para- Athletin Henriett Koósz der einzige heimische ÖBV-Vertreter in Paris sein wird, durfte auch bereits erst- mals das offizielle Olympia-Outfit von ÖOC-Ausstatter Erima überzie- hen. „Damit kommen schon die ers- ten Emotionen. Die Vorfreude ist riesengroß.“ Daumen hoch! Die Staatsbürgerschaft gab‘s für Badminton-Ass Collins Valentine Filimon gerade noch rechtzeitig vor den Olympischen Spielen Paris 2024. Badminton gilt als die schnells- te Ballsportart der Welt. Die Shuttlecocks – so die Be- zeichnung für die Spielgeräte, die aus Kork und einem 16-teiligem Fe- dernkleid bestehen – fliegen teilwei- se mit über 450 km/h übers Netz. Die Reaktionszeit für Athlet:innen liegt deshalb maximal im Bereich von Sekundenbruchteilen. Etwas länger dauert üblicherweise der Prozess zur Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft – wie Collins Va- lentine Filimon aus eigener Erfah- rung zu berichten weiß. Der gebürtige Rumäne, der seit Sep- tember 2021 unter der Flagge des Österreichischen Badminton Verban- des (ÖBV) spielt, saß zuletzt mehre- re Monate „auf Nadeln“. Mit starken Ergebnissen in Slowenien, den Nie- derlanden (jeweils Viertelfinale), Schottland, Polen (jeweils Halbfina- le) und dem Turniersieg beim Malta International war der 26-Jährige zwischenzeitlich bis auf Rang 84 in der Weltrangliste geklettert – und hatte sein Olympia-Ticket fix in der Tasche. Eigentlich. Denn ohne Staatsbürgerschaft hätte das Österreichische Olympische Co- mité (ÖOC) dem Nominierungsvor- schlag des ÖBV nicht nachkommen können. „Es war keine leichte Zeit. Wir haben seit Dezember auf den positiven Bescheid gewartet“, erklärt Filimon. Schlussendlich kam am 20. Juni, sozusagen „auf den letzten Drü- cker“, das Happy End. Nach einem kurzen Festakt und der Verleihung der Staatsbürgerschaft stand dem Karrierehöhepunkt nichts mehr im Wege. „Es ist ein Traum, der wahr wird. Ich bin bereit für die Olympi- schen Spiele“, feierte ein überglück- licher Filimon mit zahlreichen Bad- minton- und Olympia-Fans beim Olympic Day in Linz. „Jetzt werde ich mich voll auf meine anstehende Trainingsphase konzentrieren, damit ich in Paris meine beste Form und Leistung abrufen kann. Die Gruppe Der gebürtige Rumäne hatte den Ball zuletzt gut am Schläger und feierte auf Malta einen Turniersieg.

58 Olympische Spiele Paris 2024 16 Jahre nach seiner Olympia-Pre- miere darf Beachvolleyball-Ass Al- exander Horst noch einmal olympische Luft schnup- pern. Der 41-jährige Wiener schafft mit Partner Julian Hörl die Qualifikation und bestreitet damit nach 2008, 2012 und 2016 seine vierten Olympischen Spiele. „Ein vier- tes Mal für Österreich bei Olympischen Spielen auflaufen zu dürfen, macht sogar mich leicht sentimental. Zum ersten Mal können mich meine Kids begleiten, 2008 war noch keines von ihnen auf der Welt“, so ein gerührter Horst, der schon mit Florian Gosch (2008 – Platz fünf) und Clemens Doppler (2012 und 2016 – Vorrunden-Aus bzw. Platz 9) bei Olympia teilnahm. Möglich gemacht hat den olympi- schen Viererpack ein Sieg beim Eli- te-16-Turnier in Ostrava gegen die argentinischen Capogrosso-Brüder, während ihre Olympia-Konkurren- ten Esteban und Marco Grimalt ge- gen Varenhorst/Luini verlieren. Da- durch halten sich Hörl/Horst im Ranking mit den besten zwölf Tur- That‘s the way! Für Alexander Horst (li.) sind es die vierten Olympischen Spiele, für Julian Hörl die ersten. Horst schnürt den olympischen Viererpack

Olympische Spiele Paris 2024 59 ginn nier-Ergebnissen seit Jahresbe- 2023 knapp vor den Chile- nen. Für J u l i a n H ö r l , der ohne Unterstüt- zung aus Ju- gendkadern und größ- tenteils auf eigene Faust trainierte, ist die Qualifika- tion die Erfüllung eines Kind- heitstraumes: „Die letzten Wo- chen waren extrem nervenaufrei- bend, aber wir haben wieder un- seren Rhythmus gefunden“, jubelte der Salzburger. Damit sind Hörl/Horst die ein- zigen männlichen ÖVV-Vertre- ter in Paris. Denn Timo Ham- marberg, Moritz Pristauz, Christoph Dressler und Phil- ipp Waller haben einen zwei- ten Startplatz für Österreich ganz knapp verpasst. Das Quartett muss sich im CEV Nations Cup-Fi- nale im lettischen Jurmala Frank- reich im Golden Set geschlagen ge- ben. Zuerst kämpfen Hammarberg/ Pristauz Rémi Bassereau/Julien Ly- neel mit 28:30, 21:17, 15:11 nieder, anschließend verliert das Duo Dress- ler/Waller gegen Teo Rotar/Arnaud Gauthier-Rat mit 19:21, 21:19, 12:15. Im entscheidenden Golden Set ziehen Hammarberg/Waller ge- gen Rotar/Gauthier-Rat nach großer Aufholjagd (von 1:5 auf 7:8) letzt- lich mit 10:15 den Kürzeren. Bei den Damen läuft es ähnlich. Ka- tharina Schützenhöfer/Lena Plesiut- schnig müssen sich in Jurmala im Halbfinale gegen die Niederlande im Entscheidungsmatch beugen. Nach dem Auftaktsieg von Schützenhofer/ Plesiutschnig und einer Niederlage von Dorina Klinger/Ronja Klinger kommt es zum Golden Set. Dort führt das ÖVV-Duo zwischenzeitlich 14:11, verliert letztlich aber knapp mit 17:19. „Wir haben stark gespielt, alles gegeben“, seufzt Schützenhö- fer. „So eine Niederlage schmerzt!“ Damit bleiben die Schwaiger- Schwestern die einzigen rot-weiß-ro- ten Damen, die bislang bei Olympia (2008 und 2012) dabei waren. Olympische Zeitreise: 2008 in Peking jubelte Horst über Platz 5 (li.), acht Jahre später war er auch an der Copacabana im Olympia-Einsatz.

60 Olympische Spiele Paris 2024 Strike, Straka! Im Sommer erfüllt sich Elisabeth Straka ihren großen Traum. „Ich habe viele, viele Jahre dafür ge- arbeitet“, sagt die Bogenschützin in Hinblick auf die Olympischen Spie- le Paris 2024. Denn eigentlich woll- te die Niederösterreicherin schon in Tokio ihr Olympia-Debüt feiern, schließlich verbindet sie mit Japan eine besondere Beziehung. „Ich habe in meiner Oberstufenzeit ein Auslandsjahr in Japan gemacht und dort das Bogenschießen in einem Freifach gelernt. Danach habe ich auch in Österreich mit dem Schie- ßen weitergemacht und erste natio- nale Turniere besucht“, erinnert sie sich. „Als ich erfahren habe, dass die nächsten Olympischen Spiele in Tokio stattfinden sollten, dachte ich mir, das ist Schicksal und ich habe alles versucht, um in meinem Lieb- lingsland dabei sein zu können.“ Straka stieg damals zu Österreichs bester Bogenschützin im Olympic Recurve auf, konnte sich aber nicht für die Spiele qualifizieren. „Das Ziel Tokio habe ich nur knapp ver- passt, aber das hat mir auch die Be- stätigung gegeben, dass ich es beim nächsten Versuch schaffen könnte.“ Und so kam es schließlich: Mit dem Turniersieg beim Quali-Turnier in Essen löste sie das Paris-Ticket. „Es hat ein bisschen gedauert, bis ich meinen Erfolg wirklich realisiert habe. Der Wettkampf hat sich be- sonders nach dem letzten Jahr, in dem ich mehr Pfeile geschossen und Konzentration, Präzision und eine ruhige Hand sind die entscheidenden Kriterien beim Bogenschießen – Elisabeth Straka bringt sie alle mit. mehr Kraft-, Ausdauer- und Mental- training denn je gemacht habe, wie eine große Prüfung angefühlt, auf die ich aber perfekt vorbereitet war. Die Schüsse haben sich gut und am Ende sogar leicht angefühlt, viel- leicht deshalb, weil ich die Jahre davor schon sehr viel kämpfen musste.“ Mit ihrer Olympia-Teilnahme schreibt Straka auch ein Stück Ge- schichte, sie ist erst die dritte Öster- reicherin, die es zum größten Sport- event der Welt schafft. Ursula Va- lenta war 1984 in Los Angeles die erste und lange Zeit einzige Öster- reicherin, die es im Bogenschießen zu den Olympischen Spielen ge- schafft hat. Laurence Baldauff folg- te ihr 2016 in Rio, Straka ist die Nummer drei. Ihr Ziel? „Jetzt, wo ich die für mich größte Hürde ge- schafft habe, möchte ich auch zei- gen, was ich kann. Ich weiß, dass ich eine der besten Schützinnen in Europa bin, bei den Olympischen Spielen nehmen aber die besten Schützinnen aus der ganzen Welt teil, da kann wirklich alles passie- ren. Ansonsten freue ich mich ein- fach auf das Feeling bei den Spie- len, auf die Eröffnungsfeier, den Austausch mit anderen Sportler:in- nen und auf ganz viele schöne Er- innerungen.“

62 Olympische Spiele Paris 2024 Erst ein langes Raunen, dann en- thusiastische Jubelschreie. Am neunten Loch des legendären Golfplatzes Pinehurst No. 2 in North Ca- rolina ist es in diesem Moment deutlich lauter als sonst. Sepp Straka fällt seinem Konkurrenten und guten Freund J. T. Poston um den Hals, mit Caddie Duane Bock klatscht er energisch ab, bevor die- ser das „7er-Eisen“ des Wiener Golfpro- fis wieder sicher im Bag verstaut. Stra- ka feiert seinen ersten direkt versenkten Schlag auf der US-amerikanischen PGA-Tour, der wichtigsten Golf-Tur- nier-Serie, kurz, aber standesgemäß. „Yeah! 7er-Eisen, die perfekte Nummer für mich“, unterstreicht der 31-Jährige euphorisch seine Schläger-Wahl. Hole- in-one! Mehr – oder in diesem Fall we- niger, nämlich Schläge – geht nicht. Dass dem Österreicher das Kunststück ausgerechnet in Pinehurst bei den US Open gelingt, entbehrt einer gewissen Ironie nicht. Beim Major-Turnier, das alljährlich im Mai stattfindet, war Stra- ka in seiner bisherigen PGA-Karriere die Teilnahme an den entscheidenden beiden Turniertagen stets verwehrt ge- blieben. Diesmal besiegt er diesen „Fluch“, schafft den Cut und kommt am Sonntagnachmittag als geteilter 56. zu- rück ins Clubhouse. Es ist zwar noch immer das schlechteste Major-Ergebnis des erfolgreichsten heimischen Golfpro- fis in diesem Jahr, doch Straka hat – nicht zuletzt mit seinem vielumjubelten Eisen-Schlag auf der Neun – viel Selbst- vertrauen getankt. Apropos Eisen-Schlag. Beinahe hätte auch Emma Spitz, Österreichs beste weibliche Golferin, ein Hole-in-one ver- bucht. Wenige Wochen vor ihrem Landsmann setzt die Niederösterreiche- rin beim Turnier der Ladies European Tour (LET) am deutschen Seddiner See einen Abschlag mit dem Eisen direkt an die Fahne. Der Ball „schaut“ kurz hin- ein, prallt dann aber aufgrund der Wucht vom Rand des Loches wieder zurück aufs Grün. Für einen Jubelschrei – und zum ersten LET-Turniersieg – fehlen Millimeter. Spitz unterliegt später ihrer guten Freundin Alexandra Försterling aus Deutschland im Stechen, also um einen Schlag. Die heißen Eisen Großbritanniens Superstar Tommy Fleetwood hatte Sepp Straka in Tokio genau im Blick. Abschlag mit Ziel: Emma Spitz verfolgt einen genauen Karriereplan.

Nach dem starken Auftritt in Tokio will Sepp Straka in Paris in die Medaillenränge. Olympische Spiele Paris 2024 63 meinsamkeiten mangelt es bei den bei- den derzeit mit Abstand besten heimi- schen Golf-Profis nicht. Beide feilten an einem renommierten US-College an ihren akademischen Ausbildungen und an ihrem Spiel – BWL-Student Straka an der University of Georgia, Psycho- logie-Absolventin Spitz an der UCLA. Und beide sind Österreichs „heißeste Eisen“, wenn es bei den Olympischen Spielen in Paris um Medaillen geht. Im Le Golf National vor den Toren von Versailles steigt zwischen 1. und 4. Au- gust das dritte olympische Golf-Tur- nier seit der Wiederaufnahme ins Pro- gramm 2016. IN PARIS GEGEN DIE „GRO- SSEN“ – UND VOR PUBLIKUM Die Formkurve – auch Straka hat zu- letzt reihenweise Top-10-Ergebnisse vorzuweisen – und das Können der beiden Aushängeschilder nähren die Hoffnungen der heimischen Fans auf das erste Golf-Edelmetall. Zuletzt kam Österreich den Medaillenrängen immer näher. In Rio de Janeiro beleg- te Bernd Wiesberger, der diesmal auf ein Antreten verzichtet, Platz elf. In Tokio 2021 fehlte dem zwischenzeit- lich in Führung liegenden Straka am Ende lediglich ein Schlag auf das Bronze-Playoff. „Ich versuche natür- lich, eine Medaille zu holen. Dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass mein Spiel besser ist als damals. Ich hoffe, dass ich eine gute Leistung bringen kann“, betont der Profi. „Ich freue mich wirklich besonders auf Olympia, weil in Tokio wegen Corona keine Fans dabei waren. Es war trotzdem ein Wahnsinnserlebnis.“ Spitz, die neben Last-Minute-Nachrü- ckerin Sarah Schober eine von zwei Österreicherinnen im Feld sein wird, unterstreicht: „Olympia wird auch im Golf immer mehr ein großes Event.“ Eine erste olympische Erfahrung hat sie bereits 2018 gemacht. Damals hol- te die nunmehrige Proette bei den Youth Olympic Games in Buenos Ai- res Bronze. In Paris „spitzt“ Spitz nun bei den „Großen“ auf den Außensei- ter-Coup und lacht: „In der Wohnung wäre noch Platz für eine Medaille.“ ERSTE OLYMPISCHE GOLF- MEDAILLE IN REICHWEITE? Der Unterschied zwischen der bishe- rigen Karriere von Spitz und der des rund sieben Jahre älteren Straka liegt genau in jenen Kleinigkeiten. Die 24-Jährige zeigt in der ersten Jahres- hälfte 2024 mit acht (!) Top-20-Plat- zierungen auf. Auf ihren ersten gro- ßen Titel und Top-Ergebnisse bei ei- nem Major-Turnier wartet die Rang- listen-Elfte der LET aber noch. „Ich bin eine konstante Spielerin und es fehlen nur Kleinigkeiten. Hier mal ein kleiner Fehler, da mal ein verschobe- ner Putt, und das ist dann zu viel, um ganz vorne zu landen. Aber es fehlt nicht viel“, weiß Spitz, deren Eltern- haus direkt neben dem 13. Loch des Golfclubs Schloss Schönborn liegt. Straka hingegen spielt seine Erfah- rung längst regelmäßig aus, gewinnt 2022 und 2023 je ein PGA-Turnier – als erster Österreicher. Ebenfalls eine Premiere sind dessen Top-10-Ergeb- nisse bei den Major-Turnieren British Open (2.) und PGA Championship (7.), ein Top-20-Platz in der Weltrang- liste und ein Sieg beim Ryder Cup. Aber auch an Schnittmengen und Ge- Die Vorfreude auf das zweite olympische Event nach den Jugendspielen ist bei Emma Spitz groß.

64 Olympische Spiele Paris 2024 Das Judo-Austria-Team ist bereit für das Abenteuer Paris 2024. Sechs Judoka für ein Halleluja? klasse bis 70 Kilogramm. „Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll“, sagte die überwältigte Mittel- gewichtlerin damals mit Tränen in den Augen. OLYMPIA-„DEBÜT“ FÜR OLYMPIA-ZWEITE In den drei Jahren danach hat Polle- res dann aber genügend Worte über ihren Erfolg verloren. Nur eines wis- se sie bis heute nicht, erklärt die Weltklasse-Athletin, die ihrer Me- daillen-Sammlung seither eine zwei- te WM-Bronzene und drei Grand- Slam-Goldene hinzufügte. „Ich habe keine Ahnung, wie sich das Olym- pia-Flair wirklich anfühlt.“ Bei ih- rem Silber-Coup 2021 blieb der le- gendäre Judotempel, in dem eigent- lich bis zu 14.000 enthusiastische Fans Platz finden hätten sollen, leer. Während der Pandemie-Zeit war kein Publikum zugelassen, die Sport- ler:innen sahen abseits der Trainings und Wettkämpfe „nur“ das Olympi- sche Dorf. „Ich bin gespannt, wie es in Paris wird. Ich freue mich richtig darauf. Cool, dass ich wieder dabei bin“, sagt die Niederösterreicherin. Leere Hallen wird es diesmal wohl eher nicht geben. Zu Judo-Turnieren auf französischem Boden strömen regelmäßig große Fanmassen. Wie sieht es mit der Erwartungshal- tung aus? „Es kommt auf die Aus- losung an und es muss alles stim- men“, betont die Hoffnungsträgerin. „Auf diesem Niveau darf man sich keine Fehler erlauben.“ Dass es an der Spitze eng zugeht, ist gleichzeitig auch eine Chance für die Nummer drei der Setzliste. „Natürlich sage ich mir selbst, dass ich Olympiasiegerin werden kann.“ Das notwendige Selbstvertrauen impft ihr unter ande- rem Yvonne Snir-Bönisch ein. Die deutsche Cheftrainerin der heimi- schen Judo-Elite war 2004 selbst Olympiasiegerin. Ihr Wort findet bei den Athlet:innen Gehör. „Wir profi- tierten von ihrer Erfahrung. Sie ist eine super Trainerin, vor allem die Kommunikation ist top“, so Polleres. Bei ihrem Amtsantritt 2021 formu- lierte Snir-Bönisch, die auch Ex- Weltklasse-Mann Robert Krawczyk als Trainer gewinnen konnte, das ambitionierte Ziel, sich mit der Michaela Polleres ist Österreichs größte Medaillen- Hoffnung auf der Matte. In Tokio war sie mit Silber „oben auf“. Die Zeit zwischen Tokio und Paris ist irrsinnig schnell vergangen“, stellt Michaela Polleres fest. Dass es sich für Öster- reichs Judo-Aushängeschild anfühlt, als wären die Olympischen Spiele 2021 erst gestern zu Ende gegangen, ist aber irgendwie nachvollziehbar. Die 26-Jährige eroberte damals im Nippon Budōkan sensationell die Silbermedaille in ihrer Gewichts-

Aaron Fara reist nicht ganz topfit nach Paris, beißt aber durch. 65 Lubjana „Lulu“ Piovesana (li.) hat das Potenzial für eine Überraschung. Mannschaft für die Olympischen Spiele qualifizieren zu wollen. Nach zahlreichen Top-Leistungen ihrer Schützlinge erfüllt sich dieser Traum schon in Paris, was nach den beiden Medaillen von Tokio – Shamil Bor- chashvili holte Bronze – einen wei- teren Meilenstein bedeutet. Das Sextett, das im Mixed-Bewerb debütiert, komplettieren neben Polle- res Katharina Tanzer, Lubjana Piove- sana, Aaron Fara, Samuel Gaßner und Wachid Borchashvili, der vom Nicht- Antreten seines vor drei Jahren er- folgreichen Bruders profitiert. Als „Tourist“ reist der gebürtige Tschet- schene aber keinesfalls nach Paris. Auf seiner Vita hat der 25-Jährige bereits einen kompletten Grand- Slam-Medaillensatz stehen. Dennoch ist er in seiner Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm Außenseiter. In dieser Rolle scheinen sich die Borchashvilis aber ohnehin wohlzufühlen. DAS SIND ÖSTERREICHS OLYMPIA-JUDOKA Die vielleicht beste Form des Judo- Teams hat aktuell wahrscheinlich Piovesana. Seit ihrer Einbürgerung im Januar 2023 holte die gebürtige Britin in der Klasse bis 63 Kilo- gramm bereits drei Grand-Slam-Me- daillen, zuletzt zwei Goldene im Februar in Baku (Aserbaidschan) und im Mai in Dushanbe (Tadschi- kistan). Dazu kommen fünfte Plätze bei EM und WM. Schwergewicht Aaron Fara wird in Paris die Zähne zusammenbeißen. Der Judoka musste im Mai eine Me- niskus-Operation über sich ergehen lassen, ist aber in der Klasse bis 100 Kilogramm immer für einen „Lauf“ gut. Dass der 27-Jährige auf höchs- tem Niveau Resultate erzielen kann, hat er unter anderem im Jahr 2023 mit drei Grand-Slam-Medaillen und dem 7. Platz bei der EM be- wiesen. Für Tanzer (-48 kg) und Gaßner (-73 kg) kommt die Olympia-Teilnahme unver- hofft. Die Nieder- österreicherin hatte Paris schon ab- geschrie- ben, profitierte aber dann von der Direktqualifikation Faras, der den Kontinentalplatz für die Teamkolle- gin wieder freiwerden ließ. Gaßner, in der Weltrangliste jenseits von Position 70 gelegen, darf aufgrund seines Fixplatzes im Teambewerb auch im Einzel antreten. Beide wol- len zeigen, dass sie zu Recht auf der Olympia-Matte stehen. 14 Einzelentscheidungen, je sieben bei den Frauen und Männern, stehen ab 27. Juli auf dem Programm. Der Mixed-Bewerb am 3. August bildet den Abschluss der Judo-Bewerbe. Dass Österreich im 18er-Feld Pre- miere feiert, ist als Riesenerfolg zu werten. Medaillen gehen sich am ehesten in den jeweiligen Einzelbe- werben aus. Polleres warnt aber da- vor, Tokio als Maßstab heranzuzie- hen. „Man kann die beiden Spie- le überhaupt nicht miteinander vergleichen.“ Aber ein gutes Omen gibt es: Als 1984 zum ers- ten Mal zwei Judo-Medail- len gelangen, gab’s vier Jahre später er- neut eine Goldene. Unverhofft kam oft: Samuel Gaßner kommt ebenfalls zu seinem Olympia-Debüt.

66 Olympische Spiele Paris 2024 In Vaires-sur-Marne wird der Rauch aufsteigen, pardon, das Wasser aufspritzen. Mit Felix Oschmautz, Corinna Kuhnle und Viktoria Wolffhardt hat der Öster- reichische Kanuverband drei heiße Eisen im Olympia-Feuer. vor ihrer dritten Olympia-Teilnahme steht. „Die Wellen und Walzen sind nicht so riesig, von außen sieht die Strecke nicht schwer aus. Sie ist aber technisch anspruchsvoll, und die Strömungen sind nicht immer ein- deutig.“ Seit knapp drei Jahren freunden sich Österreichs Wildwasser-Asse bei einer Vielzahl an Trainingslagern mit der Olympia-Strecke in Paris an und haben sich mittlerweile ein gu- tes Gefühl geholt, fühlen sich an der Wildwasseranlage fast schon hei- misch – doch das war keinesfalls immer so. „Es war definitiv nicht Liebe auf den ersten Blick, aber jetzt passt das sehr gut“, verrät Kuhnle, die nach London 2012 und Rio 2016 Die Niederösterreicherin will in Frankreich keineswegs nur mit ihrer Routine punkten, sondern einmal mehr zeigen, dass sie zu den schnellsten Athletinnen der Welt ge- hört. „Für meinen Kopf war der fünfte Platz in Prag sehr wichtig. Ich habe gesehen, dass der Speed passt und ich vorne mitfahren kann. Das gibt Sicherheit und einen positiven Boost. Wenn alles zusammenpasst, ist auch in Paris vieles möglich!“ Wildwasser-Duo mit großen Olympia- Ambitionen. Corinna Kuhnle (l.) gibt nach acht Jahren „olympischer Pause“ ihr Comeback im Zeichen der fünf Ringe. Felix Oschmautz (r.) hofft in Paris nach Silber bei den Europaspielen 2023 auf seinen nächsten Medaillen Coup. Spektakuläre Schräglagen sind bei Viktoria Wolffhardt im Canadier-Einer garantiert.

Olympische Spiele Paris 2024 67 verpasste Oschmautz als Vierter eine Medaille im Slalom knapp, bei den Europaspielen 2023 gab es im Ka- jak-Cross Silber, und in Paris? „Alle sind eng beisammen und es hängt von Nuancen ab. Ich bin super in Form und habe gezeigt, dass ich mich durchsetzen kann. Im ersten Schritt ist das Finale das Ziel – da beginnt wieder alles bei null. Dann wird man sehen, was drinnen ist. Es ist viel möglich, aber auch nichts – das geht oft schnell“, so Oschmautz, der in Paris im Slalom und im Kajak- Cross an den Start gehen wird. AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Während Oschmautz und Kuhnle sich im internen Olympia-Qualifika- tionsranking durchsetzen konnten, musste Viktoria Wolffhardt lange um ihre zweite Olympia-Teilnahme zit- tern. Nachdem die Niederösterrei- cherin, die in den vergangenen Mo- naten mit einigen Rückschlägen zu kämpfen hatte, zunächst die direkte Qualifikation im Kajak-Cross in Prag verpasste, gibt es nun doch ein Happy End. „Die Erleichterung ist sehr groß. Die letzten Wochen waren für mich nicht einfach und wirklich hart. Ich hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und war nie im Flow. Der Spaß ist jetzt aber zu- rück und ich freue mich auf Paris. Ich kann dort nur überraschen“, er- klärt Wolffhardt. Neben dem Einer- Canadier wird die 30-Jährige auch den Kajak-Cross bestreiten. LUST AUF MEHR Mit dem ersten Weltcupsieg im Ge- päck und viel Selbstvertrauen nimmt Felix Oschmautz das Abenteuer Pa- ris 2024 in Angriff. Zur Olympia- Strecke hat der 24-Jährige ebenfalls schon eine gute Beziehung aufge- baut: „Ich habe in den letzten Mona- ten versucht, jeden Lauf voll konzen- triert und mit der nötigen Konse- quenz zu fahren – nur so konnte ich mich Schritt für Schritt der idealen Linie annähern und mein persönli- ches Limit ausloten. Kleine Fehler kosten hier sehr viel Zeit.“ In Tokio Wildes Wasser als treibende Kraft

68 Olympische Spiele Paris 2024 Der große Wurf Ob Rom oder Paris, Hauptsa- che Medaille. So lautet das Motto von Victoria Hudson und Lukas Weißhaidinger. Bei der Leichtathletik-EM in Italien hat es für die beiden bereits funktioniert, in Pa- ris soll es bei den Olympischen Spie- len nochmals klappen. Hudson und Weißhaidinger bilden seit Anfang des Vorjahres ein Team, beide werden von Gregor Högler gecoacht und ab- solvieren große Teile des Trainings gemeinsam. Hinter ihnen stehen neben dem Chef- coach noch ein großes Team, hoch- karätiges Know-how, moderne Trai- ningsgeräte und viel wissenschaftli- che Arbeit. „Man hat immer geglaubt, im Ehrenamt könne man Olympia- sieger machen. Das geht nicht. Das macht keiner. Wenn einer mit zwei Stunden am Tag besser ist als ich, höre ich sofort auf und er soll meinen Job machen“, so Högler. Diskuswerfer Weißhaidinger trainiert bereits seit 2015 mit dem ÖLV-Sport- direktor. Bei den Olympischen Spie- len in Tokio belohnte sich der Ober- österreicher mit der Bronzemedaille und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere. „Diese Medaille kann mir keiner nehmen, aber ich will mehr. In Tokio hat alles zusammen- gepasst, wir haben perfekt geplant und hintrainiert. Diese Erfahrung kann in Paris ein entscheidender Vor- teil sein.“ NEUE TECHNIK, ALTE STÄRKE Für den großen Coup ging Weißhai- dinger ein Risiko ein – und stellte wenige Monate vor den Olympischen Spielen seine Wurftechnik um. „Wir setzen auf eine größere Abwurfge- schwindigkeit und mehr Bewegung aus der Hüfte. Seit Oktober arbeiten wir an der neuen Technik. Vereinfacht gesagt, gehen wir jetzt genau in die- selbe Richtung wie Weltrekordler Mykolas Alekna“, weiß der österrei- chische Rekordhalter. Vorteil: „Mein Problem bei der alten Technik war: Je lockerer mein Abwurf, desto besser und weiter ist der Diskus geflogen. Bei Großereignissen, sprich unter Druck, ist diese Gratwanderung kaum noch geglückt. Die neue Technik funktioniert über Geschwindigkeit und Kraft. Da laufe ich nicht so leicht Gefahr, den Wurf zu überziehen.“ Bei der Leichtathletik-EM in Rom hat sich die Umstellung bereits be- zahlt gemacht, Weißhaidinger konn- te Silber gewinnen. Wenn der Olym- pia-Bronzemedaillengewinner von 2021 auf Paris angesprochen wird, beginnen seine Augen zu leuchten: „Meine Motivation könnte nicht grö- ßer sein. Wer einmal Olympia-Edel- metall geschnuppert hat, der will un- bedingt nochmal zuschlagen. Die Siegerehrung in Tokio war mein bis- heriger Karrierehöhepunkt. Alles war top, nur die Fans haben gefehlt, die Stimmung war gedämpft. Am 7. Au- gust, beim Diskus-Finale, wird das Stade de France ausverkauft sein. Die Franzosen sind bekannt dafür, beson- ders begeisterungsfähig zu sein. Da wird im Stadion die Post abgehen.“

Lukas Weißhaidinger will nach Bronze in Tokio erneut eine Medaille holen. ALS EUROPAMEISTERIN NACH PARIS Seit Jahresbeginn 2023 steht auch Speerwerferin Hudson – nach Zu- sammenarbeit im Juniorenalter – wieder unter den Fittichen des Dip- lomingenieurs und einstigen Speer- werfers Högler. „Früher war sie eine Wundertüte. Mittlerweile kann sie auch abliefern und hat ein starkes Mindset“, sagt Högler. Dies stellte Hudson bei der EM in Rom mit Gold eindrucksvoll unter Beweis. „Der vorläufige Höhepunkt meiner Kar- riere. Die Bundeshymne zu hören war sehr speziell und der Lohn für viele Jahre harter Arbeit.“ Die Zusammenarbeit harmonierte von Beginn an. „Luki und Gregor haben schon Medaillen gemacht ha- ben, bevor ich dazugekommen bin, Victoria Hudson kommt als Europameisterin nach Paris. Olympische Spiele Paris 2024 69 und Sachen erreicht, von denen ich den ganzen Tag rede – sie haben ge- zeigt, dass es möglich ist. Deswegen ist das Umfeld prädestiniert für Er- folg“, erklärt Hudson. Es habe ihr Vertrauen in das System gegeben. „Aber nur, weil Luki in diesem Sys- tem Medaillen gemacht hat, heißt das noch nicht, dass jeder andere Athlet dasselbe kann. Es gehören beide Tei- le gleichermaßen dazu.“ „WIR WOLLEN DIE BESTEN SEIN“ Gemeinsame Trainingseinheiten gibt es zumeist nur in der Kraftkammer. „Speer und Diskus kann man nicht gemeinsam trainieren. Jeder braucht seine eigenen Einheiten, seine eigene Aufmerksamkeit von Gregor. Aber etwa im Trainingslager hatten wir ge- meinsam Krafttraining. Das funktio- niert gut, da kann man sich auch gegenseitig pushen – das ist eine Win-win-Situation“, meint Weißhai- dinger. Synergien gibt es jedenfalls einige. Hudson: „Ich profitiere enorm von Luki, wenn es an einem Tag vom Ge- fühl für das Werfen nicht so passt. Da kann er mir von seiner Erfahrung viel mitgeben. Wir fragen einander nie, wie das Krafttraining war, sondern am häufigsten, wie das Werfen war.“ Eine Olympia-Medaille hat in der Leichtathletik auch einen zusätzli- chen finanziellen Anreiz: Das Prä- miensystem des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes wurde neu aufgerollt, es sieht Prämien von 205.000 Euro für Gold, 100.000 Euro für Silber und 50.000 Euro für Bron- ze vor. Sollte keine Medaille erreicht werden, erhält der oder die beste ÖLV-Athlet:in 17.500 Euro. Zusätz- liche Motivation ist im „Wurf-Team“ aber ohnehin nicht nötig. Högler: „Wir haben ein Ziel. Wir haben einen gemeinsamen Nenner, wir wollen immer die Besten sein. Das verbindet uns, das ist das Schöne.“

70 Olympische Spiele Paris 2024 Auf die Leichtathletik sind bei Olympischen Spielen tradi- tionell viele Augen gerich- tet. Mittendrin statt nur dabei sind sieben Österreicher:innen, fünf da- von starten auf der Laufbahn: Mar- kus Fuchs (100 m), Enzo Diessl (110 m Hürden), Susanne Gogl-Walli (400 m), Raphael Pallitsch (1500 m) und Julia Mayer (Marathon). WER SIND DIE TARTAN- BAHN-STARTER:INNEN UND WAS MACHT IHRE SPORTART AUS? MARKUS FUCHS (100 M) Der schnellste Sprinter der Nation, Markus Fuchs, qualifizierte sich auf den letzten Drücker für den 100-Me- ter-Sprint. Seine Familie hatte das Ticket für Paris bereits vor ihm in der Tasche. „Ich muss zugeben, das hat mir Druck gemacht, aber ich wusste, dass ich das Limit schaffen werde. Das habe ich visualisiert und mich eine Ewigkeit darauf vorberei- tet.“ So auch auf die 100 Meter lan- ge Strecke, die der 28-Jährige in naher Zukunft unter 10 Sekunden finishen will. Vor genau zwei Jahr- zehnten begann seine Karriere und zeitgleich der Traum von den Spie- len. „Mit der Qualifikation ist mir die Last von 20 Jahren von den Schultern gefallen!“ Im Hinblick auf Paris freut er sich, das Zimmer mit Raphael Pallitsch zu teilen. ENZO DIESSL (110 M HÜRDEN) Zehn Meter länger ist die Strecke von Hürdenläufer Enzo Diessl. Wäh- rend im Sprint „all out“ in ist, ge- hören zum 110-Meter-Hürdenlauf – nein, nicht Diesel, auch nicht Ben- zin – sondern Schnelligkeit, Tech- nik, Eleganz und Leichtigkeit. Eine Schlüsselstelle ist die erste Hürde: Über kurz oder lang Julia Mayer, Markus Fuchs, Raphael Pallitsch und Enzo Diessl (v.l.n.r.) wärmten vor der Vereidigung in der Hofburg auf, um topfit zu sein.

Susanne Gogl- Walli kommt mit einer Portion Selbstvertrauen nach Paris. Olympische Spiele Paris 2024 71 RAPHAEL PALLITSCH (1500 M) Seine Lebensgeschichte lässt selbst den Phönix aus der Asche blass aus- sehen. Raphael Pallitsch verpasste 2012 um 0,37 Hundertstel die Spiele in London und beendete 2015 ver- letzungsbedingt seine Karriere als 1500-Meter-Läufer. Danach stand der heute 34-Jährige als Sport- und Theologie-Lehrer in einem Gymna- sium an der Tafel. Doch das Feuer, das der Burgenländer für seinen Sport empfand, brannte auch fünf Jahre später noch. Beim Gedanken an die wichtigste Entscheidung seines Le- bens kamen Pallitsch die Tränen. „Ich bin eigentlich nicht so nah am Wasser gebaut. Aber ich hätte nie geglaubt, dass ich diese (Olympia-)Türen ein- mal aufmachen kann. In meiner Dis- ziplin sind die Höhen noch höher und die Tiefen noch tiefer!“ JULIA MAYER (MARATHON) Julia Mayers Wettkampfstrecke ist mindestens 28-mal länger als jene von Pallitsch. Und während Diessl noch nie weiter als 10 Kilometer am Stück lief, wird Mayer bei dieser Marke erst langsam warm. Im De- zember verbesserte Österreichs Num- mer eins im Marathon den nationalen Rekord um fast vier Minuten. Mit ihrem Laufstil ist die ehemalige Fuß- ballerin langsam zufrieden und ver- steckt ihre Laufvideos längst nicht mehr auf Social Media. „Im Februar fühlte ich mich das erste Mal als Läu- ferin. Aber es gibt noch viel Poten- zial nach oben“, erklärt Mayer. Ab- lenken lässt sich die 31-jährige Hee- ressportlerin beim Laufen am liebs- ten von Taylor Swift oder Austropop. Dass Mayer in Paris gegen die besten Marathonläuferinnen der Welt antritt, findet sie „verrückt“. „Die Schrittlänge muss von Anfang an passen“, erklärt der U-20-Euro- pameister. Auch Körpergefühl für die Hürdenhöhe sowie leichtfüßige, aber kraftvolle Schritte sind wichtig. „Es ist fast wie Tanzen. Wir arbeiten viel mit Rhythmus.“ 2004 wurde der heute 20-Jährige in Argentinien ge- boren. Die Familie reiste durch die Welt: „Wir lebten in China, Deutsch- land, Buenos Aires und ab 2011 schlussendlich in der Steiermark.“ Dort lernte er seine Trainerin Beate Hochleitner kennen, der Rest ist Ge- schichte. SUSANNE GOGL-WALLI (400 M) Die damals elfjährige Susanne Gogl-Walli begleitete ihren Vater beim Laufen. Ihre Turnlehrerin mo- tivierte sie später, zu einem Leicht- athletik-Probetraining zu gehen. Dort wurde ihr Talent erkannt und gefördert. Heute zählt die Oberös- terreicherin zu den schnellsten 400-Meter-Sprinterinnen der Welt. Für ihre zweite Olympia-Teilnahme traut sich Gogl-Walli definitiv eine Überraschung zu. In Tokio erreich- te die 28-Jährige das Semifinale. „Die Umstände der Spiele waren speziell. Sportlich habe ich mitge- nommen, dass ich selbstbewusst an die Sache rangehen kann. Das möchte ich in Paris wiederholen.“

72 Ein Herz und eine Seele: Victoria Max-Theurer und Abegglen sind bereit für das Abenteuer Paris 2024. Im idyllischen Schlosspark-Vier- eck von Achleiten hätte es Mitte Juni beim traditionellen Vierster- ne-Turnier zur letzten großen Form- überprüfung für den Olympia-Kader kommen sollen. So wäre zumindest der Plan gewesen. Doch einmal mehr bewahrheitete sich Wilhelm Buschs berühmter Spruch: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Florian Bacher musste mit dem hus- tenden Fidertraum OLD kurzfristig auf seine Teilnahme verzichten. Aber damit war der 38-Jährige nicht al- lein. Den Sportpartner seines Team- kollegen Christian Schumach, Te Quiero SF, drückte buchstäblich der Huf. Eine Druckstelle verhinderte den geplanten Start. Die positive Nachricht: Alle Pferde haben ihre Wehwehchen schnell überstanden und bekamen Anfang Juli grünes Wow-Location vor Schloss Versailles

Top ausgestattet geht es für Österreichs Dressur- Quartett nach Paris Florian Bacher und Fidertraum setzen sich in der Olympia- Qualifikation gekonnt in Szene. Olympische Spiele Paris 2024 73 „Ich bin überzeugt, dass es besonde- re Spiele werden können. Es wird knistern – da bin ich mir sicher! In London war das Stadion voll, die Charakteristik in Paris ist ähnlich. Ich durfte schon an sehr vielen be- eindruckenden Orten reiten, aber am Ende geht es um den Sport. Es zählt, was im Viereck passiert“, sagt Max- Theurer. Angesprochen auf das per- sönliche olympische Highlight, braucht die 38-Jährige wenig Be- denkzeit: „Die Schlusslinie in Lon- don, da habe ich das Rundherum erstmals bewusst wahrgenommen und mir erlaubt, es zu genießen. Die Reaktion des Publikums und die At- mosphäre werde ich nie vergessen.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch Ba- cher, wenn es um das olympische Viereck in Paris geht: „Eine Mega- Location. Dort reiten zu dürfen, ist etwas Besonderes. In Herning war schon eine super Stimmung, aber ein Bewerb vor Schloss Versailles wird alles übertreffen. Ich möchte mit Fidi für unser persönliches Wow-Erlebnis sorgen.“ TURNAROUND ZUR RICHTIGEN ZEIT Für das vierte Paar, Stefan Lehfellner und Roberto Carlos, waren die letz- ten Wochen etwas holprig und von Rückschlägen geprägt: „Wir haben den Turnaround geschafft. Ich denke nicht, dass es eine beeindruckendere Olympia-Location geben kann. Es ist eine Traumvorstellung. Ich freue mich, dass ich als Aktiver erstmals dabei sein werde – unabhängig da- von, wer dann für Österreich ins olympische Viereck einreiten wird“, sagt der 41-jährige Oberösterreicher. Nach erfolgreicher Olympia- Premiere in Tokio folgt in Paris für Christian Schumach und Te Quiero die Karriere-Kür. Licht. „Natürlich war es nicht opti- mal, aber wir haben uns bislang su- per präsentieren können und gezeigt, dass es in eine sehr gute Richtung geht. Eine Medaillenüberraschung wie bei unserem Springteam ist in der Dressur wohl nicht möglich. Wenn alles nach Plan läuft, ist ein Platz in den Top 6 drinnen“, verrät Bacher. Schumach ergänzt: „Unsere Leistungen der letzten Wochen ge- ben uns viel Hoffnung. Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Paris und wollen es als Team in den Spe- cial schaffen, das ist unser erklärtes Ziel.“ OLYMPIA-GENERALPROBE DAHEIM Victoria Max-Theurer präsentierte sich hingegen beim letzten interna- tionalen Kräftemessen auf Schloss Achleiten mit Abegglen FH NRW und Birkhof’s Topas FBW vor der hochkarätigen Jury schon in guter Form. In den Grand-Prix-Touren be- werteten ausschließlich Fünf-Ster- ne-Richter:innen die Leistungen, darunter mit Michael Osinski (USA) und Susanne Baarup (DEN), ein für die Olympia-Jury von Paris nomi- niertes Duo. Die Vorfreude auf das Dressur-Spektakel vor dem ge- schichtsträchtigen Schloss Versailles kann auch die Oberösterreicherin nicht leugnen.

74 Olympische Spiele Paris 2024 Höhenflüge dieser Art sind für Katharina Rhomberg und ihren Cuma ganz normal. Die Vorarlbergerin ist Österreichs erste Frau, die sich für ein Olympisches Springreiten qualifizieren konnte. Nach erfolgreicher Olympia- Premiere in Tokio folgt in Paris für Christian Schumach und Te Quiero die Karriere-Kür. Wilder Westen Die Besten kommen aus dem Westen. Das gilt zumindest für Österreichs Springreit- Equipe, die den großen Fußstapfen von Hugo Simon, Thomas Früh- mann, Jörg Münzner und Boris Boor folgen, die 1992 in Barcelona Olym- pia-Silber im Team gewannen. Eine von bislang drei rot-weiß-roten Pfer- desport-Medaillen bei Olympischen Spielen. Max Kühner, Gerfried Puck und Ersatzreiter Christoph Obernau- er reiten alle für denselben Tiroler Klub, das Reitsportzentrum Mauring Kitzbühel. Katharina Rhomberg, die erste Olympische Springreiterin Ös- terreichs, kommt noch von weiter westlich, aus Vorarlberg. Dabei geht es bei diesem Team wohl weniger um Herkunft als um das Zu- sammengehörigkeitsgefühl. „Wir sind eine wilde Mischung, bei der das Zwischenmenschliche stimmt. Da ist viel Respekt untereinander und vor allem der Respekt vor unseren Pfer- den, der uns verbindet. Und Max Kühner ist nicht nur ein Vorzeigepro- fi, sondern auch ein super Teamlea- der“, lacht Katharina Rhomberg. Die 31-Jährige aus Dornbirn war mit ihrem zwölfjährigen Cuma in den letzten Jahren verlässliche Garantin für Nullfehlerrunden. Bei der Euro- pameisterschaft im Vorjahr in Mai- land gehörte Rhomberg zum Team mit Puck, Kühner und Alessandra Reich (die den Sprung zu Olympia knapp verpasste), das die historische Bronzemedaille holte. Etwas, das nicht einmal Hugo „Nationale“ Si- mon und Co. geschafft haben – die mussten sich 1993 bei der EM im spanischen Gijón mit Platz vier be- gnügen. DOPPELTE MEDAILLENCHANCE Mit der EM-Bronzemedaille gehört Österreich plötzlich zum erweiterten Kreis der Olympia-Medaillenkandi- daten. Im Einzel zählt Max Kühner, Nummer drei der aktuellen Welt- rangliste, mit seinem Elektric Blue P, das vom Weltverband FEI im Juli zum „Pferd des Monats“ gekürt wur- de, zum exklusiven Kreis der Me- daillen-Mitfavoriten. Gerfried Puck rechnet sich mit seinem Deckhengst Naxcel V Außenseiter-Chancen aus. „Ich habe schon so oft probiert, mich für Olympia zu qualifizieren, jetzt haben wir endlich das Team, die Pferde. Naxcel hat das Zeug dazu, eine Einzelmedaille zu holen!“, sagt der 51-jährige gebürtige Kärntner. Der neue Olympia-Modus befeuert die rot-weiß-roten Hoffnungen. Der Olympische Teambewerb Paris 2024 startet am 1. August in Versailles. 20 Nationen kämpfen um zehn Finalplät- ze. Es gibt kein Streichresultat. Am nächsten Tag beginnt der Teambe- werb wieder bei null, es gibt nur einen Umlauf. Der Einzelbewerb beginnt

Olympische Spiele Paris 2024 75 Hugo „Nationale“ Simon als rot- weiß-roten Springreit-Hero der Na- tion abzulösen. Kühner ist Perfektio- nist, nie problem- immer lösungs- orientiert. Selbst ein Mittelhandknochenbruch, der mit einer Titanplatte und acht Schrauben in der rechten Hand ope- rativ versorgt werden musste, erlitten Mitte Juni beim Nationenpreis in Sopot, Polen, brachte den 50-Jähri- gen nur kurz aus der Fassung. Eine Woche nach der OP lenkte Kühner Elektric Blue P auf der Global Champions Tour in Stockholm durch den 1,60-Meter-Grand-Prix-Par- cours und übernahm nach fehlerfrei- em Grunddurchgang, mit drei Ab- würfen und der schnellsten Zeit im Stechen mit Platz zehn die Tourfüh- rung nach neun von 15 Etappen. „Das war die Olympia-Generalprobe für Elektric. Das Stechen war eine Vorbereitung auf das, was kommt. Ich wollte, dass er mitdenkt, das hat im ersten Teil gut funktioniert, im zweiten ist dann die Luft rausgewe- sen“, erklärt Kühner. Und die Schmerzen? „Der Hand geht es eigentlich gut, ein bisschen fehlt mir das Feingefühl im Momentum. Ab und zu ein leichtes Zwicken, es ist ja nur ein kleiner Knochen, ich habe noch viele andere.“ Nicht nur die Besten kommen aus dem Westen, wohl auch die Härtesten. Historisch (v.l.): Max Kühner, Ersatzreiter Christoph Obernauer, Katharina Rhomberg und Gerfried Puck sind das erste rot-weiß-rote Springreitteam bei Olympia seit 1996. Rhomberg und Kühner halten Österreichs Fahnen in Paris hoch. für alle 75 Paare nach zwei Tagen Pause ebenfalls wieder bei null. DRAMEN VORPROGRAMMIERT „Das Nichtvorhandensein eines Streichergebnisses erhöht den Druck auf die Reiterinnen und Reiter, und es wird definitiv auch mehr Dramen geben. Andererseits sind die Zu- schauer bei Olympia auch eine an- dere Zielgruppe, als wir sie sonst in unserem ‚Closed Circle‘ haben. Wenn sie miterleben, wie ein kleiner Fehler zu einer großen Konsequenz führt, macht das den Sport auch wie- der spannender. Ich glaube, es ist deutlich härter für uns Reiter, aber ich kann verstehen, dass dadurch das Springreiten gerade auf so einem Event wie Olympia interessanter wird – speziell im Einzel, wo man üblicherweise fünf oder sechs Run- den in den Beinen hat. Bei Olympia wird hingegen die Einzelkonkurrenz faktisch wie in einem Großen Preis ausgetragen. Wenn man zweimal null bleibt, ist man sozusagen im Medaillenkampf dabei. Das ist natür- lich auch eine große Verantwortung für den Parcoursbauer!“, analysiert Max Kühner im Pferderevue-Inter- view. KÜHNER KENNT KEINEN SCHMERZ Der gebürtige Münch- ner, der seit 2015 für Österreich im Sattel sitzt und das Reiten als Kind während eines schneear- men Winters in Kitzbühel am Hof der Familie Obernauer gelernt hat, hat jedenfalls das Zeug dazu, den legendären gebürtigen D e u t s c h e n Hut ab vor dieser Leistung: Max Kühner ist als Nummer drei der Welt Teamleader und mit seinem Pferd Elektric Blue P Medaillenhoffnung in Personalunion.

76 Olympische Spiele Paris 2024 Lea Siegl steht 2024 in Paris vor ihrer zweiten Olympia-Teilnahme. Die Heeressportlerin ist in der Vielsei- tigkeit kein unbeschriebenes Blatt mehr, mittlerweile in der absoluten Weltspitze angekommen und immer eine Kandidatin für Spitzenplätze. Nach Platz 15 in Tokio und den ersten olympischen Erfahrungen will Siegl auch vor dem Schloss Versailles hoch hinaus. Allerdings lief die Vorbereitung nicht un- bedingt nach Wunsch. Nach einem Waden- beinbruch musste die 25-Jährige knapp acht Wochen pausieren und sorgte bei ih- rem Blitz-Comeback in Baborówko (POL) gleich für eine Erfolgsmeldung: Siegl ge- wann mit DSP Fighting Line die CCI4*- L-Prüfung und erfüllte nach Van Helsing P auch mit ihrem zweiten Spitzenpferd die Olympia-Qualifikationskriterien. Die Olympia-Freude wird mehr, wenn man sie teilt – Lea Siegl und Harald Ambros sind voller Vorfreude (K)ein Beinbruch vor Paris Die Oberösterreicherin, die nach ihrem Trainingsunfall mit einer Platte und fünf Schrauben im linken Unterschenkel reitet, ist nun aber bereit für Paris. „Wir freuen uns auf Paris. Auch wenn ‚Fighti‘ schon älter ist, ist er richtig fit und seine Erfah- rung hilft uns. Er hat schon oft bewiesen, dass er sich in wichtigen Turnieren be- haupten kann“, sagt Siegl. Speziell die Ge- ländeprüfung dürfte dem 17-jährigen Wal- lach auf den Leib geschneidert sein. „Der Kurs im Schlosspark von Versailles ist eng und kurvig. Da kann er seine Stärken rich- tig ausspielen. Unser Ziel ist ein Top-10- Platz. Wenn alles perfekt läuft, kann es aber auch weiter nach vorne gehen. Wir werden jedenfalls unser Bestes geben.“ Neben Siegl kehrt auch Harald Ambros nach zwölf Jahren wieder auf die olympi- sche Bühne zurück. Der 44-Jährige quali- fizierte sich mit Vitorio du Montet in letz- ter Sekunde für Paris und steht vor seiner vierten Olympia-Teilnahme. 2004 holte der reitende Zahnarzt in Athen unter anderem mit Harald Siegl im Team Platz 13. Power-Duo: Lea Siegl und Fighting Line fühlen sich im Gelände sichtlich wohl.

78 Olympische Spiele Paris 2024 Tiroler Trio will Paris erobern vorzeitig aufgeben. „Die Nerven waren es damals nicht, aber ich war gesundheitlich nicht auf dem Level. Wenn dir zwei, drei Prozent fehlen, dann sind das gleich drei, vier Mi- nuten, dann fährst du um den 40. Laura Stigger hat in Tokio bereits Olympia-Luft geschnuppert, aber kein Ergebnis einfahren können. Für die Mountainbiker ist 2024 ein dicht gedrängtes Jahr: Neben dem großen Highlight Olympische Spiele (28./29. Juli) ste- hen wenig später auch noch die MTB-Weltmeisterschaften in An- dorra am Programm (28. August bis 1. September). Und weil das nicht genug ist, gab es im Mai auch noch die Cross-Country-Europameister- schaften in Rumänien. Dort krönt Mona Mitterwallner ihr Comeback mit einer überraschenden Silberme- daille. Wie im Vorjahr muss sie sich nur der Niederländerin Puck Pieter- se geschlagen geben. „Perfekt wäre die Goldmedaille ge- wesen, aber nach all den Sachen, die mir in diesem Jahr schon passiert sind – mit Virus und Salmonellen – bin ich zufrieden“, erklärt die Tiro- lerin, die krankheitsbedingt mehrere Wochen ausfiel und in Rumänien ihren ersten Olympischen Cross Country seit sechs Monaten bestritt. Die zweifache Marathon-Weltmeis- terin war Mitte März beim Etappen- rennen Cape Epic in Südafrika kränklich angetreten, was sich als schlechte Idee herausstellen sollte. „Ich habe von meinem Körper viel verlangt“, sagt das 22-jährige Aus- nahmetalent rückblickend. EM-Sil- ber nimmt Mitterwallner daher ger- ne mit, wenngleich ihr Fokus auf den Saison-Highlights in Paris und Andorra liegt: „Meine absoluten Ziele sind das Cross-Country-Ren- nen bei den Olympischen Spielen in Paris und die MTB-Weltmeister- schaften in Andorra. Gerade daran habe ich super Erinnerungen, denn dort holte ich am 27. August 2023 meinen ersten Weltcupsieg.“ Auch Mitterwallners Tiroler Lands- frau Laura Stigger hat sich für die beiden Großveranstaltungen einiges vorgenommen. Vor allem bei den Olympischen Spielen will sich die 23-Jährige besser präsentieren als bei ihrer Premiere vor drei Jahren. In Tokio musste Stigger nämlich Seine gute Form will Max Foidl auch bei den Olympischen Spielen in Paris zeigen.

Olympische Spiele Paris 2024 79 rio will Paris erobern Platz. Die Erfahrung mit dem Olym- pischen Dorf hilft, daraus habe ich gelernt“, so Stigger. Gutes Omen: Beim Test-Event in Paris vergange- nen September belegte sie Platz zwei. „Der Kurs taugt mir. Er ist brutal schnell mit vielen lässigen Sprüngen“, sagt das ÖRV-Ass. Einen gesteigerten Ergebnisdruck aufgrund der gelungenen Olympia- Generalprobe verspürt Stigger des- Hände hoch für Österreichs Kapitän Mykola Bilyk und Co. – die nächsten Olympia-Chance kommt bestimmt! wegen aber nicht. Vielmehr will sie abseits von Platzierungen und Me- daillen mit einem guten Gefühl aus Paris abreisen. „Mein Ziel ist es, alles aus mir herauszuholen, dann bin ich zufrieden. Was rausschaut, ist eine Zahl. Mir geht es hauptsäch- lich ums Gefühl, ob ich bis zur letz- ten Sekunde alles gegeben habe.“ Wieder alles geben wird auch Öster- reichs einziger männlicher Starter im Cross Country: Max Foidl peilt nach Platz 17 bei seinem Debüt 2021 in Tokio jedenfalls eine Steigerung an. Die aktuellen Weltcup-Ergebnis- se lassen auch darauf hoffen, zudem zeigt die Formkurve des gebürtigen Tirolers und Wahl-Grazers stark nach oben. „Ich bin im Weltcup jetzt unter den besten 15, das ist ein Traum. Zwar bin ich kein Siegan- wärter und wahrscheinlich kein Me- daillenkandidat. Aber jetzt, wo es im Weltcup endlich gut läuft, will ich auch in Paris gut abschneiden.“ Mona Mitterwallner durfte bei den European Games 2023 über Silber jubeln und hat auch in Paris viel vor.

80 Olympische Spiele Paris 2024 Anna Kiesenhofer reist als frischgebackene österreichische Meisterin nach Paris und will dort erneut überraschen. 2021 wurde sie sensationell Olympiasiegerin. Auf einen Überraschungsef- fekt kann Anna Kiesenhofer bei den Olympischen Spie- len in Paris nicht mehr hoffen. 2021 in Tokio hat das Rad-Ass nach einer langen Soloflucht die Favoritinnen rund um Annemiek van Vleuten re- gelrecht überrumpelt und sensatio- nell die Goldmedaille geholt. Jetzt, drei Jahre später, steht sie als Titelverteidigerin am Start – und hat dementsprechend mehr Erwartungen im Gepäck. „Natürlich hat der Olym- piasieg die Erwartungen verändert. Sowohl meine eigenen als auch jene von außen. Ich weiß zwar, dass ich mich seit Tokio genetisch nicht ver- ändert habe, aber die Leute denken vielleicht, ich könne meine Wattzah- len jetzt auf magische Weise stei- gern“, sagt die mittlerweile 33-Jäh- rige. In Paris bekommt Kiesenhofer aber nicht nur die Chance zur Titelver- teidigung im Straßenrennen, sondern wird dieses Mal auch in ihrem ge- liebten Zeitfahren antreten. Dort hat sie durchaus wieder Überraschungs- potenzial. „Mein Hauptaugenmerk liegt klar auf dem Einzelzeitfahren und ich freue mich schon richtig, al- les in meine Lieblingsdisziplin zu investieren, um es auf der großen Bühne zeigen zu können.“ 2021 hat- te sie die Qualifikation noch knapp verpasst. Neben Kiesenhofer mischt für den Österreichischen Radsportverband Cycling Austria noch eine weitere starke Dame mit. Christina Schwein- berger fuhr vergangenes Jahr bei den Klassikern in die Weltelite und ge- wann sowohl bei den Weltmeister- schaften in Glasgow als auch bei den Europameisterschaften in Drenthe Bronze im Zeitfahren. Zuletzt liefer- ten sich Schweinberger und Kiesen- hofer ein packendes Duell bei den heimischen Meisterschaften im Zeit- fahren, wo beide ihre gute Form unter Beweis stellten und nur durch wenige Hundertstel getrennt waren. Kiesenhofer gewann letztlich Gold, für Schweinberger gab es Silber. Im Zeitfahren der Männer soll Felix Großschartner die rot-weiß-roten Farben hochhalten. Der Oberöster- reicher landete bei der Vuelta a Espa- ña schon zweimal in den Top-10 und

Olympische Spiele Paris 2024 81 Ein Quartett mit viel Überraschungs- potenzial Christina Schweinberger will ihre gute Form auch bei Olympia zeigen. Mit dem passenden Schuhwerk geht es für Felix Großschartner nach Paris einen eher flacheren Verlauf. Am 3. August ist dann das Straßenrennen der Männer angesetzt. 273 Kilometer sind zu absolvieren, mit einer aus- gedehnten Schleife um Paris und einem hügeligen Abschnitt um Montmartre. Kopfsteinpflasterpassa- gen inklusive. Spätestens mit der Zieleinfahrt unter dem Eiffelturm kommt Tour de France-Feeling auf. Die Frauen haben ihr Straßenrennen tags darauf, müssen 158 Ki- lometer absolvieren und kommen ebenfalls an der Pont d’Iéna, der Brücke zwi- schen Trocadero und Eiffel- turm, an. Marco Haller feiert mit 33 Jahren endlich seine Olympia-Premiere. mit 33 Jahren, feiert er auch endlich sein Olympia-Debüt. „Ich bin richtig happy und stolz, dass ich endlich nominiert wurde. Die Olympischen Spiele waren immer ein großes Ziel von mir.“ Am 27. Juli finden zuerst die beiden Zeitfahren statt. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ist der Kurs 32,4 Kilometer lang und hat führte zuletzt als Berghelfer Tadej Pogačar zum Girosieg. Aber auch im Straßenrennen gehört er zu den ge- fährlichen Außenseitern, wurde im Vorjahr Dritter beim GP Plouay in Frankreich, dessen Profil dem Olym- pia-Parcours in Paris sehr ähnlich ist. Komplettiert wird das ÖRV-Quartett von Marco Haller, der im Gegensatz zu Kiesenhofer, Schweinberger und Großschartner nur beim Straßenbe- werb antreten wird. Der Kärntner gehört schon seit über zehn Jahren zu den Aushängeschildern des heimischen Straßenrad- sports und gewann 2022 mit den Cyclassics in Hamburg als erster Öster- reicher ein Eintagesrennen auf der WorldTour. Nun,

82 Olympische Spiele Paris 2024 Österreichs Bahnradfahrer haben abermals die Kurve zu den Olympischen Spielen gekriegt. Tim Wafler und Maximi- lian Schmidbauer geben im Velo- drom Saint-Quentin-en-Yvelines Vollgas. Im Interview spricht der 22-jährige Wiener Wafler über früh- olympische „Watschen“, den Verlust des Außenseiter-Bonus und das Wechselspiel zwischen Leid und Leidenschaft. Du bist in Kitzbühel geboren, da wird man normalerweise Winter- sportler. Wie bist du auf die schiefe Bahn gekommen? Tim Wafler: Mein Vater war schon Bahnradfahrer, hätte es beinahe zu den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta geschafft. Ich bin dadurch mehr oder weniger im Dusika-Sta- dion aufgewachsen und mit sieben Jahren erstmals selbst auf der Bahn gefahren. Wann war klar, dass du auch den Weg in den Leistungssport gehen möchtest? Relativ früh, aber es hat sich in Etap- pen entwickelt. Ein wichtiger Schritt war sicher die Aufnahme ins Leis- tungszentrum und es war auch kein Obwohl in Kitzbühel geboren, ist es die erste Lederhose für Tim Wafler. Auf der schiefen Bahn Nachteil, dass ich früh entwickelt und meistens der Größte war. Da- durch hat es mehr Spaß gemacht. Bis dich das Epstein-Barr-Virus aus der Bahn geworfen hat? Ich war immer motiviert, aber wenn man eineinhalb Jahre wenig bis nichts tun kann, der Körper nicht so funktioniert, dann stellt man sich na- türlich die Sinnfrage. Aber ich habe viel mitgenommen aus dieser Zeit … Nämlich? Dass ich meinen Traum leben kann und darf. Davon zehre ich bis heute. Lieber im Training leiden, als dar- unter zu leiden, nicht trainieren zu können. Eine leidvolle Erfahrung war auch deine Teilnahme beim EYOF 2017 in Györ, richtig? Ich war extrem überfordert. In Öster- reich war ich in meiner Altersklasse ganz vorne dabei, aber dort habe ich Watschen kassiert, war nur 42. und 46. von 100 Startern. Aber ich konn- te dennoch den olympischen Spirit aufsaugen und weiß jetzt auch un- gefähr, was in Paris auf mich zu- kommt. Du kennst das Velodrom? Und ich finde es richtig cool. Ich bin dort meine erste Weltmeisterschaft gefahren. Es erinnert mich sehr an das Dusika-Stadion. Griffig, schnell, genau mein Fall. Wie wirst du deine ersten Olympi- schen Spiele anlegen? Ich bin einer der Jüngsten in einem hochkarätigen Feld. Die 22 besten Bahnradfahrer der Welt sind am Start, darunter Olympiasieger, Welt- meister – und ich bin einer davon. Natürlich will ich das Maximum rausholen. Wir erinnern uns an Tokio und Anna Kiesenhofer …

Olympische Spiele Paris 2024 83 Im Scratch gehört Tim Wafler (vorne) als Vize-Europameister zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten. Den Bonus des totalen Außenseiters habe ich nicht mehr, die anderen wissen, dass ich sehr konstant bin, mutig fahre und überraschen kann. Mein bester Weltcup war auch der am besten besetzte. Ich bin kein Fa- vorit, aber eine Medaille ist auch nicht unmöglich. Bahn konzipiert wurde. Ich fahre Look, seit ich 14 bin. Damals Alu, heute das Top-Modell. Was steckt da drin? Viel Geld (schmunzelt). Aber für meinen Fahrertyp ist es perfekt. Ein Kettenblatt so groß wie eine Pizza, Welche Rolle spielt dabei das Material? Ich habe zwei gute Räder von Look, die ich mir selbst aufgebaut habe. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass es eine franzö- sische Marke ist und der Rahmen auf der Olympia- 70 oder 72 Zähne vorne, 17 hinten. Dafür keine Bremsen. Ich lasse aus- rollen. Im Sprint brauche ich aber schon zwei Runden, bis ich wieder auf null bin. Und die Position? Ich sitze gerne drauf, weil es für meinen Fahrertyp ziemlich perfekt ist. Aber angenehm ist es nicht. Du willst dich klein machen, aerodynamisch und gleichzeitig lange oben sein. Eine Stunde auf dem Rad ist das Maximum, dann tut dir alles weh. Es ist also nicht meine erste Wahl für Grund- lagenausfahrten. Carbo-Loading am Kornspitz-Stand: Maximilian Schmidbauer füllt seine Kohlehydratspeicher auf.

Olympische Spiele Paris 2024 85 Ausschlaggebend dafür, dass die Kärntnerin in jene Bootsklasse zu- rückgekehrt ist, in der sie ihre größ- ten Erfolge gefeiert hat, war eine Verletzung. Denn ein Bandscheiben- vorfall in der Halswirbelsäule, zu- gezogen Anfang April, ließ den Traum vom gemeinsamen Olympia- Start mit Schwester Katharina im Doppelzweier noch vor der alles ent- scheidenden Restquoten-Regatta platzen. „Sie hat alles aufgegeben und viel geopfert, damit wir uns ge- meinsam für Paris 2024 qualifizie- ren. Umso schöner, dass sie mich in der finalen Phase als Trainingspart- nerin unterstützt hat und vor Ort als Daumendrückerin dabei sein wird.“ Wie schon vor Tokio hat Lobnig die letzten beiden Trainingsblöcke am Weißensee absolviert. Nach dem Weltcup-Comeback Mitte Juni, bei dem Lobnig gleich wieder ins A-Fi- nale fuhr, wurde gemeinsam mit Heim-Trainer Kurt Traer noch ein- mal vieles hinterfragt und einiges adaptiert. Speziell an der Position im Boot, um die perfekte Balance aus Kompression auf die lädierte Band- scheibe und Druck auf das Ruder- blatt zu finden. Es ging aber – ein- gerahmt von der einzigartigen Ku- lisse am Weißensee – auch um Um- fänge, Kilometer im Boot und Rennhärte. „Es waren harte Wochen, aber wir haben auch diesmal wieder ein paar Sekunden rausgeholt, damit ich auf olympischer Bühne gegen die gro- ßen Kaliber bestehen kann“, so die erste und bislang einzige österreichi- sche Ruderin, die eine Olympia-Me- daille gewinnen konnte. In Vaires- Es gibt Tage im Leben eines Sportlers, die vergisst man nicht – auch wenn dieser Tag wie im Fall von Horst Nussbaumer 30 Jahre her ist. Es war das Semifi- nale beim Weltcup in Vaires-sur- Marne im Jahr 1994. Für den Ober- österreicher, damals Athlet, heute ÖRV-Präsident, hat an eben diesem Tag im Einer-Semifinale alles zu- sammengepasst. Die Form, das Zusammenspiel von Mensch und Material, der (Mit-) Wind. So stand nach 2.000 Metern eine neue Weltrekordzeit auf der An- zeigetafel. Die Freude währte aller- dings nur kurz, nämlich einen halben Tag, erinnert sich Nussbaumer. „Im Finale bin ich Zweiter geworden und der Sieger hat zudem meinen Welt- rekord verbessert.“ Nussbaumer, selbst dreimaliger Olympia-Teilnehmer, wird 30 Jahre später als ÖOC-Vorstandsmitglied an die Regattastrecke im Osten von Pa- ris zurückkehren, die sich den Rude- rinnen und Ruderern von einst heute rundum erneuert präsentiert. Mehr noch: Es wurde alles auf den Kopf gestellt und neu gedacht, inklusive sportmedizinischem Zentrum, Kraft- kammer, Medienzentrum und Turm an der Ziellinie. 2019 wurde die 4.400 m² große Wassersport-Arena mit weiteren Wettkampfstätten für Kajak und Kanu als erstes neu ent- wickeltes Olympia-Venue eröffnet. ALLEIN STATT ZU ZWEIT Für Magdalena Lobnig ist es „ein Kompetenzzentrum der Extraklas- se“, zeigt sich die Olympia-Bronze- medaillengewinnerin von Tokio 2020 beeindruckt. Vaires-sur-Marne ist neben Peking und Sydney erst der dritte Standort weltweit, der über alle notwendigen Einrichtungen für die Austragung olympischer Kanu- und Ruder-Bewerbe verfügt. Dazu gehört auch ein großer Bootsplatz, an dem die seit wenigen Tagen 34-Jährige ihren Einer par- ken wird. sur-Marne kommt es zum Wieder- sehen mit Olympiasiegerin Emma Twigg aus Neuseeland, der mittler- weile für Usbekistan rudernden Anna Prakaten, die in Tokio Silber gewann, der niederländischen Welt- meisterin Karolien Florijn, Europa- meisterin Jovana Arsić aus Serbien, der Australierin Tara Rigney oder Kara Kohler aus den USA. Insge- samt gehen im W1x 32 Boote aus ebenso vielen Nationen an den Start. „Vor drei Monaten konnte ich mich vor lauter Schmerzen kaum bewe- gen, deshalb ist es schon ein voller Erfolg, dass ich überhaupt dabei bin. Ziel ist es, mit befreitem Körper und Geist zu rudern und gut zu perfor- men. Wenn mir das gelingt, kann ich vielleicht wieder für eine Überra- schung sorgen“, so Lobnig vor ihrer dritten Olympia-Teilnahme. RÜCKKEHR AM BUG Für Louisa Altenhuber sind es die zweiten Olympischen Spiele, die sie mit Debütantin Lara Tiefenthaler im Leichtgewichts-Doppelzweier in An- griff nehmen wird. Die Wienerin hat seit Tokio alles auf den Kopf gestellt. Nach einem heftigen Ski-Unfall stand sie kurz davor, ihre Karriere zu beenden. „Letztendlich habe ich mich bewusst dazu entschieden, noch einmal das Ziel Olympia in An- griff zu nehmen und habe dem alles untergeordnet.“ Altenhuber kam zu- rück und sitzt jetzt am Bug. „Dort fühle ich mich zu Hause, es ist mei- ne Lieblingsposition“, haben Alten- huber/Tiefenthaler schnell einen ge- meinsamen Rhythmus gefunden. So schnell, dass sie gleich in ihrer fünften gemeinsamen Regatta das Olympia-Ticket lösten. „Wir sind als Team im letzten Jahr super zusammengewachsen, ver- stehen und ergänzen uns gut. Wir freuen uns auf die Rennen in Paris!“ Für Louisa Altenhuber (re.) und Lara Tiefenthaler ist die Olympia-Regatta erst ihr sechstes gemeinsames Rennen.

86 Olympische Spiele Paris 2024 Abzug mit richtigem Anzug Suit up! Diesen Spruch kennen Fans der TV-Serie „How I Met Your Mother“ nur zu gut, Bar- ney Stinson war stets im Anzug zu sehen. Auch im Sportschießen sind Anzüge enorm wichtig. „Die Klei- dung ist eine Wissenschaft für sich, unterliegt, wie bei den Skispringern, einem ganz strengen Reglement“, sagt Martin Strempfl. „Ohne eine perfekt sitzende Kleidung könnte ich nicht so gut schießen.“ In Hinblick auf die Olympischen Spiele Paris 2024 wurde der Anzug gewechselt, für den Traum von einer Olympia-Medaille wird nichts dem Zufall überlassen. Für den Steirer ist Paris die zweite Olympia-Teilnahme nach Tokio. Das Finale verpasste er damals um nur 2,2 Ringe, am Ende wurde es Rang 13. „Ich habe in Japan gesehen, dass ich mit der Elite mit- halten kann und mich nicht verste- cken brauche. Das war auch ein Teil der Motivation, einen neuen Anlauf für 2024 in Paris zu nehmen.“ Die Erfahrungen aus Tokio sollen ihm diesmal helfen. „Das Besondere bei Olympia ist das Drumherum. Wenn es an den Schießstand geht, ist es ein Turnier wie jedes andere auch. Deswegen weiß ich: Wenn es mir ge- lingt, meine Leistung an diesem Tag abzurufen, kann ich es ins Finale schaffen“, freut sich der vierfache Familienvater auf die Spiele. „Ohne Kleider machen Leute – sieht auch Martin Strempfl so.

Nadine Ungerank feiert in Paris ihr Olympia-Debüt. Olympische Spiele Paris 2024 87 Martin Strempfl, Andreas Thum und Alexander Schmirl (v.l.n.r.) zeigten bei den Europaspielen 2023 groß auf. Sylvia Steiner nimmt die Medaillen ins Visier. die Rückendeckung der ganzen Fa- milie wäre es überhaupt nicht mög- lich, den Sport auf diesem Niveau auszuüben.“ UNKONVENTIONELLE METHODEN Während Strempfl im Luftgewehr bei den Europaspielen in Krakau- Malopolska 2023 einen Quotenplatz sichern konnte, sorgte Alexander Schmirl (KK-Dreistellung) mit sei- nem Weltmeistertitel bei der WM 2023 in Baku für ein Paris-Ticket. Der Niederösterreicher feierte bereits 2016 in Rio seine Olympia-Premiere und ist acht Jahre später erneut dabei. Schießen bedeutet auch Zusammen- spiel von Körper und Geist, Schmirl setzt hierbei auf unkonventionelle Methoden. „Ich bin ein Fan von Selbstgesprächen beim Wettkampf. Ich sage dann zu mir selbst, dass ein schöner Tag ist, ich gut geschlafen habe und alles in bester Ordnung ist. Dann geht es eigentlich eh schon los.“ Prägender Moment in der Karriere des Niederösterreichers war die Olympia-Medaille von Christian Pla- ner 2004 in Athen. „Wir waren da- mals bei einem Junioren-Trainings- kurs und haben nach dem Training verzweifelt nach einem Fernseher gesucht“, erinnert er sich. „Das war eine richtig coole Sache.“ Schmirls Weg zum Sportschützen war vorge- zeichnet. „Mein Vater ist Obmann im Schützenverein, und ich war als klei- ner Bub schon viel mit am Schieß- stand. Ich war zwar wie alle anderen auch oft am Fußballplatz, aber in der Pubertät hat es mich einfach mehr zum Schießstand gezogen. Da ist die Entscheidung dann relativ schnell gefallen.“ „SIND KEINE BALLERANTEN“ Mit konstant guten Leistungen über die gesamte Qualifikationsperiode gelang es drei weiteren ÖSB- Athlet:innen, Quotenplätze über das internationale Qlympia-Qualifikati- onsranking zu ergattern – allen voran Sylvia Steiner, die sowohl mit der Luftpistole als auch mit der 25m-Pis- tole in der Weltspitze mitmischt. Mit dem Kleinkalibergewehr schafften zudem die Tiroler:innen Andreas Thum und Nadine Ungerank die Qualifikation. Während Thum und Ungerank ihre Olympia-Premiere feiern, war Steiner bereits vor drei Jahren in Tokio dabei. Auch für Steiner, deren Vater und Trainer Franz selbst Sportschütze ist, waren die Sportwaffen von klein auf Begleiter. Damit sie nicht allein zu Hause bleiben musste, wurde sie schon in jungen Jahren mit auf den Schießstand genommen. „Wir sind damit aufgewachsen und ich habe am Schießstand gleich gemerkt, wo- rauf es ankommt. Auch wenn heute Kinder mit dem Sport beginnen, ler- nen sie als Erstes, worauf sie aufpas- sen müssen, und dann funktioniert das auch“, sagt Steiner und räumt mit Vorurteilen auf: „Manche glauben ja, wir sind wilde Balleranten, aber so ist das nicht. Wenn man sich das hier ansieht, sind alle Präzisionssport- ler:innen.“ Die Wettkämpfe im Sportschießen steigen drei Autostunden südlich von Paris im Centre National de Tir Spor- tif in Déols. 15 Bewerbe werden aus- getragen, Österreichs Athlet:innen zählen zu den Medaillen-Anwär- ter:innen – mit passenden Anzügen.

88 Nach erfolgreicher Olympia- Premiere in Tokio folgt in Paris für Christian Schumach und Te Quiero die Karriere-Kür. Volles Risiko für den großen Traum Felix Auböck setzt für seinen großen Traum alles auf eine Karte. Der Olympia-Vierte von 2021 kehrte im April – nach Jah- ren im Ausland – nicht nur wieder nach Österreich zurück, sondern nahm auch gleich eine größere Tech- nik-Umstellung vor. Beide Maßnah- men sollen dazu führen, dass der Traum einer Olympia-Medaille in Paris in Erfüllung geht. „Im Wesent- lichen ging es mir darum, dass ich eine Veränderung brauche, wenn ich in Paris in einem Finale schwimmen möchte. Die habe ich daher vorneh- men müssen“, erklärt Auböck. habe im Training (in England, Anm.) nicht das Gefühl gehabt, dass sich das ändern wird.“ Also kehrte der 27-Jährige in die Südstadt zurück, um unter Balázs Fehérvári einen an- deren Weg einzuschlagen. „Ich be- komme in der Südstadt die nötige Unterstützung, um in Paris erfolg- reich zu sein“, nimmt sich der Nie- derösterreicher zumindest das Finale vor. „Für eine Medaille entscheidet auch die Tagesform“, so Auböck, der bei Olympia zudem über 200 und 800 m Kraul sowie 10 km Marathon antreten wird. Kraul und unterbot dabei seinen ei- genen österreichischen Rekord (Juni 2022) um 34 Hundertstel. In Tokio hätte diese Zeit zu Gold geführt. „Diese EM-Goldmedaille bedeutet mir ganz, ganz viel. Ich habe noch nie eine gewonnen. Das Allerbeste aber ist, dass ich Bestzeit geschwom- men bin. Das macht mich am meis- ten stolz“, jubelte Auböck. Neben Auböck zeigte sich bei der EM auch die Lagen-Staffel in starker Form. Das Quartett um Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer, Simon Bucher und Heiko Gigler ließ Polen (+0,03 Sek.) und die Ukraine (+0,09) hauchdünn hinter sich und gewann ebenfalls Gold. Auch weil Schluss- Schwimmer Gigler (Kraul) mit ei- nem Wahnsinns-Finish die Polen und Ukrainer noch abfing. „Heiko, ein- fach eine gestörte Sau“, zollte Bu- Die Technik-Umstellung beim 400er sei deshalb nötig, da er zwar auf den ersten 200 m mitschwimmen könne, er da aber zu viel investieren müsse und ihm so das Rennen in der ersten Rennhälfte „davonschwimme“. „Ich Dass der eingeschlagene Weg und das damit verbundene Risiko Erfolg versprechend sind, hat Auböck bei den Europameisterschaften im Juni in Belgrad eindrucksvoll bewiesen. Das OSV-Ass schwamm in überle- gener Manier zum Titel über 400 m

Olympische Spiele Paris 2024 89 cher seinem Teamkollegen unver- blümt Respekt. Apropos Bucher: Der Tiroler hätte zuvor beinahe selbst Einzel-Gold ge- holt, verpasste den Titel über 50 m Delfin nur um vier Hundertstel. „Ich bin mit Silber extrem zufrieden. Ich habe mich sehr gefreut, als der Zwei- er dagestanden ist“, sagte der 24-Jäh- rige, der Gold aber schon etwas nachtrauerte. „4/100 findet man im- mer irgendwo. Im Anschlag habe ich ein bisschen gleiten müssen, sonst hätte ich es gewinnen können. Es war ein äußerst knappes Rennen. Jedenfalls bedeutet mir die Medaille extrem viel. In Europa ganz vorne mitschwimmen bedeutet gleich viel wie in der Welt.“ Als einzige Dame wird in Paris Lena Kreundl an den Start gehen. Die Oberösterreicherin qualifizierte sich über den sogenannten Universality- Platz für Olympia. Diesen Quoten- platz erhält, wer noch nicht zweimal bei den Olympischen Spielen war, noch nicht über 30 ist und wenn kei- ne weitere Athletin nominiert wer- den kann. Sehr zur Freude von Kreundl, die damit nach 2016 zu erneuten Olympia-Ehren kommt. „Momentan ist alles noch ein wenig surreal für mich. Eigentlich bin ich total baff. Es ist aber megacool und es freut mich total. Ich weiß, was da alles dahintersteckt. Seit 2016 war es kein einfacher Weg für mich. Dass es jetzt auf diesem Weg noch- mal funktioniert und ich nochmal zu Olympia darf, ist für mich auch so etwas wie eine Belohnung für alles, was ich durchmachen musste“, so die 26-Jährige, die für Paris keine konkreten Ziele hat. „Erwartungen habe ich gar keine. 2016 bin ich im Vorlauf über 200 Lagen ausgeschie- den. Wenn da jetzt mehr gehen soll- te, nehme ich das sehr gerne mit. Momentan bin ich absolut ausgegli- chen und ruhig und vielleicht ist das der beste Weg, in die Spiele zu ge- hen. Diese Saison war die beste mei- ner Karriere und ich will diese Mög- lichkeit zum Saisonabschluss richtig genießen, alles mitnehmen und den Olympia Spirit noch einmal so rich- tig aufsaugen. Olympia ist etwas ganz Besonderes, das können nicht alle erleben. Dass ich das zweimal erreicht habe, ist schon sehr speziell. Nochmal dieses Flair und diese Stimmung erleben zu können, werde ich sicher nie vergessen.“ Lena Kreundl sprang doch noch auf den Olympia-Zug auf. Nach EM-Gold im Juni greift Felix Auböck nun auch bei Olympia nach Edelmetall. Der erfolgreichen OSV-Staffel ist auch in Paris einiges zuzutrauen. Simon Bucher zeigt sich kurz vor Olympia in starker Form.

90 Olympische Spiele Paris 2024 Ein Delfin namens Martin: Espernberger gibt Gas und hat dabei richtig viel Spaß. Das schwimmende Überraschungsei Vieles im Leben von Martin Espernberger kam überra- schend: die Qualifikation für Paris, Bronze bei den Schwimm- Weltmeisterschaften die 200-Meter-Delfin dieses Jahr in Doha, der Schritt in die USA. über „Mein Englisch war sehr schlecht, deshalb habe ich mir vor vier Jahren einfach ein Auslandssemester in Amerika selbst organisiert, das BORG für Leistungssport in Linz nach eineinhalb Jahren abgebrochen und bin nach Jacksonville gezogen“, so Espernberger. TAPETENWECHSEL In Florida hat es dem heute 20-jäh- rigen Schwimmer so gut gefallen, dass er das Auslandssemester ver- längerte und den Highschool-Ab- schluss machte. Amerika sei laut Espernberger „schwer in Worte zu fassen“. An der University of Ten- nessee, an der er seit zwei Jahren Elektrotechnik studiert, gibt es allein fünf Schwimmbecken, davon drei 50-Meter-Becken – in Wien gibt es vergleichsweise ein einziges 50-Me- ter-Becken. „Es werden Millionen in den Sport investiert. Da merkt man den Unterschied, sei es in der Infra- struktur und am Sportcampus oder im Bereich der Ernährung und Re- generation. Die Standards sind nicht mit Österreich vergleichbar.“ NEUER TRAINER Vor einem Jahr bekam Espernberger in Knoxville, Tennessee, seinen jet- zigen Trainer Caleb Lawrence zu- geteilt. Der Amerikaner landete am Tag der Einkleidung in Wien und Für die Einkleidung reiste der Oberösterreicher aus den USA an: „Da wollte ich unbedingt dabei sein!“ freute sich auf den weltberühmten Wiener Kaffee. Für ihn ist es sowohl der erste Besuch in Europa als auch die erste Teilnahme bei den Olympi- schen Spielen. Bevor es nach Frankreich ging, stan- den noch ein paar Tage in Linz am Programm. „Wir haben den Pizza- ofen meiner Familie eingeheizt und Caleb die italienische Variante der Pizza gezeigt. Damit er die auch ken- nenlernt. Und ein paar Steaks durften natürlich auch nicht fehlen“, sagt Espernberger. Lawrence ist begeistert von der Zu- sammenarbeit mit dem Österreicher. Als Athlet sei er immer authentisch und ein unglaublich harter Arbeiter. Beide ergänzen einander optimal. „Es ist schwer, Athleten zu finden, die so viel und intensiv Delfin schwimmen können wie er“, sagt Lawrence. Espernberger setzt laut ihm im Training alles um, worum er ihn bittet. Er sagt ihm zwar gerne auch, was ihm gerade durch den Kopf geht, „aber eigentlich ist er kein Mann der großen Worte – eher ein Mann der komischen Geräu- sche!“, erklärt Lawrence lachend und versucht die lustigen Laute, die Espernberger im Training von sich gibt, nachzumachen. Was die Erwartungen für Paris an- geht, sind sich beide einig: Bestzeit, schnell schwimmen, das Semifinale, wenn möglich das Finale und an- sonsten einfach Erfahrung sammeln und Spaß haben.

1 Christoph Strasser 6x Race Across America Gewinner und Rekordhalter Weltbester Ultraradsportler 1 Aktueller Weltrekord In 24 Stunden 1026,215 km Am 17.7. in Zeltweg i s e r u t c P A P E G - : o o F t WUCA Europameister im Ultracycling 2024 beim Race Across Italy Transcontinental Race Sieger 2022 und 2023 HIGH ENERGY & MUSKELFIT DRINK HI-END ENDURANCE PROFESSIONAL 600g • In Kooperation mit Christoph Strasser 6x RAAM* Gewinner und Rekordhalter • Hi-End liefert lange Energie und versorgt die Muskeln • Hochwertige abgestimmte Kohlenhydrat-Mischung • Kombiniert mit BCAAs und Glutamin *) Race Across America www.peeroton.com

92 Olympische Spiele Paris 2024 Alles neu Die olympische Reise der Ale- xandri-Synchronschwim- merinnen gleicht einem steilen Aufstieg. In Rio konnten An- na-Maria und Eirini Marina 2016 Platz zwölf holen, in Tokio war es schon Rang sieben. Gelingt in Paris erneut eine Steigerung um fünf Posi- tionen, wäre das große Ziel einer Olympia-Medaille erreicht. Seit Tokio ist viel passiert: drei WM- Medaillen (zweimal Bronze in Buda- pest 2022, Gold in Fukuoka 2023), zweimal EM-Silber in Rom 2022 und Doppel-Gold bei den Europa- spielen in Krakau-Malopolska 2023. Auch deshalb kommen die Schwes- tern erstmals als Favoritinnen zu Olympischen Spielen. NEUE ROLLE „Wir und das Duo aus China sind die Favoritinnen“, weiß auch Anna-Ma- ria. Die Ausgangslage sorgt für einen gewissen Erfolgsdruck. „Es ist schon ein Druck, aber wir wollen es nicht so sehen. Wir wollen mit uns selbst zufrieden sein und dass unsere Per- formance so gut ist, dass wir eine Olympia-Medaille verdienen.“ Eirini Marina sieht es ähnlich: „Wir fokussieren uns nur auf die tägliche Arbeit und unsere Leistungen. Wenn wir mit dem Gefühl ins Becken springen, dass es ein normales Trai- ning ist, dann ist alles möglich.“ NEUES WASSER Die Bewerbe steigen im Aquatics Centre, einem von zwei permanent neu errichteten Venues für die Spiele in Paris. Neben Synchronschwim- men werden auch Wasserball und Wasserspringen in der 5.000 Zuse- her:innen fassenden Halle ausgetra- gen. Anfang Mai konnten sich die Alexandris beim Weltcup bereits selbst vom Wasser überzeugen – und feierten im Olympia-Test einen über- legenen Sieg. „Es war einzigartig, als wir das erste Mal in die Halle gekom- men sind. Wir haben uns vorgestellt, dass wir hier in wenigen Monaten performen und um die Olympia-Me- daillen schwimmen werden, da haben wir Gänsehaut bekommen“, zeigten sie sich begeistert. Und gleich noch einmal, als der Er- folg bei der Generalprobe feststand. „Es ist ein Vorteil, dass wir jetzt

Olympische Spiele Paris 2024 93 Die Vorfreude bei den Alexandris ist groß. schon einmal im Pool waren, das Wasser spüren konnten und dieses Erlebnis hatten. Das hilft uns, den Olympia-Bewerb in den nächsten Wochen zu visualisieren.“ NEUES PROGRAMM, NEUE ANZÜGE Für die Olympischen Spiele in Paris haben die beiden ein neues Pro- gramm einstudiert. Zu viel wollen sie noch nicht verraten. „Die Konkur- renz soll nicht wissen, was genau wir in Paris zeigen“, so Anna-Maria. Deswegen wollen die beiden auch nicht, dass gewisse Passagen im Training gefilmt werden. „Im Inter- net findet man alles. Es ist uns lieber, wenn es gar nicht dazu kommt.“ Zum neuen Programm zählt auch eine neue Choreografie. In Tokio sorgten die Alexandris als „Böse Puppen“ für Aufsehen, das Paris-Ti- cket sicherten sie in Krakau als „Ka- rate-Kämpferinnen“ samt Kimono- Badeanzügen. Die Outfits spielen im Synchron- schwimmen eine wichtige Rolle und fließen als Stilmittel in die Bewer- tung ein. Eirini Marina erklärt: „Es geht um die Schwierigkeit der Cho- reografie, die Ausführung, den Aus- druck. Es geht darum, etwas Schwie- riges leicht aussehen zu lassen. Sich elegant im Wasser zu bewegen, das muss man lernen.“ Was die Schwestern an ihrer Sportart begeistert? „Wir bewegen uns gerne im Wasser. Dazu kommt die Musik, die Akrobatik, die Verbindung von Eleganz und Stärke. Als Synchron- schwimmerin musst du so viele Skills beherrschen.“ Im Wasser begeistern die Schwestern mit ihrem starken Ausdruck.

94 Olympische Spiele Paris 2024 Spektakuläres Olympia- Comeback für Lara Vadlau mit ihrem Vorschoter Lukas Mähr im 470er, Trainerwechsel auf den letzten Metern inklusive. Es kommt auch auf die Größe an. Wenn am 28. Juli vor Marseille die Olympischen Segelbewerbe beginnen, steht das österreichische Nationalteam mit neun Sportler:innen am Start – zah- lenmäßig so groß, wie bei Olympia schon lange nicht mehr. Quotenplät- ze in sechs von zehn Disziplinen und nicht zuletzt die WM-Bronzemedail- le von Valentin Bontus in der neuen Formula Kite wenige Wochen vor den Olympischen Spielen Paris 2024 schüren Erwartungen. positiv für die Regatten vor Mar- seille.“ Die letzten Vorbereitungswochen verbrachte der Kader geschlossen in der Hafenstadt in Südfrankreich. Am 20. Juli bezog das Segelteam mit dem ÖOC-Travel Support powered by Airbnb das olympische Headquar- ter – abseits des im Mai 2022 fix installierten OesV-Containers am Hafen – im „House Stephanie“ in der 13 Avenue du Colonel Serot nur 200 Meter vom Olympia-Venue entfernt. Das weiß auch der Sportdirektor des Österreichischen Segel-Verbands (OeSV), Matthias Schmid: „Ich er- warte mir vom gesamten Team, dass es seine Höchstleistung abruft. Wir haben es bei den Peak-Events dieser Kampagne vermehrt geschafft, er- folgreich zu sein – das stimmt uns Davor hatte es noch daheim im Bun- desleistungszentrum Neusiedl am See ein Kick-off gegeben. Einschwö- ren auf Olympia. „Wir haben die Tage genutzt, um die finale Vorbe- reitung auf Olympia bestmöglich zu strukturieren. Wir wollen uns in allen Dingen noch einen Feinschliff holen. Es geht um die finale Materialaus- wahl und -optimierung, Meteorolo- gie, das – für uns Segler:innen eher ungewohnte – große Set-up bei den Spielen und der Umgang damit“, sagt Schmid. Die Freude über ein neunköpfiges Segelnationalteam mit Benjamin Bildstein/David Hussl im 49er, Lu- kas Haberl/Tanja Frank im Nacra 17, Lara Vadlau/Lukas Mähr im 470er, Valentin Bontus und Alina Kornelli im Formula Kite und Lorena Abicht im iQFoil bei den Olympischen Spielen teilt auch ÖOC-Sportdirek- tor Christoph Sieber: „Es war bereits 2021 nach Tokio klar, dass vor und während der Paris-Kampagne ein Generationenwechsel im Segelteam stattfinden wird. Die verkürzte Vor- bereitungszeit von drei Jahren war eine zusätzliche Herausforderung.

Olympische Spiele Paris 2024 95 Umso größer ist jetzt die Freude des ÖOC über dieses breit aufgestellte Team. Es kann mit allen Bedingun- gen umgehen, weil viel Erfahrung und Routine, aber auch ganz viel frische Kraft und jugendlicher Spirit eine Mischung ergeben, die mit allen Wassern gewaschen ist.“ Nachsatz des Windsurf-Olympiasie- gers von Sydney 2000: „Dass wir als Binnenland in sechs olympischen Klassen präsent sind, ist eine außer- gewöhnliche Leistung.“ ALL-IN BEIM OLYMPIA-COMEBACK Apropos außergewöhnlich. Das Olympia-Comeback von Lara Vad- lau ist eine von diesen außergewöhn- lichen Leistungen. Die Kärntnerin war einst eines der größten Segel-Ta- lente weltweit. Sie gewann im 470er je zweimal Gold bei Welt- und Euro- pameisterschaften. Nach dem ent- täuschenden neunten Platz bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war jedoch Schluss. Vadlau begann Medizin zu studieren, tausch- te Yachthafen gegen Lehrsaal. Und das konsequent. „Segeln macht Spaß, wenn es um etwas geht, wenn ich in einem Wettkampf bin“, sagte die 30-Jährige einmal. Und so waren es die Olympischen Spiele 2021, die vor dem Fernseher das Olympische Feuer bei Vadlau neu entfachten. Der Comeback-Gedanke reizte sie min- destens genauso sehr wie die Trans- formation ihrer Bootsklasse zum Mixed. Also suchte sie einen Vor- schoter und fand diesen in Lukas Mähr, mit dem sie nun seit 2021 ein Team bildet und zurück ist in der Weltspitze. Um es ganz nach vorne zu schaffen, haben sich Vadlau und Mähr sogar noch für einen kurzfristigen Trainer- wechsel entschieden. Morgan Reeser, selbst 1992 in Barcelona Olympia-Silbermedaillengewinner im 470er, wird die WM-Vierten von 2023 auf den letzten Metern Rich- Mit allen Wassern gewaschen Hängen sich im 49er rein: Das bewährte Duo Benjamin Bildstein und David Hussl. Vorne (v.l.): David Hussl, Lorena Abicht, Benjamin Bildstein, Alina Kornelli, Lara Vadlau, Tanja Frank, Roman Hagara, Matthias Schmid Hinten (v.l.): Valentin Bontus, Marcos Lamas, Dieter Schneider, Lukas Haberl, Lukas Mähr, Christopher Käferle, Dominik Matesa

96 Olympische Spiele Paris 2024 Griff nach Edelmetall: WM- Bronze gibt Valentin Bontus in der Formula Kite einen Zusatz-Boost für Olympia. Die übers Wasser fliegen: Olympia- Bronzemedaillengewinnerin Tanja Frank mit Lukas Haberl im Nacra 17. tung Paris 2024 betreuen. „Wir ha- ben erkannt, dass wir in manchen Bereichen noch Potenzial nach oben haben. Diesen Sprung von gut zu sehr gut wollen wir mit Morgan schaffen“, erklärt Lara Vadlau, die vor Marseille ihre dritten Olympi- schen Spiele bestreiten wird. MARSEILLE MÖGEN SIE EBEN Innerhalb des Athlet:innen-Teams verfügt das 49er-Duo Benjamin Bildstein und David Hussl über die größten Revierkenntnisse. Die bei- den haben vor Marseille schon große Erfolge gefeiert: 2013, in ihrem ers- ten gemeinsamen 49er-Jahr, lagen sie bei der WM bis zum vorletzten Tag auf Medaillenkurs. 2019 fuhr das Duo beim Weltcupfinale zu Silber. Die Olympiazehnten von Tokio ge- hen 2024 zwar nicht als Top-Favori- ten an den Start, sind aber zuver- sichtlich. David Hussl: „Die Mate- rialumstellung im 49er hat nach Tokio sehr viel Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Dadurch sind manchmal Themen am Wasser – wie die Starts oder strategische Entschei- dungen – zu kurz gekommen. Wir sind auf einem guten Weg, alle diese Dinge zusammenzuführen!“ OLYMPIA-DRITTE WILL „FLIEGEN“ Im Nacra 17 gehen Lukas Haberl und Tanja Frank an den Start. Für Frank schließt sich vor Marseille ein Kreis. Wie beim Gewinn ihrer Olympia- Bronzemedaille vor Rio 2016 wird die mittlerweile 31-Jährige wieder auf einem Nacra 17 an den Start ge- hen. Der Katamaran hat allerdings seit damals mehr als nur ein Face- lifting erhalten. „Nach der Tokio- Kampagne hat es mich gereizt, dass der Nacra 17 – so wie ich ihn kannte – nicht mehr war. Das Boot ist ganz anders. Man kann es eigentlich nicht vergleichen. Wir fliegen praktisch über das Wasser, das ist schon ziem- lich cool“, erklärt Frank. Während sie bereits zum dritten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen wird, geht für Steuermann Lukas Haberl ein Kindheitstraum in Erfül- lung: „Seit 2008, als ich erstmals bewusst im Fernsehen Olympia ge- schaut habe, war mir klar, dass ich da auch einmal dabei sein will. Mit der Nominierung ist ein erster Teil des Traums in Erfüllung gegangen – ich bin gespannt, was Marseille für unser Team bereithält. Wir sind gut vorbereitet!“ WM-BRONZE ALS BOOST Valentin Bontus hatte sich und das Segelnationalteam Mitte Mai mit einer WM-Bronzemedaille belohnt. „Die Medaille ist für das gesamte Team ein Boost! Wir wissen nun endgültig, dass wir zu den Top-Na- tionen gehören und dass wir bei den Spielen Top-Resultate herausholen können. Unser aller Selbstvertrauen ist nochmals gestiegen, weil wir alle gesehen haben, dass das Team um uns und mit uns hervorragend arbei- tet – und dadurch Höchstleistungen möglich sind“, sagt Bontus selbst- bewusst. Dabei hatte der Wiener den Need for Speed nicht immer. Denn eigentlich war Bontus, der früh von seinem Va- ter mit dem Kite-Virus infiziert wur- de, ein waschechter Freestyler. Go big or go home, hang time und hang loose. – und alles, was zum Free- style-Lifestyle noch dazu gehört. Von Podersdorf bis Paros. „Foil Ra- cer waren immer die Spießer“, er- innert sich der 23-Jährige. Dass es anders kam und er das Lager wech- selte, ist einer schweren Knieverlet- zung geschuldet – und der Aufnahme von Kite-Foil ins Olympia-Pro- gramm. Es war Bontus, der den Se- gelverband kontaktierte. Was als

Olympische Spiele Paris 2024 97 Wegweisend: Alina Kornelli freut sich auf ihr Olympia- Debüt in der Fomula Kite. Richtung Olympia-Premiere. Bei der Olympic Last Chance Regatta Ende April vor Hyères reichte der 24-Jäh- rigen Rang zwei im Semifinale. Der gebürtigen Bayerin wurde die Liebe zum Segel- und Surfsport quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater Dietmar Kornelli ist Windsurf-Weltmeister, sie selbst steht seit ihrem elften Le- bensjahr auf dem Kiteboard, bereits mit 17 war sie Vize-Europameisterin. Ihre Mutter Sabine ist Oberösterrei- cherin, Alina Kornelli hatte also den deutschen und den österreichischen Pass. 2021 kam der Nationenwech- sel. „Ich hätte, um das Kiten in Deutschland professionell betreiben zu können, nach Kiel ziehen müssen, das war mir zu hoch im Norden. Als Süddeutsche fühle ich mich da eher als Österreicherin“, sagt Kornelli. Dass sie weniger im Olympia-Revier war als andere, stört sie nicht: „Ich habe Glück, dass unser Team seit Den Wind in der Hand hat Lorena Abicht als erste rot-weiß-rote Windsurferin bei Olympia. Experiment begann, wurde schnell ein Projekt mit dem Ziel Los Angeles 2028. Vor zwei Jahren bekam er vom OeSV Coach Luca Bursic an die Sei- te gestellt und schreibt seither eine Erfolgsgeschichte nach der anderen. Mit Platz vier bei der WM 2023 buchte er das Ticket für Paris 2024 und die Zieldestination Marseille, die nach unzähligen Aufenthalten längst zweite Heimat ist. Die WM- Bronzemedaille im nur gut 80 Kilo- meter entfernten Hyères erhöhte den Wohlfühlfaktor zusätzlich. Nix mit Druck, Bontus bleibt auch als olympischer Mitfavorit gechillt: „Die Erwartungen sind gestiegen – aber ich versuche, sie auszuklam- mern. Mein Plan war von Anfang an auf 2028 ausgerichtet. Natürlich ist es schön, dass wir bereits ‚mitspie- len‘. Ich kann, aber ich muss nicht. Um dann auch bei Marseille eine Top-Leistung abliefern zu kön- nen, will ich nun am Ball, in der Routine bleiben, um nicht aus dem ‚Flow‘ rauszufallen.“ IM FLOW DES TEAMS Ganz im Flow ihres Teamkolle- gen kitet auch Alina Kornelli in Jahren vor Marseille Daten gesam- melt hat. Davon und von meinem Teamkollegen Valentin profitiere ich enorm.“ ERSTE WINDSURFERIN FÜR ÖSTERREICH Lorena Abicht wird vor Marseille Österreichs erste olympische Wind- surferin sein. Die 29-Jährige hat nach nur zweieinhalb Jahren Vorberei- tungszeit bei der Olympic Last Chance-Regatta den Quotenplatz in der iQFoil-Klasse geholt. Den Sport erlernte Abicht, die 2021 als 49erFX- Vorschoterin schon bei den Spielen war, von der Pike auf – und kämpfte sich zum Nationenticket. „Dass ich bei Olympia an den Start gehen darf, verdanke ich, neben einem tollen Team, meinem eisernen Willen. Er war der Motor, um diese Reise posi- tiv absolvieren zu können. Aufgeben ist für mich nie eine Option, auch bei all den Rückschlägen habe ich immer den Traum der Qualifi- kation vor Augen gehabt. Ich war oft niedergeschlagen, habe Rennen unter Tränen beendet – aber ich habe sie immer beendet. Das ist meine Grundeinstellung und die hat mich hierherge- bracht.“

98 Olympische Spiele Paris 2024 Schon bei der olympischen Kletter-Premiere in Tokio hielten Jessica Pilz und Jakob Schubert die rot-weiß-roten Fahnen hoch, in Paris wird es genauso sein. Beide konnten sich bei der Kletter- WM 2023 in Bern (SUI), und damit bei der ersten Gelegenheit, für die Olympischen Spiele Paris 2024 qua- lifizieren. Das Debüt im Zeichen der fünf Ringe verlief aus österreichi- scher Sicht mit Bronze für Schubert erfolgreich, das adaptierte Kletter- Format in Paris spielt den heimi- schen Assen in die Karten. Wurde in Tokio noch ein Medaillen- satz pro Geschlecht für die notge- drungen ins Leben gerufene Kombi- nation aus Bouldern, Lead und Speed vergeben, sind es in Paris zwei Medaillensätze pro Geschlecht. Im Speed werden nun eigene Olym- piasieger:innen gekrönt, die Kombi- nation besteht aus Bouldern und Lead. In beiden Disziplinen zählen Pilz und Schubert zur Weltspitze, Speed-Training war im Vorfeld von Tokio mehr Pflicht als Spaß. Seit den Spielen vor drei Jahren waren beide kein einziges Mal an der Speed-Wand zu finden. „Das kann man sich als Nichtklette- rer gar nicht vorstellen, aber Speed- klettern ist fast ein anderer Sport. Ich habe keine Chance, mit den Besten mitzuhalten. Da braucht es ein ganz anderes Training. Speedkletterer klettern eine leichte, immer gleiche Route, gehen rein auf Schnelligkeit. Sie trainieren ein bisschen wie Leichtathleten, auf Spritzigkeit. Dinge, die es im Schwierigkeitsklet- tern nicht braucht. Daher macht es gar keinen Sinn“, erklärt Schubert. OFFENE RECHNUNG Im Weltcup werden stets eigene Be- werbe in den drei Disziplinen Boul- dern, Lead und Speed ausgetragen, die neue olympische Kombination „Boulder & Lead“ nur bei Großer- eignissen. Dort bewiesen die KVÖ- Asse, dass in Paris mit ihnen zu rechnen ist. Pilz holte bei der Pre- miere des Formats bei der Kletter- EM 2022 in München Bronze, bei der WM ein Jahr später Silber. Schu- bert konnte beide Bewerbe und so- mit zweimal Gold gewinnen. „Ich denke schon, dass mir das For- mat einigermaßen entgegenkommt. Der Vorstieg ist meine Lieblingsdis- ziplin, im Bouldern kommt es stark auf die jeweilige Runde an. Dazu kommt die hohe Belastung und, dass man zu einem Zeitpunkt in beiden Disziplinen fit sein muss. Im Nor- malfall ist es zu Beginn der Saison Bouldern, danach Vorstieg“, spricht Pilz die Herausforderungen in der Olympia-Vorbereitung an. Mit den Spielen hat sie eine offene Rechnung, schließlich wurde sie 2021 im Vorfeld von einer Finger- verletzung zurückgeworfen. Es ent- wickelte sich ein Wettlauf mit der Zeit, Pilz wurde rechtzeitig fit – und war dann sogar im Rennen um eine Medaille. Am Ende fehlten nicht einmal zwei Griffe auf olympisches Edelmetall, die Enttäuschung über- wog. „Das habe ich abgehakt, es war in Anbetracht der Vorbereitung eine gute Leistung. Für Paris war wich- tig, das Ticket schon frühzeitig zu lösen, das hat in der Vorbereitung einiges erleichtert.“ SCHUBERT WILL NACH B.I.G. OLYMPIA-GOLD Schubert widmete sich nach seiner Olympia-Bronzemedaille neben dem Wettkampfklettern vermehrt Fels- Hoch hinaus

Projekten, auch dort äußerst erfolg- reich. Die erste freie Begehung der Route Project Big in Flatanger (NOR) im Herbst 2023 nannte er B.I.G. und bewertete sie mit 9c+, nur zwei andere Routen weltweit sind gleich hart eingestuft. „Das war ein Meilenstein in meiner Karriere. Nicht nur von der Schwierigkeit, sondern auch Schönheit der Route her. Ich war froh, damit auch viel coolen Content erzeugt und die Leu- te mitgerissen zu haben“, so Schu- bert. Im Olympia-Jahr verzichtete der 33-jährige Innsbrucker auf Ausflüge zu den Felsen dieser Welt, zu wichtig war die Vorbereitung auf Paris. Olympische Spiele Paris 2024 99 so Schubert. Planbar ist der große Coup nicht, gerade im Bouldern kann in jeder Runde, je nach ge- schraubten Problemen, alles passie- ren. „Das Wichtigste als Athlet: In Paris dazustehen und sich selbst sagen zu können, dass ich nichts anders hätte machen können. Ich glaube nicht, dass ich die Goldene brauche, um zu zeigen, dass ich ei- ner der besten Kletterer meiner Ge- neration bin. Das habe ich die letz- ten zehn Jahre gezeigt. Aber trotz- dem wäre das natürlich ein Riesen- ding und die Krönung.“ Mit 33 Jahren ist Schubert der ältes- te der 20 Herren, die sich für den Boulder & Lead-Bewerb in Paris qualifiziert haben. Was ihn nach wie vor jung hält? „Die Liebe zum Klet- tern, für mich ist das Training keine Qual, sondern Freude. Dazu der Austausch mit den anderen Athle- ten: Ich kann von einem 16-jährigen Japaner genauso etwas lernen, wie er von mir – das ist in unserem Sport sehr speziell.“ Emotionaler Moment! Jakob Schubert und der Moment, als Olympia-Bronze fix war. Seine Herangehensweise ist klar, die Zielsetzung ist die Goldmedaille. „Wenn ich das nicht aussprechen würde, hätte ich das Gefühl, dass ich es mir nicht zutraue. Außerdem fin- de ich es noch größer, wenn man vor einem Event sagt, dass man Gold gewinnen will und dann Gold holt“, Jessica Pilz und Jakob Schubert blicken ihrer zweiten Olympia- Teilnahme entgegen. Geklettert wird in Paris im neu er- richteten Kletterzentrum Le Bourget nordöstlich des Stadtzentrums. Pilz und Schubert kennen die Anlage nur von Fotos, die Boulderwand deckt sich jedoch mit jener der Kletter- WM 2023 in Bern. Im Juni reisten beide mit dem ÖOC Travel Support powered by Austrian Airlines nach London, um auf einer deckungsglei- chen Boulderwand wichtige Erfah- rungswerte zu sammeln. Die Vor- freude auf die zweite Olympia-Teil- nahme ist groß. Schubert: „Frank- reich absolutes Kletter-Mekka, die Leute sind ver- rückt danach. Die Stimmung wird sicher atemberaubend.“ ein ist

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100 Olympische Spiele Paris 2024 Olympia im Blick – Marlene Jahl spielt in Paris ihren ganz persönlichen Bonustrack. Kein Oldie nach 20-jähriger österreichischer Olympia-Absenz im Taekwondo. dann im Viertelfinale gegen die Num- mer 1 der Welt aufgeben, weil ich mit dem rechten Fuß nach einem Kick unglücklich gelandet bin und mir – wie sich später herausstellen sollte – dabei den Mittelfußknochen gebro- chen hatte. Also war ich ab diesem Zeitpunkt ohnehin mit Reha beschäf- tigt, bis endlich die Nachricht vom Weltverband kam. Der vermeintlich wertlose Kampf um Platz drei bei der Olympia-Qualifi- kation in Sofia hat dir das Paris-Ti- cket beschert. Wie hast du diesen Fight gegen die Vize-Weltmeisterin Dana Azran aus Israel erlebt? Da lag nur eine Stunde zwischen dem Halbfinale und dem Kampf um Platz drei. Mein Coach hat mich aus Achterbahn der Gefühle Der Lärm, den eine Träne macht beim Rollen. Diesen Moment der innere Leere musste Marlene Jahl auf ihrem Weg zur Olympia-Qualifikation in der Klasse +67 Kilogramm sogar zwei- mal durchleben. Wie die 29-jährige Oberösterreicherin es dennoch schaffte, Taekwondo Austria nach 20 Jahren Olympia-Pause zurück auf die internationale Kampfmatte zu packen, erzählt die WM-Bronzeme- daillengewinnerin von 2022 im Olympia Report-Interview. Aus in der Olympia-Qualifikation bis zur Doch-noch-Teilnahme war da alles dabei. Also von kompletter Enttäuschung, von dieser inneren Leere, bis zur kompletten Freude, da war das ganze Spektrum abgedeckt. Mir hat es vor allem auch für meinen Coach Markus Weidinger und alle, die mich auf meinem Weg zu meiner Olympia-Chance begleitet haben, sehr leidgetan. Sie hatten in den letz- ten drei Jahren so viel Zeit und Herz- blut investiert und dann habe ich das Ding in dem Moment nicht auf die Matte gebracht. diesem Loch rausgebracht, obwohl er wegen des verpassten Olympia- Tickets genauso fertig war wie ich. Noch einmal Gas geben, leg deinen ganzen Frust in diesen Kampf, hat er gesagt. Ich bin dann mit diesem Ist- eh-egal-Gefühl im Kopf auf die Mat- te gegangen. Plötzlich konnte ich die Sachen aus dem Training und meiner Wettkampferfahrung wieder ganz intuitiv abrufen. Ich habe die Vize- Weltmeisterin locker mit 2:0 ge- schlagen. Eine Stunde davor war der Zugang blockiert. Olympia-Qualifikation zum zweiten Mal verpasst, Rücktritt bei der EM mit Platz fünf und einem Mittelfuß- knochenbruch. Und dann der Brief von World Taekwondo, du rückst als Dritte der Olympia-Qualifikation nach, weil die Russin vor dir die Kri- terien, unter neutraler Flagge star- ten zu dürfen, nicht erfüllt. Wie hast du die turbulente Zeit zwischen 10. März und 18. Juni erlebt? Marlene Jahl: Es war eine Achter- bahn der Gefühle, das beschreibt es wohl am besten. Von der Niederlage und dem vermeintlichen zweiten Was hat dir am meisten Kraft und Zuversicht gegeben? Es war klar, dass meine Sportkarriere zu Ende geht. Ich wollte mich noch ordentlich von der großen Sportbüh- ne verabschieden. Deshalb haben wir das Training nach einer kurzen Pause wieder voll aufgenommen. Es war wieder alles wie vor der Olympia- Quali: Kraft, Grundlagentraining und viel Technik. Ich habe die Freude am Trainieren schnell wiedergefunden, das waren Taekwondo-Einheiten mit viel Spaß! Bei der EM musste ich Denkst du, das könnte ein Schlüssel- erlebnis für deine Olympia-Premiere sein? Ich hoffe, dass der Druck jetzt weg ist und ich Olympia quasi als Chan- ce und Bonustrack sehen kann. Wenn es mir gelingt, mit derselben Lockerheit auf der Matte zu stehen, ist alles möglich. Das war bei der WM 2022 in Mexiko genauso, da konnte ich in den wichtigen Kämp- fen einfach abliefern und am Ende hat es für die Bronzemedaille ge- reicht. Ich habe also schon bewiesen, dass ich es kann …

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102 Olympische Spiele Paris 2024 Keep smiling: Sebastian Ofner freut sich auf die Rückkehr nach Roland Garros. Nach erfolgreicher Olympia- Premiere in Tokio folgt in Paris für Christian Schumach und Te Quiero die Karriere-Kür. Fans, Flair, Freude Frankreich, Fans und Filzbälle ROTE ASCHE – für Olympia-Debütant Se- bastian Ofner die perfekte Kombination. Waren es doch die French-Open-Fans, die den 28-Jäh- rigen zu seinen größten Erfolgen pushten: dem Drittrunden-Einzug 2024 und dem Achtelfinale 2023. Mit Letzterem löste der Steirer Do- minic Thiem als Nummer eins der Nation ab und landete plötzlich un- ter den Top-100 der Weltrangliste. 14 French-Open-Titel gewann der Spanier auf dem ehrwürdigen Court Philippe-Chatrier. Von 27. Juli bis 4. August kehrt der Sandplatzkönig noch einmal auf die „rote Asche“ von Paris zurück. Der zweifache Olympiasieger wird im Doppel mit French-Open-Gewinner Carlos Al- caraz aufschlagen, während für Ös- terreich Sebastian Ofner und Julia Grabher jeweils im Einzel antreten. Sandplatz. Wenn es warm und tro- cken ist, ist es schon fast so wie ein Hartplatz – viel schneller – und das taugt mir. Es gibt keine Verspringer. Das sind die besten Sandplätze der Welt.“ PARISER FLAIR Ganz weit oben auf „Ofis“ Beliebt- heitsskala stehen die französischen Tennis-Fans. Sie sorgen für Leiden- schaft und eine einzigartige Stim- mung. „Das ist in Paris eine ganz andere Liga. Ich finde es richtig geil, wenn die Fans durchgehend Gas ge- ben. Andere Spieler finden das teil- weise unfair, aber die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich.“ Roland Garros. Bei Ofner und den meisten Tennis-Fans stellt sich ge- rade die „Ganslhaut“ auf. Erinnerun- gen an die ganz Großen des Sports und ihre Wunderwerke werden wach – allen voran der ewige König von Paris: Rafael Nadal. „Es ist eine Ehre, hier zu spielen! Vor allem gegen die Besten der Welt“, sagt Ofner. Er fühlt sich hier wie zu Hause. Die Anlage ist nicht zu groß, bietet aber genügend Platz für alle. „Es ist kein wirklicher

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Olympische Spiele Paris 2024 103 Leichtathletik-Stadion finden. „Stabhochsprung, der 100-Meter- Sprint und die anderen Lauf-Bewer- be interessieren mich sehr. Das ist so leicht zum Anschauen und trotz- dem spannend.“ Ein Grand-Slam-Sieg würde sich finanziell eher rentieren. Ofner ist es gewohnt, Preisgelder zu kassieren. Er wünscht sich, dass Tennisspieler auch bei Olympia für ihre Arbeit finanziell entlohnt werden. ALLES GOLD, WAS GLÄNZT? Ofners Familie und sein Physiothe- rapeut Stefan Trost sind in Frank- reich leider nicht dabei, „die verfol- gen das im Fernsehen“. Den Olym- pia-Trubel nimmt er ganz entspannt. Eine Medaille wäre wohl die Sensa- tion der letzten Jahre bzw. des letz- ten Jahrhunderts. Apropos: 1912 holte Österreich die erste und ein- zige Olympia-Medaille im Tennis durch Felix Pipes und Arthur Zborzil im Doppel. Das waren auch die letz- ten Spiele, bei denen Goldmedaillen noch komplett aus Gold bestanden. In Paris ist das begehrte Stück mit sechs Gramm Feingold überzogen. Sportlich gesehen will der Olympia- Debütant die Atmosphäre genießen, gutes Tennis spielen und Spaß ha- ben. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Vor 2022 plag- ten ihn gesundheitliche Probleme und eine hartnäckige Verletzung an der Ferse. Doch all das „hat mir ge- holfen!“, sagt „Ofi“. Ihm sei da- durch erst bewusst geworden, wie das ist, wenn man fit und schmerz- frei spielen kann. „Das hat mich mental sehr weitergebracht. Ich habe gesehen, wie viel Spaß es macht, wenn ich wieder fit bin und wie dankbar ich sein muss, dass ich so- was machen darf. Ich spiele Tennis ja schon mein ganzes Leben lang. Es ist ein Teil von mir.“ Dream Team: Ofner und Coach Stefan Rettl genossen das Paris 2024-Kick-off in vollen Zügen. Dazu trägt auch der Pariser Flair bei, den Ofner im Olympischen Dorf nun fühlen darf. Normalerweise ist der Tennisspieler immer im Hotel von der Außenwelt abgeschottet. „Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie das im Dorf sein wird. Die Vor- freude ist groß, weil es endlich mal etwas anderes ist. Ich bin schon ge- spannt, wie das wird, wenn man mit verschiedenen Sportlern und Sport- arten zusammenlebt. Das muss ja irre sein!“ Der Schützling von Stefan Rettl und Wolfgang Thiem ist laut eigenen Aussagen generell ein großer Sport- fan. Wenn Ofner nicht gerade selbst am Tennisplatz steht, wird man ihn während der Spiele vorwiegend im

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104 Olympische Spiele Paris 2024 Österreichs Tischtennis-Asse zählen bei Olympischen Spielen traditionell zu den absoluten Außenseitern. Die Chance auf eine Sensation ist in Paris 2024 aber so klein, wie selten zuvor – zu- mindest gemessen an der Anzahl der Quotenplätze. Lediglich zwei Ath- let:innen werden die Bewerbe in der Arena Paris Sud 4 ab 27. Juli in An- griff nehmen und damit so wenige, wie seit den Olympischen Spielen Barcelona 1992 nicht mehr. Während vor 32 Jahren noch Ding Yi und Erich Amplatz an der Platte standen, sind diesmal Europameisterin Sofia Polcanova (ITTF-22.) und Routinier Daniel Habesohn (ITTF-63.) auf- grund ihrer Weltranglisten-Position für die Einzel-Bewerbe qualifiziert. Anders als noch in Tokio 2021 ver- passten die Österreicher:innen im Mixed- sowie im Team-Bewerb der Damen die Teilnahme, die Herren- Mannschaft scheiterte an der ersten Qualifikation seit Rio 2016. Polcanova legte zuletzt ihre Vereins- karriere bei LINZ AG Froschberg nach 15 Jahren auf Eis, um sich hun- dertprozentig auf Olympia und die anschließende Heim-Europameister- schaft in Linz (15. bis 20. Oktober) zu fokussieren. Das bisher beste Er- gebnis der Linkshänderin im Zeichen der fünf Ringe ist das Achtelfinale 2021. „Die Faszination Olympia macht für mich aus, dass wir den Sport generell feiern und wir alle zu- sammenkommen. Es ist das wich- tigste Event für jede Athletin und jeden Athleten“, sagte die gebürtige Moldauerin, die sich im Vorfeld der Spiele als Fan von US-Turnstar Si- mone Biles outete: „Was sie bis jetzt erreicht hat, ist ziemlich faszinierend für mich.“ Im Tischtennis-Jahr 2024 hat Polca- nova bei diversen Turnieren bereits aufblitzen lassen, dass sie an guten Tagen mit den besten Spielerinnen der Welt mithalten kann, zuletzt beim WTT Champions-Event in Chung- quing (China), als sie gegen die chi- nesische Nummer-4 der Welt, Wang Yidi, sogar Matchbälle hatte oder Als Nummer 22 der Weltrangliste darf sich Sofia Polcanova Hoffnung auf eine Überraschung machen. Die Europameisterin und der Routinier Routinier Daniel Habesohn holt zu seinen fünften Olympischen Spielen aus. beim Viertelfinal-Einzug beim Cham- pions-Event in Incheon (Südkorea). Während Polcanova in ihre dritten Olympischen Spiele geht, sind es für Doppel-Spezialist Habesohn – des- sen Paradedisziplin bekanntlich nicht olympisch ist – bereits seine fünften Spiele. 2021 erreichte er mit Platz 17 sein bestes Einzelergebnis. Die fünf- ten Plätze mit der Mannschaft liegen deutlich weiter zurück. Sein wohl bestes Einzel-Turnier der vergange- nen zwölf Monate spielte der 36-jäh- rige Wiener ausgerechnet bei einem olympischen Event. Bei den Europa- spielen 2023 war nach Sensations- siegen gegen Liam Pitchford und Ex-Vizeweltmeister Truls Möre- gårdh erst im Viertelfinale Schluss. Wiederholung in Paris? Ausdrück- lich erwünscht!

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106 Olympische Spiele Paris 2024 Der Überflieger Wo geht‘s nach Paris? Hier lang! Benny Wizani freut sich auf seine Olympia- Premiere. Nach erfolgreicher Olympia- Premiere in Tokio folgt in Paris für Christian Schumach und Te Quiero die Karriere-Kür. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, aber Benny Wizani hat ihn gewonnen. Im März zog sich der Trampolinspringer im Trai- ning einen Kreuzbandriss zu. Wiza- ni entschied sich gegen eine Opera- tion, die eine Olympia-Teilnahme verunmöglicht hätte, und für eine konservative Behandlung mit alter- nativen Heilmethoden. Physiothera- pie, Reha- und Aufbautraining statt Sprungeinheiten im Flummi-Modus. „Das war natürlich eine Mega-Ein- schränkung, weil der Hauptteil im Training am Trampolin stattfindet, aber ich habe das Glück, dass ich ein sehr gutes Gefühl für das Tuch habe“, war der 23-Jährige überzeugt, in der Kürze der Zeit wieder auf sein Niveau vor der Verletzung zurück- und annähernd an die 100 Prozent heranzukommen, mit denen er 2023 Platz sechs bei der Weltmeister- schaft belegt hatte. Wer schon einmal einen Trampolin- Wettkampf gesehen hat, sei es live oder auf Video, der weiß: Das ist keine Alltagsbelastung, hat mit den Trampolinspringer:innen in den Gärten der Vorstädte nur wenig ge- mein. „Wir haben bis zu zehn Meter Luftstand, am tiefsten Punkt des Tuches erreichen wir das Vier- bis Fünffache des Körpergewichts. Das ist eine enorme Belastung für Bän- der und Gelenke, für den ganzen

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Olympische Spiele Paris 2024 107 Körper“, weiß Wizani, der aber sei- ne Sportart aus genau diesem Grund liebt. „Ich kann Rotationen und Dinge ma- chen, die gar nicht für den mensch- lichen Körper gedacht sind. Drei- fachsalti mit eineinhalb Schrauben oder Doppelsalti mit bis zu vier Schrauben sind kein natürlicher menschlicher Bewegungsablauf, aber dennoch die volle Kontrolle zu haben, macht das Trampolin so ein- zigartig und außergewöhnlich.“ Letzteres ist auch die Karriere des Wieners, der 2018 mit Bronze bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires ein erstes Ausrufezei- chen unter den fünf Ringen setzte. „Da habe ich gesehen, dass ich das Potenzial habe, nach ganz vorne zu kommen.“ Der Schritt vom Nachwuchs in die Elite war anfangs aber zu groß. „Ich habe mich auf dem Erfolg meiner Jugend ausgeruht, aber Talent allei- ne reicht nicht aus. Es hat zwei Jah- re gedauert, bis ich verstanden habe, was es braucht, um auch bei den Erwachsenen vorne mitmischen zu können“, hat Wizani noch härter ge- arbeitet. „Viele Athleten von Buenos Aires haben den Sprung nicht ge- schafft. Ich wollte aber nicht in die- ses Klischee reinfallen: in der Ju- gend top, bei den Erwachsenen un- tergehen.“ Stattdessen fliegt er in Paris nun erstmals bei Olympischen Spielen und fällt ins viermal vier Meter gro- ße Sprungtuch. „Damit geht ein Kindheitstraum in Erfüllung“, so Wizani, der sich „wahnsinnig freut, all das miterleben zu dürfen und ge- nießen zu können.“ Dabei sein ist alles – und irgendwie auch nicht. „Die Verletzung hat den positiven Effekt, dass ich ohne Erwartungen reinstarten kann. Die Top-8, mein ursprüngliches Ziel, sind aber nicht ausgeschlossen.“ Olympische Flugerfahrung: Der Wiener war bereits 2018 bei den YOG Buenos Aires am Start – und gewann Bronze.

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108 Olympische Spiele Paris 2024 Nach zwei Jahren Punktejagd rund um den Globus haben Österreichs Triathlet:innen – wie auch schon bei den Spielen in Tokio 2021 – je zwei internationale Damen- und Herren-Quotenplätze geholt. Damit sicherte sich das öster- reichische Team auch einen Start- platz für den zum erst zweiten Mal ausgetragenen Mixed-Team-Bewerb, bei dem von knapp 160 gelisteten Verbänden weltweit nur voraussicht- lich 16 bis 18 Nationen in Paris um die Platzierungen kämpfen werden. „Ich bin stolz darauf, dass es uns er- neut gelungen ist, vier internationale Quotenplätze nach Österreich zu holen. Noch mehr freut es mich, dass seit der Triathlon-Premiere im olym- pischen Programm (2000 in Syd- ney), der ÖTRV bei allen Olympi- schen Sommerspielen Athlet:innen dem Österreichischen Olympischen Comité zur Nominierung vorschla- gen konnte“, freute sich ÖTRV-Prä- sident Walter Zettinig. Konkret sind bei den Olympischen Spielen 2024 Julia Hauser, Lisa Per- terer, Alois Knabl und Tjebbe Kaindl am Start. Während Letzterer in Paris sein Olympia-Debüt feiert, ist das restliche Trio schon Olympia-erprobt und zum zweiten (Knabl) bzw. dritten Mal (Hauser, Perterer) dabei. Aller- dings sind die bisherigen Teilnahmen eher unglücklich verlaufen: Hauser musste ihre Rennen sowohl 2016 (Überrundung) als auch 2021 (Schlag auf den Kopf) vorzeitig beenden und hofft nun bei ihrem dritten Antreten auf mehr Glück. „Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei! Ich freue mich auf Paris und möchte ein gutes Rennen abliefern – ohne, dass etwas passiert“, so die Wienerin. Perterer hat zwar bei ihren zwei Teil- nahmen Platzierungen eingefahren, Rang 48 (2012 in London) und 27 (2021 in Tokio) waren aber nicht un- bedingt das, was sich die Kärntnerin erwartet hatte. „In Japan hatte ich mir wirklich einiges vorgenommen, aber dort kam alles anders als ge- dacht. Letztlich war in Tokio eine Weltuntergangsstimmung und noch dazu habe ich mir während des Wett- kampfs beim Laufen die Achilles- sehne eingerissen. Es war richtig bitter“, erinnert sich die 32-Jährige zurück. In Paris soll es nun endlich mit einer Top-Platzierung klappen. „Vielleicht geht einmal nichts schief“, schmunzelt Perterer. Ähnlich sieht es auch bei Knabl aus, der bei seiner zweiten Teilnahme besser abschneiden will als bei der Olympia-Premiere 2021. Was ange- sichts des Pechs, das er in Tokio hat- te, nicht schwer ist. Denn vor drei Jahren musste Knabl nach einer Kol- lision, bei der sein Rad beschädigt wurde, aufgeben und hat dement- sprechend noch kein Olympia-Er- gebnis zu Buche stehen. „Bei jedem

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Olympische Spiele Paris 2024 109 Pleiten, Pech – und Happy End? Training habe ich Olympia im Hin- terkopf – und auch wenn ich mal müde bin, kann ich im Training rich- tig pushen“, fiebert der Tiroler den Olympischen Spielen schon entge- gen. ÖTRV-Teamkollege Kaindl kann es ebenfalls kaum erwarten, im Zeichen der fünf Ringe zu starten. „Seit meiner Kindheit träume ich von den Olympischen Spielen. Dafür gebe ich jeden Tag mein Bestes im Training.“ Die Herren-Rennen machen am 30. Juli den Triathlon-Anfang, einen Tag später wird es für die Damen ernst. Am 5. August steht dann als Ab- schluss der Mixed-Teambewerb am Programm. oben links: Luis Knabl will nicht nur bei der Einkleidung, sondern auch in Paris eine gute Figur abgeben. oben Mitte: Nach Rang 27 in Tokio peilt Lisa Perterer nun eine Top-Platzierung an. oben rechts: Tjebbe Kaindl fiebert seinem Olympia- Debüt bereits entgegen. rechts: Bei ihrer 3. Olympia-Teilnahme will Julia Hauser endlich über ein Ergebnis jubeln.

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110 ist riesig! Auch wenn es anders ge- plant war, fühle ich mich bereit!“ Von ihren erfahreneren Teamkol- leg:innen will sie trotzdem lernen: „Der Austausch mit den anderen Athlet:innen im Rahmen der Einklei- dung war sehr wertvoll für mich. Ich will so viele Erfahrungen wie mög- lich sammeln und hole mir dabei sicher den einen oder anderen Tipp von meinen Kolleg:innen!“ „HÄTTE ICH MIR NICHT ERTRÄUMEN KÖNNEN“ Es wird aber nicht die erste Sportver- anstaltung im Zeichen der fünf olym- pischen Ringe sein, bei der Mörz das Publikum mit ihren Figuren begeis- tert. Im Jahr 2019 war die damals 13-Jährige als Teil des Youth Olym- pic Team Austria schon bei den Eu- ropäischen Olympischen Jugend- spielen in Baku am Start. „Mein Weg von den EYOF in Baku zu den Olympischen Spielen in Paris war hart. Ich habe wie verrückt trai- niert – das macht die Belohnung umso süßer. Dass es so schnell geht, hätte ich mir nicht erträumen kön- nen!“, sagt die beste Bodenturnerin der Welt. Vater Michael wird die Olympia-Performance des „Teamkü- kens“ jedenfalls stolz verfolgen – und froh sein, dass sie dem Fußball abgeschworen hat. Charlize Mörz macht vor lauter Freude Luftsprünge. „Teamküken“ in der Weltspitze Ganze 25.153 Minuten stand Michael Mörz für den SV Mattersburg in der höchsten österreichischen Spielklasse auf dem Fußballplatz. 56 Tore in vierzehn Saisonen wären für die meisten Men- schen Grund genug, in die Fußstap- fen des Vaters treten zu wollen. Nicht so bei Charlize Mörz: Die 18-Jährige hat dem Fußball früh abgeschworen und im Turnen ihre sportliche Lei- denschaft gefunden. Es sollte sich auszahlen. Spätestens am 11. März 2024. An diesem Tag hat Mörz in Baku ihr ei- genes Kapitel Sportgeschichte ge- schrieben: Mit persönlicher Bestleis- tung turnte sie zum ersten österrei- chischen Weltcup-Sieg im Bodentur- nen überhaupt, kürte sich zur Gesamtweltcup-Siegerin und buchte damit ihr Ticket für die Olympischen Spiele Paris 2024 – dabei lautete der eigentliche Plan Los Angeles 2028. Mörz hat für sich eine neue Zeitrech- nung begonnen und geht als jüngste Athlet:in des Olympic Team Austria in ihr größtes sportliches Abenteuer bisher. „Ich war schon öfter die Jüngste in einem Team“, scherzt sie am Rande der Einkleidung des Ös- terreichischen Olympischen Comités im Vienna Marriott Hotel. Obwohl die erste Olympia-Teilnahme vier Jahre vor dem Zeitplan stattfinden wird, ist Mörz bereit: „Die Vorfreude

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112 Olympische Spiele Paris 2024 Der Mythos vom perfekten Sprung treibt Anton Knoll an. „Ich habe noch keinen perfekten Sprung gesehen. Und ich werde wohl auch nie einen sehen“, sagt Österreichs Aushängeschild vom 10-Meter-Turm. Es gehe eben immer höher, schneller und besser, erklärt Knoll und betont: „Trotzdem versuchen wir es in jedem Training. Unser Ziel ist Perfektion.“ Aus seinen Aussagen lässt sich auf die Arbeitseinstellung des Shooting- stars schließen. Der 19-Jährige gilt als akribischer Trainierer und – we- nig überraschend – als Perfektionist. Gemeinsam mit Trainer Aristide „Didi“ Brun analysiert der Athlet jeden seiner Sprünge und das aus allen Perspektiven. Häufig, so Knoll, komme er dem schier unerreichbaren Ziel schon ziemlich nahe, aber: „Nur weil man auf den ersten Blick keinen Fehler findet, ist der Sprung noch nicht automatisch perfekt.“ Also wird weitergefeilt. An der Sauber- keit, an der Körperspannung, an der Geschwindigkeit, an der Eintauch- phase. An allem. NICHT-SCHWIMMER MIT SALTO-FÄHIGKEIT Auf die Spur des perfekten Sprungs begibt sich Knoll bereits im frühen Kindesalter. „Wie ein Affe“ sei er immer schon überall raufgeklettert und runtergesprungen. Am liebsten auf die Fensterbank, von der ein sti- listisch hochklassiger Abgang folgte – nämlich via Salto ins elterliche Bett. Mama Knoll schickt den Sohn daraufhin zu Turnspringerinnen-Le- gende Anja Richter ins Probetrai- ning. Die vierfache Olympia-Teil- nehmerin erkennt das Talent ihres neuesten Schützlings, brummt dem Nicht-Schwimmer aber zunächst einen Schwimmkurs auf. Mit Schwimmflügeln Wasserspringen? Der perfekte Sprung Leider nein. „Ich konnte einen Salto, bevor ich schwimmen konnte.“ Vom vierten bis zum zwölften Le- bensjahr trainiert Knoll bei Richter – mal im Stadthallenbad, mal im Ot- takringerbad, hin und wieder im Sta- dionbad. Die Olympia-Siebente von 2000 fördert und fordert ihn. Richter, die ihn insgesamt acht Jahre lang be- treut, macht ihm die Perspektiven deutlich und gibt ihm Selbstvertrau- en. „Sie hat es verstanden, mir auf- zuzeigen, wie gut ich werden kann. Olympia war immer ein Thema“, erzählt der Turmspringer. Als Zehn- jähriger schafft er es ins National- team, besiegt in dieser Zeit auch seinen „größten Gegner“, die Kälte. „Ich bin als kleines Kind im Neo- prenanzug gesprungen“, lacht der Wiener heute.

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Olympische Spiele Paris 2024 113 Europameister. Das klingt unglaub- lich, fantastisch. Es ist eine Bestäti- gung unseres Weges. Eine, die ich angreifen kann, eine, die in meinem Zimmer hängt“, so Knoll, der seinen ehemaligen Trainingspartner nun sogar überboten hat. „Eine Medaille war das Ziel, ich wusste, es ist möglich.“ Auch das ist Anton Knoll. Er träumt groß. „Ich stecke mir hohe Ziele, das spornt mich an“, sagt der kleingewachsene Sportler, bei dem sich seit einigen Wochen die Ereignisse überschlagen. OLYMPIA-FINALE ALS ZIEL Wenige Tage vor seinem EM-Tri- umph absolvierte er die Matura an der AHS Wien West mit gutem Er- folg, unmittelbar nach der Rückkehr aus Serbien bestätigte der Weltver- band seinen Olympia-Startplatz für die Einzelkonkurrenz vom Turm. Vier Monate hatte er auf diese Nach- richt gewartet. Als „großer Freund der Vorfreude“ blickt er nun erwar- tungsvoll auf die Einkleidung, die Verabschiedung in der Hofburg, den Einzug ins Olympische Dorf und natürlich seinen Bewerb. „Mit der Olympia-Teilnahme habe ich ein großes Karriere-Ziel erreicht“, be- kräftigt Knoll. Den natürlichen Druck, der nun auto- matisch auf ihm laste, empfindet er als positiv. „Ich funktioniere am bes- ten unter Druck. Andererseits halte ich mir immer wieder vor Augen, dass ich erst 19 Jahre alt bin.“ Mit der Formulierung der Ziele über- rascht der Europameister niemanden mehr, wenn er sagt: „Ich will ins Fi- nale. Dazu muss ich den Vorkampf überstehen und im Semifinale her- ausragend springen.“ Spätestens dann sollte er ihm also wieder mög- lichst nahekommen, dem perfekten Sprung … Hingucker des Tages: Anton Knoll ist auch auf der Straße immer für spektakuläre Moves zu haben DAS VORBILD ÜBERTRUMPFT Zum „Gegner“ wird Constantin Bla- ha nicht. „Coco“ ist 17 Jahre älter als Knoll und seinerzeit der erfolg- reichste heimische Wasserspringer. Als die beiden für einige Zeit zu Trainingskollegen werden, findet Knoll in ihm seinen nächsten „For- derer“. Den Altersunterschied lässt Blaha den damals zwölfjährigen Jungspund ebenso wenig spüren wie seinen Status. „Coco hat mich auf- genommen und immer auf Augen- höhe behandelt. Für mich wurde er dadurch schnell vom Vorbild zu ei- nem Konkurrenten – im positivsten Sinne, weil ich versucht habe, ihn im Training zu überbieten. Er hat mich herausgefordert und gepusht.“ Die Erfolge Blahas („seine Karriere war herausragend“) kann Knoll schon damals im Schlaf aufzählen. Auf die EM-Bronzene (2016) seines früheren Idols wird er seit dem 21. Juni 2024 nun aber selbst laufend angesprochen. An jenem Tag holt Knoll bei der EM in Belgrad zusammen mit seinem Partner Dariush Lotfi sensationell Gold im Synchron-Bewerb vom 10-Meter-Turm. Es ist das erste EM- Edelmetall für Österreichs Wasser- springer seit dem dritten Platz von Blaha vor acht Jahren. „Gold und

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114 Olympische Spiele Paris 2024 Faktor „Coolness“ wird bei Saman Soltani großgeschrieben. Eine Teilnahme mit Strahlkraft Saman Soltani lebt mittlerwei- le in Österreich, weil sie in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten musste. Doch die Iranerin hatte einen großen Traum – nämlich am größten Sportereignis der Welt, den Olympischen Spielen, teilzu- nehmen. Und dieser Traum geht nun tatsächlich in Erfüllung. Anfang Mai bekam die leidenschaftliche Kanutin in einem Online-Meeting von IOC-Präsident Thomas Bach die erfreuliche Botschaft über- bracht, dass sie in Paris 2024 start- berechtigt und somit Teil des IOC Refugee Olympic Teams sein wird. „Die Stunden vor dem Online-Mee- ting waren fast nicht auszuhalten, ich war richtig nervös und ange- spannt. Als mein Name vorgelesen wurde, ist mir eine große Last von den Schultern gefallen“, erinnert sich Soltani. Den Olympia-Wett- kampftermin im August hat sie sich schnell dick in ihrem Kalender an- gestrichen und in den letzten Wo- chen alles dem Rennen ihres Lebens untergeordnet. „Ich habe noch här- ter trainiert und will zeigen, dass ich zu Recht ins Team gehöre. Es war intensiv, aber ich habe meinen Weg mit ganzer Kraft fortgesetzt.“ mité unterstützt wird, ist es nicht nur eine normale Teilnahme, sondern eine mit enormer Strahlkraft – und die will sie als Botschafterin nutzen: „Jetzt ist mein Traum zum Greifen nahe, ich liebe diesen Sport in all seinen Facetten. Aber noch wichti- ger ist, dass ich viele Menschen mit meinem Weg motivieren möchte. Wenn ich sehe, wie sie sich jetzt alle mitfreuen, ist das eine unfassbar schöne Erfahrung. Diese Freude und das Gefühl des Glücks möchte ich ihnen zurückgeben.“ Für die 28-Jährige, die seit einigen Monaten beim Österreichischen Ka- nuverband angedockt ist und vom Österreichischen Olympischen Co- Die 28-jährige Flachwasser- Athletin will im IOC Refugee Olympic Team die große Bühne nutzen.

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116 Austria House Der Olympia- Hotspot Das Erfolgsprojekt Austria tuellen Welt als Anlaufstelle für die rot-weiß-rote Olympia-Community. House feiert bei den Olym- pischen Spielen 2024 in Pa- ris ein analoges Comeback. Mitte April präsentierte das Österreichi- sche Olympische Comité die Loca- tion im Süden der olympischen Host City. Der Pavillon Montsouris im 14. Arrondissement ist ein historischer Ort, der angrenzende Park ein Pub- likumsmagnet – und beides ab 25. Juli 2024 der rot-weiß-rote Hotspot in der französischen Hauptstadt. „Wir haben nach einer perfekten Lo- cation für das Austria House gesucht und freuen uns, dass wir diese nach zahlreichen Gesprächen und intensi- ven Verhandlungen mit dem Pavillon Montsouris gefunden haben“, erklärt ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel und fügt stolz hinzu: „Es ist ein Ort mit Historie und Charme: Hier haben Gäste wie Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre verkehrt.“ Der Pa- villon wurde 1889 eröffnet, war und ist erste Anlaufstelle für Künstler:in- nen, Schriftsteller:innen und die Be- sucher:innen des gleichnamigen, 15 Hektar großen Parks, der direkt an- In seiner mittlerweile mehr als 50-jährigen Geschichte war das Aus- tria House schon in den verschie- densten Locations untergebracht: im traditionsreichen Trinity House in London, im Botafogo-Klubhaus in Rio de Janeiro, in eigens errichteten Holzhäusern oder Zeltkonstruktio- nen und zuletzt zweimal in der vir- Der Pavillon Montsouris wurde 1889 eröffnet, Künstler:innen wie Simone de Beauvoir oder Jean-Paul Satre waren hier einst zu Gast.

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Austria House 117 Der Außenbereich des Austria House mit öffentlichem Hospitality-Bereich für Olympia-Fans. Die Gala Hall des Austria House Paris 2024 ist das Herzstück für Partner-Veranstaltungen und hoffentlich viele Medaillenfeiern. grenzt und vielfach als eine der schönsten Grünflächen von Paris bezeichnet wurde. ROT-WEISS-ROTES STÜCK HEIMAT „Wir haben uns für einen Standort entschieden, der neben einem einzig- artigen Flair und der flexiblen Nut- zung zahlreiche weitere Vorzüge ver- eint. Vor allem aber möchten wir unseren Athlet:innen einen Rück- zugsort und ein Stück Heimat in der Fremde bieten, um entsprechend Kraft zu tanken. Gleichzeitig haben wir reichlich Platz für Aktivitäten mit unseren Partnern“, fährt Mennel fort. Statten sie dem Austria House einen virtuellen Besuch ab: www.austria-house.at ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel bei der Vertragsunterzeichnung mit Yvan Caurault, dem Eigentümer des Pavillon Montsouris.

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118 Austria House „Bienvenue, l’Autriche! Wir sind stolz, dass wir Österreich, Frankreich und die Welt während der Olympi- schen Spiele willkommen heißen und damit Teil der größten Sportver- anstaltung der Welt sein dürfen. Das ist einzigartig in unserer langen Ge- schichte“, freut sich Yvan Caurault, Eigentümer des Pavillon Montsouris, auf die Olympia-Premiere seines Hauses bei den bereits dritten Spie- len in Paris nach 1900 und 1924. STARKE PARTNER, STARKE PLATTFORM Die Begeisterung aufseiten der Part- ner über das Austria House-Come- back ist groß, die Rückkehr der Olympischen Spiele nach Europa sorgt für zusätzliche Euphorie. Dem- entsprechend kann das ÖOC für die Umsetzung wieder auf die Unterstüt- zung von zahlreichen hochkarätigen Partnern zählen. Als Premium-Part- ner ist die Österreich Werbung, als Top-Partner sind Tirol Werbung, Österreichische Lotterien, Münze Österreich, backaldrin – The Korn- spitz Company, Münze Österreich und die Wirtschaftskammer Öster- reich mit an Bord. Sie alle wollen gemeinsam mit dem ÖOC die Plattform Austria House für eine umfassende Aktivierung nutzen, den Standort Österreich auf verschie- dene Arten erlebbar machen und hoffentlich viele Erfolge der öster- reichischen Olympia-Athlet:innen feiern können. GASTFREUNDLICH UND MULTIFUNKTIONELL Im Austria House sind verschiedene Bereiche für die Gäste aus Sport, Tourismus, Wirtschaft, Politik und Medien vorgesehen. Neben der VIP- Area wird es auch einen öffentlichen Statten sie dem Austria House einen virtuellen Besuch ab: www.austria- house.at Das Austria House im Pavillon Montsouris grenzt an den gleichnamigen 15 Hektar großen Park, eine der schönsten Grünflächen von Paris. Hospitality-Bereich geben, in dem Olympia-Fans aus Österreich und die Gäste aus Frankreich und der Welt österreichische Gastfreundschaft, Kulinarik und Kultur genießen und erleben können. Zudem wird es eine Media Lounge für Pressekonferen- zen, ein ÖOC-Studio mit Interview- Positionen für den ORF sowie natio- nale und internationale TV-Stationen geben. Dank der guten öffentlichen Anbindung sind die Sportstätten für die Besucher:innen schnell und ein- fach erreichbar. ANALOG UND DIGITAL „Die Marke Austria House ist bei Olympischen Spielen nicht wegzu- denken. Daran hat auch die pande- miebedingte Verlegung in die digita- le Welt nichts geändert. Im Gegen- teil: Wir verknüpfen die Erfahrungen von Tokio und Peking mit dem ana- logen Comeback und erweitern unser digitales Angebot mit attraktiven Features. So können wir Präsenz und Werbewerte für unsere Partner wei- ter steigern“, sagt ÖOC-Marketing- leiter Florian Gosch, der mit seinem Team für die Umsetzung verantwort- lich zeichnet. Die digitale Erfolgsgeschichte des Austria House wird nach den Erfah- rungen des gelungenen Initialpro- jekts Tokio 2020 und seiner Fortset- zung in Peking 2022 auch im Jahr 2024 weitergeschrieben. Die Pro- duktionsstudios in Peking sorgten für 100 Live-Zuschaltungen, die digita- le Plattform verzeichnete 740.000 Eintritte mit 835.000 Seitenaufrufen. Peter Mennel: „Wir werden diese Expertise, die wir mit unserem Digi- talen Austria House aufgebaut ha- ben, nutzen und mit dem analogen Comeback des Austria House ver- schränken, um so das Beste aus bei- den Welten zu vereinigen.“ Das Austria House wird am 25. Juli eröffnet und schließt am 11. August. Den Schlusspunkt bildet traditionell die Schlussfeier der Olympischen Spiele. www.austria-house.at

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120 Austria House Events im Austria House 2016 feierten Thomas Zajac und Tanja Frank ihre Bronzemedaille im Austria House. Donnerstag, 25. Juli 2024 Eröffnung Austria House Freitag, 26. Juli 2024 Live-Übertragung Eröffnungsfeier Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Paris 2024 schreibt Geschichte: Erstmals findet sie nicht in einem Stadion, sondern auf Booten statt. Auf der Seine werden die Delegationen durch die Stadt ziehen, hunderttausende Menschen können entlang der Strecke dabei sein. Die spektakulären Bilder werden live im Austria House zu sehen sein. Das Austria House ist zurück! Nach digitalen Auflagen in Tokio und Peking öffnet das Austria House am 25. Juli, also genau einen Tag, bevor das Olympische Feuer in Paris entzündet wird, seine Pforten. Der geschichtsträchtige Pavillon Montsouris im 14. Pariser Arrondissement wird in der 50-jährigen Austria-House- Historie dort anschließen, wo das Trinity House in London 2012 oder das Botafogo-Klubhaus von Rio de Janeiro 2016 aufgehört haben: die Gäste aus Österreich, Frankreich und der Welt mit Kulinarik und Kultur, Gastfreundschaft und Herzlichkeit, Events und unvergesslichen Momenten zu begeistern. Mittwoch, 7. August 2024 WKÖ-Abend Freitag, 9. August 2024 Tirol-Abend Samstag, 10. August 2024 Kletter-Party Die Lebensraum Tirol Gruppe, zu der Tirol Werbung, Agrarmarketing Tirol und Standortagentur Tirol gehören, hat auf der olympischen Bühne einiges vor. So wollen die Werber aus dem Westen nicht nur das touristische Tirol präsentieren, sondern ein Best-of aus alpiner Wirtschaft, Forschung, Bildung, Kultur und Kulinarik nach Paris bringen. Am 9. August wird das Austria House zum Austria Tirol House. Auch Edelmetall von Tiroler Athlet:innen wird in diesem Rahmen und also mit „Heimvorteil“ gefeiert. Traditionell finden sich bei diesen Gelegenheiten immer wieder Sportler:innen anderer Nationen ein, die ebenfalls Tiroler Gastfreundschaft genießen können. Klettern und Tirol – diese Kombination passt. Am vorletzten Abend der Olympischen Spiele laden Tirol Werbung und Innsbruck Tourismus zur großen Kletter-Party im Austria House. Die Kletter- Community soll gefeiert werden, parallel dazu findet in Innsbruck ebenfalls eine Kletter-Party statt. Im Idealfall werden auch Österreichs Kletter-Asse gefeiert: Jakob Schubert bestreitet das Finale im Boulder & Lead-Bewerb einen Tag zuvor, am 10. August klettert Jessica Pilz um die Medaillen. Das wird ein Fest! Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) mit ihrer AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA versteht sich als die Internationalisierungs- und Innovationsagentur der österreichischen Wirtschaft. Sie agiert weltweit als effiziente und kompetente Brückenbauerin. Das Austria House ist auch 2024 der zentrale Ort für wirtschaftliche Vernetzung und bietet die perfekte Gelegenheit, neue Märkte erfolgreich zu erschließen. Die umfassende Funktion der WKÖ als Türöffnerin, Trendscout und Wegbegleiterin für österreichische Unternehmen und Unternehmer:innen kann beim exklusiven WKÖ-Abend im Austria House erlebt werden. Events

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Austria House 121 Mittwoch, 31. Juli 2024 Oberösterreich- Abend Donnerstag, 1. August 2024 Plasser-Theurer- Abend Dienstag, 6. August 2024 WKO Kärnten- Abend Wie bereits bei den Olympischen Spielen zuvor lädt das Land Oberösterreich auch in Paris zu einem gemütlichen, feierlichen Oberösterreich-Abend. Gäste aus Sport, Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Gesellschaft, aber auch Oberösterreicher:innen international in Paris und Frankreich begrüßt das Land Oberösterreich gemeinsam mit den Partnern backaldrin - The Kornspitz Company, Erima, Oberösterreich Tourismus und Business Upper Austria in enger Kooperation mit dem ÖOC im Austria House. Plasser & Theurer ist Weltmarktführer für Gleisbaumaschinen, beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter:innen und liefert seine Produkte in über 100 Länder – eine rot-weiß-rote Erfolgsstory. Die Tochter von Firmengründer Josef Theurer, Elisabeth Max- Theurer, ist Österreichs einzige Olympiasiegerin in der Dressur und Präsidentin des Österreichischen Pferdesportverbandes sowie ÖOC- Vizepräsidentin. Ihre Tochter Victoria Max-Theurer ist in Paris als Teil des Dressur-Teams zum sechsten Mal bei Olympischen Spielen dabei. Die Wirtschaftskammer Kärnten ist die fachliche und emotionale Heimat für alle unternehmerisch denkenden Menschen in Kärnten – für mehr Standort- und Lebensqualität in Kärnten. Die Wirtschaftskammer Kärnten sorgt mit Expertise und Lobbying-Kraft für optimale Rahmenbedingungen für das Unternehmertum und schafft aktiv partnerschaftliche Lösungen für die Standortentwicklung. Am 6. August findet im Austria House das Networking-Event statt. Sonntag, 11. August 2024 Live-Übertragung Closing Ceremony Am 11. August erlöscht das Olympische Feuer bei der Schlussfeier im Stade de France. Im Austria House kommt es zur Live-Übertragung und zum Ausklang, es ist der 18. und letzte Tag im Pavillon Montsouris im 14. Pariser Arrondissement. Großer Andrang bei der Eröffnung des Austria House in Rio 2016. Rot-weiß-rotes Fahnenmeer ist im Austria House garantiert. Das Austria House hat sich als nationale und internationale Event- Location einen Namen gemacht.

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122 Austria House Austria House Botschafter:innen für Österreich (v.l.): ÖOC-Präsident Karl Stoss, Kanute Felix Oschmautz, Judo-Olympia- Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres, Bogenschützin Elisabeth Straka, ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger, Diskus- Olympia-Bronzemedaillengewinner Lukas Weißhaidinger und ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. Bühne frei für das Lebensgefühl Österreich „Was uns in Österreich auszeichnet, ist die Willkommenskultur und eine besondere Art der Gastfreundschaft“, meinte Astrid Steharnig-Staudinger bei ihrem Amtsantritt als CEO der Österreich Werbung. Bei den Olympischen Spielen in Paris wird beides dem ultimativen Härtetest unterzogen. Eine Bestandsaufnahme. einem globalen Publikum näherzu- bringen. Die Marke „Urlaub in Österreich“ steht für Spitzenleistungen, die Mar- ke Olympic Team Austria ebenfalls. Wie können Olympia-Sportler:innen zu Österreich-Botschafter:innen werden? Die heimischen Athlet:innen sind ein besonderes Aushängeschild für un- ser Land. Sie bringen Österreichs Charme, Gelassenheit und Gast- freundschaft in die Welt. Und die Olympia-Teilnehmer:innen lenken durch ihre Präsenz und ihre Erfolge die Aufmerksamkeit auf Österreich als Reiseziel. Sport emotionalisiert die Menschen. Wie können diese Gefühle bei den Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die Olympischen Spiele Paris 2024 denken? Astrid Steharnig-Staudinger: Auf das Feeling, das bei so großen Sport- Events überall herrscht: die Span- nung, die positive Energie, aber auch das Zusammenkommen von so vie- len Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Zusätzlich bin ich gespannt auf die vielen individuellen Ge- schichten der Athlet:innen, die ihre Leidenschaft und Ausdauer unter Beweis stellen und so viele Men- schen mit ihrem Einsatz und ihrer Hingabe inspirieren werden. Und wenn Sie als Geschäftsführerin der Österreich Werbung auf die größte Sportveranstaltung der Welt blicken? Dann ist es eine einzigartige Gele- genheit, kulturelle Verbindungen zu stärken und Österreich als Reiseziel zu präsentieren. Wir freuen uns dar- auf, die olympische Bühne zu nut- zen, um unser Facettenreichtum und das österreichische Lebensgefühl Olympischen Spielen genutzt wer- den, um Lust auf einen Sommer- Urlaub in Österreich zu machen? Sport hat die unglaubliche Kraft, Menschen zu bewegen und emotio- nale Verbindungen zu schaffen. Paris 2024 dient daher als perfekte Kulis- se, um Österreich als Destination für Sport und Bewegung zu positionie- ren. Unsere Athlet:innen spiegeln perfekt die Begeisterung für unser Land und das österreichische Le- bensgefühl wieder und können mit ihren persönlichen Geschichten das authentische Österreich in Frank- reich spürbar machen. Welche Aktionen und Networking Events sind im Aust- ria House geplant? Wir setzen gemein- sam mit unseren Partnern bei unserem Auftritt in Frank- reich rund um die Vertrauensvolle Partnerschaft: Astrid Steharnig- Staudinger und Peter Mennel beim ÖOC- Medientermin im Vienna Marriott Hotel.

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Austria House 123 Die heimi- schen Ath- let:innen sind ein besonde- res Aushän- geschild für unser Land. Sie bringen Österreichs Charme, Ge- lassenheit und Gast- freundschaft in die Welt. olympischen und die paralympi- schen Spiele heuer auf das österrei- chische Lebensgefühl, das wir durch gezielte Aktivitäten kommunizieren wollen. Neben einer kreativen Gue- rilla-Maßnahme zeigen wir mit mu- tigen und freshen Kommunikations- ideen in den Sozialen Medien und einer speziell für die Spiele kreierten Microsite, wie nahe Österreich und Frankreich eigentlich wirklich sind. Unterstützt wird diese Online-Kom- munikationsaktivität durch Digital out of Home-Maßnahmen in Paris. Außerdem bieten zwei Networking- Events eine großartige Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung. Österreich ist in Frankreich ein be- liebtes Reiseziel. Gibt es eine beson- dere Zielgruppe, die man in Paris erreichen will? Wir werden uns natürlich an alle Franzosen und Französinnen, die das Lebensgefühl Österreich hautnah er- leben wollen – aber auch an all jene, die bei den Olympischen Spielen zu gast sind. Einen ganz besonderen Fokus setzen wir jetzt und in den nächsten Jahren auf eine junge und urbane Zielgruppe, die sehr bewusst reist und zunehmend Authentizität und Nachhaltigkeit nachfragt. Ziel ist es, die Bekanntheit für Öster- reichs facettenreiche Angebote zu stärken und damit diese weltoffenen und reiseaffinen Gäste für unser Land zu begeistern. Apropos Begeisterung: welches Event wollen Sie bei den Spielen kei- nesfalls verpassen? Auf meiner persönlichen Liste ganz oben ist der Wassersport – vom Schwimmen über das Segeln bis hin zum Rudern. Es ist immer beeindru- ckend, unsere talentierten Athlet:in- nen in Aktion zu sehen. Schwimmen ist darüber hinaus auch Familiensa- che. Mein Sohn ist begeisterter Schwimmer, hier werden wir sicher gemeinsam Daumen drücken und anfeuern. Und ich freue mich auf die Leichtathletik-Wettkämpfe. Warum das? Das Feeling im Stadion ist immer etwas ganz Besonderes – die Ener- gie, die Begeisterung der Zuschau- er:innen und die unglaublichen Leis- tungen der Athlet:innen schaffen eine Atmosphäre, die man einfach erlebt haben muss. Dazu die Vielfalt der Disziplinen und die Spannung in jedem einzelnen Bewerb. Das macht die Leichtathletik zu einem absolu- ten Highlight der Spiele. Abschließend dürfen wir Sie noch um einen Medaillen-Tipp bitten? Ich glaube, Österreich ist mit den entsandten Athlet:innen sehr stark aufgestellt und sicher für die eine oder andere Überraschung gut. Und als Kärntnerin würde ich mich natür- lich über eine Medaille für Kärnten freuen.

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124 Austria House Gemeinsame Auftritte von Tirol und dem Österreichi- schen Olympischen Comité (ÖOC) hat es bereits mehrere gege- ben – unter anderem bei den Som- merspielen in London 2012. „Die Olympischen Spiele bieten eine ein- zigartige Chance, Tirol auf der welt- weit größten Sportbühne ins Schau- fenster zu stellen. Frankreich ist der viertwichtigste Exportmarkt unserer heimischen Wirtschaft, deshalb wol- len wir unser Land dort mit all seinen Stärken zeigen“, erklärt Landes- hauptmann Anton Mattle. Dabei soll aber nicht nur das Urlaubsland Tirol in die Auslage gestellt werden: „Wir wollen uns dem internationalen Pu- blikum als Wirtschaftsstandort prä- sentieren“, ergänzt Wirtschaftslan- desrat Mario Gerber. Die Lebensraum Tirol Gruppe, zu der neben der Tirol Werbung auch die Agrarmarketing und Standort- agentur Tirol gehören, kümmert sich im Auftrag des Landes um die Um- setzung des Projektes. „Das denk- malgeschützte Haus inmitten der grünen Oase von Montsouris bietet uns eine gute Möglichkeit, Tirol im naturnahen Kontext zu präsentie- ren“, erklärt Josef Margreiter, Vor- sitzender der Lebensraum Tirol Gruppe. „Wir thematisieren hier in Paris die unterschiedlichen Profilie- rungsfelder unseres Landes und zei- gen, dass Tirol Zukunft kann“, so Margreiter. TIROL SORGT FÜR EIN BUNTES PROGRAMM Dies geschieht über verschiedene Kanäle und Formate, inhaltlich ste- hen bei eigens initiierten TV-Talks beispielsweise Spitzenleistungen aus den Bereichen Sportmedizin und -wissenschaft im Fokus, bei B2B- Veranstaltungen die Vernetzung von Tiroler Wirtschaftstreibenden mit französischen Partnern und bei Pu- blikumsevents wird die Werbetrom- mel für Tirol gerührt: „Wir wollen die Aufmerksamkeit rund um die Olympischen Spiel nutzen, um die Marke Tirol sowie unsere Produkte und Leistungen international sichtbar zu machen und die Begehrlichkeit für Tirol zu steigern“, erklärt die Ge- schäftsführerin der Tirol Werbung, Karin Seiler. GAUMENFREUDEN FÜR ALLE So steht beispielsweise der 8. August ganz im Zeichen der Kulinarik – am Nachmittag kommen beim Travel Day wichtige Reisejournalisten und -veranstalter in den Genuss der Kre- ationen von Gourmetkoch Michael Ploner, während am Abend Tirols 5-Hauben-Koch Benjamin Parth unter dem Pariser Sternenhimmel zum exklusiven Chef’s Table lädt, um die Rückkehr von Guide Miche- lin in die österreichischen Bundes- länder zu zelebrieren. Aber auch die Wir wollen die Marke Tirol sowie unsere Produkte und Leistungen international sicht- bar machen und die Begehrlichkeit für Tirol steigern. Karin Seiler, Geschäfts- führerin der Tirol Werbung

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125 Tiroler Vielfalt an der Seine Tirol-Auftritte bei sportlichen Großereignissen haben eine lange Tradition, darum darf das Herz der Alpen auch bei den Olympischen Spielen in Paris nicht fehlen. Die Lebensraum Tirol Gruppe bringt als Partner des ÖOC ein Best-of des Landes aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Kulinarik nach Paris. Zwischen Picknickboxen und Chef’s Table – Tirol zeigt in Paris auch seine kulinarischen Facetten. Pariser Bevölkerung und Besu- cher:innen aus aller Welt kommen in kulinarischer Sicht nicht zu kurz –sie können sich im Österreich Tirol Haus Decken und Jausenboxen mit Tiroler Schmankerln mitnehmen und ein gemütliches Picknick im Park Montsouris genießen. Natürlich darf auch der Sport nicht zu kurz kommen: So verspricht das Kletter-Community-Event, zu dem die Tirol Werbung am 10. August ge- meinsam mit Inns- bruck Tourismus die Spitzen-Athlet:innen der internationalen Kletter-Community lädt, ein Highlight im Tiroler Veranstal- tungskalender in Paris zu werden. Und Ski- sprung-Olympiasie- ger Toni Innauer bringt gleich beim Er- öffnungswochenende Tirol präsentiert sich bei Olympia nicht nur als Urlaubsland, sondern als Heimat des Spitzensports sowie als facettenreicher Wirtschaftsstandort. im wahrsten Sinn des Wortes Bewe- gung in den Park: Mit den 12 Tiro- lern – einer alpinen Abwandlung der 5 Tibeter – mobilisiert er Interessier- te zum Mitturnen. TIROL RADELT FÜRS KLIMA Bereits eine Woche vor Eröffnung der Olympischen Spiele hatte sich eine zwölfköpfige Tiroler Delegation von Innsbruck mit dem Rad auf den Weg in die französische Hauptstadt gemacht. Mit dieser Tour werben die jungen Nachwuchssportler:innen für ein zukunftsfittes Tirol und machen auf die Aktion „Tirol radelt“ auf- merksam. Zudem zeigen sie auf, dass jede:r einen Beitrag leisten kann: In der eigens zu diesem Anlass aufge- legten Challenge „Tirol radelt für ein zukunftsfittes Tirol und klimafitte Bergwälder“ können sich alle Tiro- ler:innen beteiligen, um alltägliche PKW-Kilometer durch Radkilometer zu ersetzen. Mithilfe von Sponsor:in- nen wird zudem Geld gesammelt, um Kli- maanpassungsprojek- te in Tirol zu finanzie- ren. Um zusätzlich zu motivieren, werden auch im Austria Tirol House Kilometer am Ergometer gesam- melt, um am Ende möglichst viel in kli- mafitte Bergwälder investieren zu können.

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126 Austria House Austria House Feuer und Flamme Manche Dinge gehören im Sport einfach untrennbar zusammen. Jedes Spiel braucht einen Referee, jedes Team einen Coach, jede Olympia-Eröffnung die Flamme aus Athen. Oder die Österreichischen Lotterien und der heimische Sport. Sie sind mit mindestens 120 Millionen Euro jährlich der wichtigste Sport-Financier des Landes, in 75 Jahren hat das Unternehmen zwei Milliarden Euro in den rot-weiß-roten Breiten- und Spitzensport investiert. Brennen für Olympia (v.l.): Generaldirektor der Österreichischen Lotterien Erwin van Lambaart, Olympia-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres, Olympia-Vierter Felix Oschmautz und ÖOC-Präsident Karl Stoss. Die Österreichischen Lotte- rien und das Österreichische Olympische Comité leben seit 33 Jahren ihre Erfolgspartner- schaft. Mehr als 26,8 Millionen Euro kamen in diesen drei Jahrzenten der Förderung der olympischen Aufga- ben des ÖOC zugute. „Es ist eine vertrauensvolle Partner- schaft, die seit 1991 auf vielen Ebe- nen gelebt wird. Die Österreichischen Lotterien sind unser größter Partner und gleichzeitig auch der größte Fan unserer gemeinsamen, weltumspan- nenden Olympischen Idee“, begeis- tert sich ÖOC-Präsident Karl Stoss. „Die Österreichischen Lotterien identifizieren sich mit den universel- len Werten der Olympischen Bewe- gung. Friede, Freundschaft, Fair Play, Völkerverbindung, Chancen- gleichheit und sauberer Sport – all das sind Dinge, für die wir zu jeder Zeit prinzipiell einstehen. Wir sind stolz darauf, bereits seit mehr als drei Jahrzehnten Premium-Partner des ÖOC zu sein. Es ist eine Win-win- Situation, weil durch diese nachhal- tige Partnerschaft beide Seiten ge- winnen. Unsere Unterstützung zielt auf die Förderung des olympischen Sports, also des Spitzensports ab und das ÖOC erhält Planungssicherheit für seine Aktivitäten“, erklärt Erwin

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Austria House 127 Athlet:innen taugen als leuchtende Vorbilder für uns alle. Sie zeigen uns, dass uns kein Handicap daran hin- dern kann, Träume zu verwirklichen. Es ist der Sport, der Menschen formt, soziales Engagement stärkt und Bar- rieren überwindet. Deshalb ist es den Österreichischen Lotterien so wich- tig, dass wir den Sport in allen Be- langen fördern, wo wir nur können“, ist van Lambaart überzeugt. VERANTWORTUNGSVOLLE VIELFALT Vielfalt im Sport ist ebenfalls ein dringendes Anliegen der Österreichi- schen Lotterien, die deshalb im Olympia-Jahr 2024 erstmals als Pre- senting-Partner der Sport Austria Fi- nals in der Olympiastadt Innsbruck auftraten. Österreichs größte Multi- Sportveranstaltung mit mehr als 6.500 Athlet:innen aus 31 Verbän- den, die am ersten Juni-Wochenen- de in 42 Sportarten ihre Staatsmeis- ter:innen ermittelten, ist ein Sport- fest im XXL-Format. Mit dabei un- ter anderem Olympia-Bronzemedail- lengewinner Jakob Schubert, der beim Heimspiel zum zwölften Staatsmeistertitel im Vorstieg klet- terte. Die Titel 95 bis 98 regnete es für die Olympia-Vierte im Eis- schnelllauf, Vanessa Herzog, in ihrer Lieblingssommerbeschäftigung, dem Inline-Speedskating. Van Lambaart: „Das Event ist ein leuchtendes Beispiel für die Vielfalt des Sports in Österreich und gibt den teilnehmenden Sportarten die breite Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Es ist beeindruckend, wie mehr als 6.500 Sportler:innen in einer Atmo- sphäre des fairen Wettbewerbs an vier Tagen ihre Besten ermitteln. Ganz im Sinne unseres Leitsatzes ‚Playsponsible – Gemeinsam Verant- wortung leben‘ werden Chancen- gleichheit und ein respektvoller Um- gang miteinander gefördert – das passt perfekt in unser Konzept des Sportsponsorings.“ van Lambaart, Generaldirektor Ös- terreichische Lotterien, die Basis der mehr als 30-jährigen Erfolgspartner- schaft mit dem ÖOC. OLYMPISCHE BÜHNE NUTZEN Die größte Sportbühne der Welt wer- den die Österreichischen Lotterien gemeinsam mit dem Olympic Team Austria auch in Paris nutzen. Weni- ge Tage bevor die ersten rot-weiß-ro- ten Teammitglieder nach Frankreich reisten, wurden Speerwurf-Europa- meisterin Victoria Hudson und Co. bei der live im ORF übertragenen Lotterien Farewell-Feier in der Aula der Wissenschaften gebührend ver- abschiedet. Die Verbundenheit mit dem Olym- pic Team Austria wird auch mit der Premium-Partnerschaft der Lotterien im Austria House gelebt. Van Lam- baart sieht in diesem Stück Heimat für die Athlet:innen und der Kombi- nation aus Sport und Wirtschaft vie- le Mehrwerte: „Es sind ja viele Leu- te aus den Bereichen Wirtschaft, Po- litik und Medien vor Ort. Diese Platt- form werden wir zum Netzwerken nutzen, um interessante Gespräche zu führen und um unsere Unterneh- mensgruppe zu repräsentieren. Ich bin überzeugt, dass wir als Premium- Partner des ÖOC in Paris bestmög- lich mitgenommen und präsentiert werden. Diese Bühne müssen aber vor allem unsere Sportler:innen nüt- zen. Ich freue mich darauf, die ein- zigartige Atmosphäre und Gemüt- lichkeit der österreichischen Gast- freundschaft im Austria House ge- nießen und dabei unser rot-weiß-ro- tes Team mit Begeisterung unterstüt- zen und ermutigen zu können. Letzt- lich hoffen wir sehr darauf, dass vie- le unserer Athlet:innen für ihre Mü- hen mit Medaillen belohnt werden.“ EIN TEAM, EIN PARTNER Weil Inklusion für die Österreichi- schen Lotterien eine Selbstverständ- lichkeit ist, stehen sie auch dem Ös- terreichischen Paralympischen Com- mittee seit der Gründung 1998 als Partner zur Seite, im Österreich- Haus Paris 2024 als Premium-Part- ner. „Das Paralympic Team Austria ist alles, außer gewöhnlich!“, sagt Erwin van Lambaart in Anspielung auf die gelungene und sogar prämier- te ÖPC-Kampagne, die das Bewusst- sein für den paralympischen Sport mit starken Sportpersönlichkeiten und passend starken Sprüchen im öf- fentlichen Raum stärkt. „Ich greife nach den Sternen“, sagt da etwa Pa- ralympics-Medaillengewinner And- reas Onea. „Alle Paralympics-

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128 Austria House Bringen das Kornspitz-Körberl zurück ins Olympische Spiel (v.l.): Mitglied der Geschäftsleitung backaldrin Wolfgang Mayer, die sechsfache Olympia-Teilnehmerin Liu Jia und der dreifache Olympia-Medaillengewinner im Biathlon Christoph Sumann. Pause fürs Baguette In Paris hat das Baguette Pause. Zumindest im Austria House. Denn dort gibt es das analoge Comeback der legendären Olympia-Backstube powered by backaldrin – The Kornspitz Company. Das schmeckt natürlich nicht nur dem Olympic Team Austria. Der Kornspitz ist der knusp- rigste Botschafter Öster- reichs. Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Olympia-Back- stube in Paris wieder die internatio- nalen Gäste im Austria House kuli- narisch verwöhnen dürfen. Wir wer- den eine beachtliche Anzahl an Brot und Gebäck vor Ort produzieren. Der Duft unseres Brots lockt alle Natio- nen an“, ist Wolfgang Mayer, Mit- glied der Geschäftsleitung backald- rin, vor der Rückkehr nach einer Pause von sechs Jahren begeistert. Die Top-Partnerschaft zwischen backaldrin – The Kornspitz Compa- ny und dem ÖOC besteht seit zwölf Jahren. „Zusammenhalt und Partner- schaftlichkeit auf Augenhöhe sind Grundwerte, für die wir als Famili- enunternehmen im Namen der ge- samten Bäckerzunft stehen“, sagt backaldrin-Inhaber und Kornspitz- Erfinder Peter Augendopler. „Dies gilt natürlich auch für die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Olympischen Comité! Diese Partnerschaft über- steht auch schwierige Zeiten, das ha- ben wir mit unseren Innovationen für die Athlet:innen auch bei den Olym- pischen Spielen in Tokio und Peking bewiesen.“ BRENNEN FÜRS BROT backaldrin verschickte damals hoch- wertige Brotbackmischungen samt Brotbackautomaten in die Olympi- schen Dörfer nach Japan und China. Zusätzlich wurde dem Olympic Team Austria vollwertiges Olympia-

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Austria House 129 Gebäck ins Olympia-Gepäck ge- packt. „Wir brennen eben für das Thema Brot und wissen, wie wich- tig es auch im Ernährungsplan unse- rer Athlet:innen ist. Da ist uns als Unternehmen kein Extrameter zu weit“, erklärte Wolfgang Mayr. backaldrin-Geschäftsführer Harald Deller unterstreicht: „Als oberöster- reichisches Unternehmen, das in 128 Ländern weltweit agiert, sind uns Langfristigkeit und Weitsichtigkeit in unseren Kooperationen besonders wichtig. Mit dem ÖOC durften wir in den vergangenen zwölf Jahren zahlreiche Highlight-Projekte erfolg- reich umsetzen. Das Austria House als wirtschaftliche Vernetzungsplatt- form spielte dabei auch immer eine starke Rolle. Auf dieses Comeback nach pandemiebedingten Zwangspause freuen wir uns daher schon sehr!“, jubelt backaldrin-Ge- schäftsführer Harald Deller. der PROBEBACKEN FÜR OLYMPIA Wir brennen eben für das Thema Brot und wissen, wie wichtig es auch im Ernährungsplan unsere Athlet: innen ist. das Olympiazentrum Oberösterreich auf der Linzer Gugl statt. 1.500 Schulkinder stürmten das Gelände und hatten jede Menge Spaß bei der Action mit den Olympia-Stars Mi- chaela Polleres, Bettina Plank, Jakob Schubert, Lukas Weißhaidinger und Co. Das backaldrin-Dreamteam nutzte den Tag zum olympischen Probebacken: Der Kornspitz-Stand war nicht nur wegen der knusprigen Versuchung aus dem Hause backal- drin, die Kraft für weitere sportliche Anstrengungen verlieh, eine viel fre- quentierte Zwischenstopp-Station, sondern auch wegen der drei Meter hohen Nachbildung des berühmten Eiffelturms beliebtes Fotomotiv. Der Olympic Day, der weltweit rund um den Olympia-Geburtstag am 23. Juni unter dem Motto #Let’s move gefeiert wurde, fand im und rund um Wolfgang Mayer geriet beim Blick auf die allseits herrschende Olym- piabegeisterung im Schatten der Eif- felturm-Nachbildung ins Schwär- men: „Da gibt es so viele Olympic Moments, wenn ich an die letzten zwölf Jahre unserer Partnerschaft mit dem ÖOC und dem Austria House denke. Als meine jetzige Arbeitskol- legin Liu Jia, die bei insgesamt sechs Olympischen Spielen am Start war, bei der Eröffnungsfeier in Rio de Ja- neiro Fahnenträgerin sein durfte oder unser Kornspitz-Sportdirektor Chris- toph Sumann, der bei den Olympi- schen Spielen 2014 in Sotschi Bron- ze geholt hat – das sind diese Gän- sehautmomente, die so eine olympi- sche Partnerschaft ausmachen.“ backaldrin und das „Kornspitz Sport Team“ haben ihren Fixplatz in der Olympischen Welt, als wichtiger Top-Partner des Olympic Team Aus- tria und Förderer des internationalen und nationalen Sports. Unter ande- ren sind Liu Jia (Tischtennis, sechs Olympia-Teilnahmen), Christine Wolf (Golf, eine Olympia-Teilnah- me), Verena Mayr (Leichtathletik, Siebenkampf, eine Olympia-Teilnah- me), Simon Bucher, Bernhard Reits- hammer, Lena Kreundl (alle Schwimmen, jeweils eine Olympia- Teilnahme) und Anna Gandler (Bi- athlon) Mitglieder im „Kornspitz Sport Team“. backaldrin-Inhaber und Kornspitz-Erfinder Peter Augendopler im Kreis seiner Bäcker freut sich auf das „Come-bäck“ der Olympia-Backstube im Austria House. 1.500 Schüler:innen stürmten den Olympic Day im Olympiazentrum Oberösterreich und stärkten sich nach viel Bewegung am Kornspitz-Stand. Olympische Begeisterung und Partnerschaft auf Augenhöhe seit mehr als zwölf Jahren: ÖOC-Marketing Leiter Florian Gosch und Wolfgang Mayer. Bei der Olympia-Einkleidung im Vienna Marriott griffen auch Bernhard Reitshammer, Lena Kreundl und Simon Bucher vom Schwimm-Team ins Körberl, das Kornspitz-Bäckermeister Günter Koxeder mitgebracht hatte.

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130 Was zeichnet die Partnerschaft zwi- schen der Münze Österreich und dem ÖOC aus? Gerhard Starsich: Das große gegen- seitige Vertrauen und das Verständnis für die Ziele des anderen. Uns vereint das Streben nach höchster Qualität, Leistung und Erfolg. Seit Pyeong- chang 2018 sind wir auch beim Aus- tria House dabei, wo wir gemeinsam eine Umgebung für die Athlet:innen gestalten, die es ihnen ermöglicht, Höchstleistungen zu erbringen. Auch die virtuellen Häuser in Tokio und Peking waren ein toller Erfolg. Und jetzt freuen wir uns auf Paris. Sie waren in Pyeongchang live dabei. Welche Eindrücke haben Sie von den Winterspielen 2018 mitgenommen? Als staatliche Münzprägestätte ist es eine unserer Aufgaben, Österreich in der Welt zu repräsentieren. Wir ha- ben in Pyeongchang unsere südko- Alles Gold, was glänzt Tradition verpﬂichtet. Die Münze Österreich ist dem Sport seit jeher verbunden, sei es mit Sammlermünzen rund um sportliche Großereignisse, als Produzent von Medaillen oder als Partner des Österreichischen Olym- pischen Comités und beim Austria House. Gerhard Starsich, Vorstand der Münze Österreich, im Interview über olympische Präsenz, österreichische Gastfreund- schaft und die Faszination Gold. reanischen Händler:innen zum Short-Track eingeladen, das war ei- nes der tollsten Sport-Erlebnisse, das ich als Zuschauer je hatte. Es war unglaublich spannend, das Stadion hat getobt und unsere Kund:innen haben es genossen. Danach gab es im Austria House österreichische Gastfreundschaft mit allem, was da- zugehört, und den Austausch mit

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Austria House 131 tion. So war es uns auch im Vorjahr wieder möglich, den Preis für die beste Münze der Welt zu gewinnen. Dafür gibt’s übrigens keine Medail- le oder Münze, sondern eine Glas- kugel. Was zeichnet die beste Münze der Welt aus? Man braucht gute Ideen für Themen und Gestaltung, dazu höchste Hand- werkskunst, um die Qualitätsmerk- male einer Sammlermünze zu erfül- len. Dazu gehört die hundertprozen- tige Exaktheit bei Gravur und Prä- gung. Die meisten Fehler entstehen dadurch, dass Staubkörner in der Luft sind. Unsere strenge Qualitäts- kontrolle garantiert aber, dass jede Sammlermünze gleich aussieht. Und wie steht es um die Faszination Gold? Gold ist in der Geschichte der Menschheit seit jeher der ultimativ höchste Wert, Symbol für Macht und ein erstrebenswertes Ziel. Das war schon in Mesopotamien und bei den alten Ägyptern so, daher hat man sich auch entschlossen, die besten Sportler:innen damit auszuzeichnen. Die relative Seltenheit und der freundliche Glanz sind es, die Gold seit vielen Jahrtausenden zum be- liebtesten Metall der Welt machen. Die Medaillen in Paris beinhalten auch ein Stück Eiffelturm. Wie ge- fällt ihnen das Design? Tolle Idee, schön umgesetzt. Für eine Münzstätte ist es eines der Highlights Olympia-Medaillen zu machen. So ein Auftrag wird auch nicht ins Ausland vergeben. Wir durften die Medaillen für die Olym- pischen Jugend-Winterspiele 2012 machen. Wenn es irgendwann wie- der dazu kommt, dass Österreich Olympische Spiele ausrichtet, wür- den wir die schönsten Medaillen der Welt machen. Leider wird das nach meiner Amtszeit sein. Spiele freuen. Zusätzlich wird auch der eine oder andere französische Partner mit dabei sein. Andererseits haben wir eine umfassende Präsenz im ÖOC-Studio und auf den digita- len Kanälen sowie hoffentlich wie- der eine Medaillenfeier mit vielen österreichischen Erfolgen zum Ab- schluss. Auf welche Bewerbe freuen Sie sich ganz besonders? Nachdem ich eher ein Wasser- mensch bin, blicke ich den Wildwas- ser-Entscheidungen mit großer Vor- freude entgegen. Um im Olympia- Kanal schnell zu sein, müssen so viele Komponenten passen: Kondi- tion, Kraft, Konzentration – und du musst technisch perfekt sein. Ich drücke Felix Oschmautz die Dau- men, dass es diesmal mit einer Me- daille klappt! Die Münze Österreich ist bei Wett- kämpfen ebenfalls sehr erfolgreich, oder? Wir sind von unseren Mitbewerbern als eine der besten Münzstätten der Welt anerkannt. Technologisch und in Sachen Performance und Innova- Das Austria House ist für uns die per- fekte Plattform, weil es viele Dinge kombiniert, die Österreich ausmachen. Olympischer Startschuss: Gerhard Starsich ließ sich die Lotterien Farewell-Feier nicht entgehen. Olympischer Schlusspunkt: Bei der Medaillenfeier spielt die Münze Österreich eine Hauptrolle. Spitzensportlerinnen und -sportlern. Da geht nichts drüber! Was zeichnet das Erfolgsprojekt Aus- tria House aus? Für uns ist es die perfekte Plattform, weil es viele Dinge kombiniert, die Österreich ausmachen. Kulinarik und Kultur, Stimmung und Sport – es ist ein einzigartiger Spirit, den die Gäste aus aller Welt mit nach Hause nehmen. In Pyeongchang waren wir sportlich wahnsinnig erfolgreich. Aber ich bin überzeugt, dass wir auch in Frankreich wieder gut ab- schneiden und das Ergebnis von To- kio toppen werden. Wie wird sich Ihr Unternehmen bei den Olympischen Spielen in Paris präsentieren? Auf der einen Seite haben wir Gäste aus den USA eingeladen, echte Sportfans, die sich schon sehr auf die

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132 Austria House Sport und Wirtschaft verbinden das schon bisher starke Fundament der wirtschaftlichen Beziehungen: „Frankreich belegte 2023 Rang 7 un- serer wichtigsten Exportdestinatio- nen. Österreichs Außenwirtschaft er- wirtschaftet rund 20 Prozent ihres Gesamt-Exportvolumens in der fran- kophonen Welt. Da sind noch viele Erfolgsgeschichten für Österreich drin, die wir als AUSSENWIRT- SCHAFT AUSTRIA mit unseren Services gezielt unterstützen.“ Die große Gemeinsamkeit von Sport und Wirtschaft wird in einer Zeit geostrate- gischer Veränderungen und Unsi- cherheiten immer wichtiger: Sport und Wirtschaft verbinden Menschen und Märkte – und sind als Brücken- bauer unverzichtbarer denn je. Die Wirtschaftskammer Österreich nutzt daher die heurigen Olympischen Spiele sehr gezielt, um Brücken zu weiteren stabilen Beziehungen und wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten zu bauen. Das Austria House spielt dabei eine zentrale Rolle als Ort der Vernetzung – und als Türöffner zu attraktiven Märkten. STARKES FUNDAMENT – GROSSE CHANCEN WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf verweist auf die großen wirt- schaftlichen Potenziale der franko- phonen Welt für Österreich: „Frank- reich ist die zweitgrößte Volkswirt- schaft in der EU. Als Tor zur franko- phonen Welt eröffnet uns das Land Märkte mit rund 320 Millionen Men- schen in 32 Ländern. Das bedeutet große Chancen für unsere Betriebe.“ Der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte in Paris, Christian Miller, unterstreicht ATTRAKTIVE PLATTFORM FÜR ANBIETER Die Wirtschaftskammer Österreich bringt daher mit einem attraktiven Vernetzungsprogramm österreichi- sche Unternehmen und Qualitäten mit künftigen Partnern und Märkten zusammen. Ein Fokus liegt – pas- send zum Kernthema der Olympi- schen Spiele – beim Sport. Franzö- sische Haushalte konsumieren im Bereich Sport jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von über 53 Mrd. Euro. Österreichische An- bieter von Sportinfrastruktur sind in Frankreich bereits gut positioniert, die Potenziale sind aber noch erheb- lich – von der Sportinfrastruktur bis zur Sportausrüstung. WKÖ-Gene- ralsekretär Kopf: „Wir schaffen für unsere Anbieter eine Plattform, um ihre Produkte, Technologien und In- novationen zu präsentieren und ös- terreichische Kompetenz in den Mit- telpunkt zu rücken.“ Auch Österreichs Umwelttechnik- Wirtschaft hat frankophonen Märk- ten viel zu bieten und wird daher stark im Österreich-Haus vertreten sein. Egal, ob Niedrigenergiebau- weise, Biomasseheizungen, Isolie- rungen, Holzbau, Steuerungstechnik oder nachhaltige Mobilität: Zahlrei- che Unternehmen und auch Archi- tekten werden vor Ort ihre Kompe- tenzen und Referenzprojekte präsen- tieren. INNOVATIONEN UND NISCHEN STÄRKEN Österreichs Außen- wirtschaft erwirt- schaftet rund 20 Prozent ihres Gesamt-Export- volumens in der frankophonen Welt. WKÖ-Wirtschaftsdelegierter in Paris, Christian Miller Besonders wichtig ist Vernetzung rund um Startups und Innovationen. Frankreich hat mit rund einer Milli- on Startups und Scaleups eine äu- ßerst lebendige und innovative Star- tup-Community - und liegt im glo- balen Innovationsindex auf Platz 11. Die Startups sind in IT, FinTech, Ge- sundheit & Biotechnologie, Energie, Mobility und eCommerce aktiv. Um die weitere Vernetzung zwischen ös- terreichischen und französischen In- novateuren zu forcieren, werden im

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Austria House 133 Österreich-Haus – und in digitalen Formaten – entsprechende Schwer- punkte gesetzt. Einen auf den ersten Blick überra- schenden Schwerpunkt setzen die Internationalisierungs-Experten der Wirtschaftskammer mit dem Fokus auf österreichischen Naturwein. In Frankreich, wo normalerweise fast ausschließlich französischer Wein getrunken wird, wird österreichi- scher naturbelassener Wein nämlich immer beliebter. „Wir wollen auch deshalb ein erfolgreiches Nischen- produkt fördern, weil es einen guten Aufhänger für weitere Gastronomie- Produkte – von Gläsern bis zu Tisch- leuchten und Sonnenschirmen – aus Österreich bietet“, so Wirtschaftsde- legierter Miller. ‚FABRIQUÉ EN AUTRICHE‘ ÜBERZEUGT Expertise und Qualität von ‚fabriqué en Autriche‘ können jedenfalls klar punkten – und viele neue wirtschaft- liche Chancen eröffnen. „Insgesamt bieten die frankophonen Märkte für österreichische Exportbetriebe – vom KMU bis zum Großunterneh- men – eine vielversprechende Gele- genheit, ihre internationale Präsenz auszubauen und von den positiven wirtschaftlichen Entwicklungen zu profitieren. Als Wirtschaftskammer Österreich nutzen wir das Austria House für einen starken Auftritt un- serer Betriebe und für erfolgreiche Brücken auf wichtige Zukunfts- märkte“, bilanziert WKÖ-General- sekretär Karlheinz Kopf. Wir schaffen für unsere Anbieter eine Plattform, um sich zu prä- sentieren und österreichische Kompetenz in den Mittelpunkt zu rücken. WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf Zahlen & Fakten zu frankophoner Welt und Wirtschaft 320 Millionen Menschen in 32 Ländern aktuelles österreichisches Gesamt-Exportvolumen mit der frankophonen Welt von 39 Mrd. Euro 6,7 Mrd. Euro beträgt der rot-weiß- rote Handelsbilanz- Überschuss +8,4 % ist das Exportplus in der gesamten Frankophonie (2023) 400 von rot-weiß-roten Niederlassungen in Frankreich bearbeiten knapp 10 Prozent die Länder der Frankophonie

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134 Austria House Ernst Seidl (l.) und Küchenchef Roland König im Austria House Pyeong- chang 2018. Ansprechpartner: Matthias Lanzinger steht den Athlet:innen bei der Einkleidung mit Rat, Tat und Expertise zur Seite Kontinuität: ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, Salomon Marketing-Projektmanager Matthias Lan- zinger und ÖOC-Marketingleiter Florian Gosch (von links) bei der Vertragsverlängerung Ritterschlag und Talentprobe Paris, wir kommen – und Dazu kommen die hochmotivierten Schüler:innen aus vier heimischen Tourismusschulen. Diese Mischung aus Gastro-Routiniers und jungen Wilden trägt zum besonderen Flair im Austria House bei!“ nehmen ein großes Stück Heimat mit. Wenn am 25. Juli das Austria House seine Türen öffnet, sind sie schon da: das Cate- ring-Team von Ernst Seidl und 24 Top-Schüler:innen aus vier heimi- schen Tourismusschulen kümmern sich um die Gäste im Pavillon Mont- souris. Das Austria House wird so drei Wochen lang zum schlagenden Herzen des Olympic Team Austria. „Es ist ein Ritterschlag für mein Team“, sagt Ernst Seidl, Geschäfts- führer des Vorarlberger Gastro- nomie-Service-Unternehmens, das seinen Namen trägt. „Es gibt nur ei- nen aus Österreich, dem diese Ehre zuteilwird, und wir dürfen nach Sot- schi, Rio de Janeiro und Pyeongch- ang nun schon zum vierten Mal da- bei sein. Das ist eine Auszeichnung!“ ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel ist überzeugt: „Das Team von Seidl Catering erweckt die berühmte ös- terreichische Gastfreundlichkeit mit seinen Mitarbeiter:innen zum Leben. sich die Schulleiter:innen einig. In Bezau entschied das Los darüber, wer olympische Luft schnuppern darf. Aus Kärnten reisen nicht nur Maturant:innen, sondern auch vier Schüler:innen aus der vierten Klas- se nach Paris, um den Olympic Spirit und die Energie des Austria House ins nächste und zugleich letzte Schuljahr mitzunehmen. Jede Menge Event-Erfahrung brin- gen die Nachwuchs-Touristiker:in- nen aus Bad Leonfelden mit, die heuer zum bereits zweiten Mal er- folgreich beim Opernball im Einsatz waren. Zudem gibt es Synergien mit Austria House-Partner backal- drin, mit dem man gemeinsam die Internationale Backmittel-Messe in München aufgemischt hat. Die Tourismusschulen Am Wilden Kai- ser feiern Olympia-Premiere und bringen neben großem Sportsgeist auch zwei Goldmedaillengewinner im Küchen-Zehnkampf und den Sieger des Wettbewerbs „Sölden sucht das Gastro-Supertalent“ nach Frankreich. VIER TOURISMUS-SCHULEN, 24 TOP-SCHÜLER:INNEN Ihre Weltoffenheit und Gewandtheit werden 24 ausgezeichnete Schü- ler:innen aus Österreichs Touris- musschulen – jeweils sechs aus den Bezauer WirtschaftsSchulen, den Tourismusschulen Am Wilden Kai- ser, der Kärntner Tourismusschule und der Baletour – Bad Leonfeldner Tourismusschule – unter Beweis stellen. Sie werden jeweils von ei- ner Lehrkraft pro Schule auf ihrem Paris-Abenteuer begleitet. „Für unsere Schulen ist es eine Auszeichnung, dass wir beim Pro- jekt Austria House dabei sein dür- fen – und ein einmaliges Erlebnis für die Jugendlichen und die in- volvierten Lehrpersonen“, sind

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136 Austria House Ein Austria House voller Supporter Das Supporter-Line-up im Austria House Paris 2024 ist wieder prominent besetzt. Alle freuen sich auf das analoge Comeback des Austria House nach sechs Jahren. Das Österreichische Olympische Comité bedankt sich bei … Rauch Frucht, Familie und Natur. Gegründet 1919, ist Rauch bis heute ein österreichisches Familienunternehmen mit Sitz im vorarlbergischen Rankweil, mittlerweile in vierter Generation. Die Getränkevielfalt löscht den Durst in über 100 Ländern der Welt und auch im Austria House in Frankreich, das 1.188 Kartons Happy Day gespritzt in den Sorten Orange, Apfel und Schwarze Johannisbeere geliefert bekommt. Stiegl Stiegl ist die führende Privatbrauerei Österreichs und bietet seit 530 Jahren Braukunst auf höchster Stufe. Nachhaltigkeit, Regionalität, Wertschöpfung vor Ort und vor allem die Qualität der Biere und Dienstleistungen stehen für die Salzburger Traditionsbrauerei an erster Stelle. Dafür werden nur die besten heimischen Rohstoffe verwendet. Stiegl liefert mehr als 400 Fässer Bier ins Austria House und natürlich 2.000 legendäre rot-weiß-rote Stiegl-Fahnen. Schlumberger Der Schaumwein zur Sieger:innen- ehrung. Das 1842 gegründete Wiener Traditionsunternehmen Schlumberger schickt 320 Kartons mit 1.200 Flaschen Sekt und Mozart Liqueur ins Austria House. Österreichs Nummer eins im Premiumsektmarkt lässt die Flaschen für rot-weiß-roten Athlet:innen-Jubel mit Gold, Silber und Bronze etikettieren. Ursin Haus Wenn im Austria House auf österreichische Erfolge angestoßen wird, dann ist wieder Wein aus Österreichs größter Weinstadt Langenlois im Glas. Die Vinothek Ursin Haus ist nach London (2012), Sotschi (2014), Rio de Janeiro (2016) und Pyeongchang (2018) wieder Supporter des ÖOC und liefert 3.360 Flaschen der Spitzenweingüter Bründlmayer, Rabl, Steininger, Jurtschitsch, Schloss Gobelsburg, Weszeli, Schmid und Eitzinger nach Frankreich. Scheiblhofer Mit den meisten Sonnenstunden und den höchsten Temperaturspitzen ist Andau als Hitzepol Österreichs bekannt. In Kombination mit den mineralischen Schotterböden entsteht hier aus den Rebsorten Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir der legendäre Big John Cuvée Reserve. Das Weingut Scheiblhofer liefert 1.800 Flaschen des edlen Rotweins nach Paris. Prinz Fein-Brennerei Die Fein-Brennerei Prinz ist ein Familienbetrieb, der mittlerweile in der vierten Generation geführt wird. 1921 wurde das Brennereigewerbe angemeldet. Seitdem wird unter Verschluss gebrannt. Das Vorarlberger Unternehmen mit Sitz in Hörbranz stellt 564 Flaschen Edelbrände, Rum und Gin zur Verfügung.

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Austria House 137 Julius Meinl Julius Meinl steht auf der ganzen Welt für die Wiener Kaffeehauskultur und kombiniert Tradition mit Innovationsgeist. Seit über 160 Jahren ist das österreichische Familienunternehmen ein Synonym für Kaffee und Tee in höchster Qualität sowie für umfassenden, maßgeschneiderten Service für Gastronomie und Hotellerie. Das Austria House Paris 2024 wird mit Kaffee, Trinkschokolade, Tee, Zucker, Kaffeeobers und Kaffeemaschinen beliefert. Qualität Tirol Die Agrarmarketing Tirol entwickelt und betreut Projekte zur Stärkung der Marktposition bäuerlicher Lebensmittel. Sie ist Lizenzgeberin für das Gütesiegel „Qualität Tirol“. Das Gütesiegel mit der Herkunftsgarantie „gewachsen und veredelt in Tirol“ steht für hochwertige Lebensmittel, bäuerliche Familienbetriebe, regionale Wirtschaftskreisläufe sowie den Erhalt der einzigartigen Tiroler Kulturlandschaft. Ans Austria House werden Wurstwaren, Käse, Gemüse, Eier, Apfelmus, Milch, Topfen und Schüttelbrot geliefert. Gourmetfein Das oberösterreichische Familienunternehmen gourmetfein hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2004 auf die traditionelle Fertigung von hochwertigem Leberkäse und ausgezeichneten Wurst- und Fleischwaren spezialisiert. gourmetfein bezieht das Fleisch ausschließlich aus Österreich von ausgewählten Partnerbauern und -bäuerinnen, die ihre Tiere gut behandeln und die hohen Unternehmensstandards einhalten. gourmetfein liefert 1.540 Kilogramm feinste Leberkäsevariationen von Steinpilz-Trüffel bis Chili-Cheese, 1.000 Stück Käsekrainer und Schweinefleisch ins Austria House. Darbo Darbo kann auf mehr als 140 Jahre Erfahrung und Know-how in der Verarbeitung von Früchten verweisen und ist klarer Marktführer im traditionsreichen österreichischen Konfitüren- und Honigmarkt. Das namhafte Tiroler Familienunternehmen schickt 1.250 Kilogramm Zwetschgenröster, Preiselbeer, Wildpreiselbeeren-Kompott, Sirup Heidelbeer-Cassis, Himbeere, Erdbeer- Limette, Naturrein Sortiment Konfitüre und Blütenhonig ins Austria House nach Frankreich. Kolibri Eismanufaktur Zwei Jahrzehnte lang wurde das vielfach ausgezeichnete Eis in Wolfurt produziert, seit 2023 geschieht dies in der neu gebauten Eismanufaktur in Schwarzach. Seit 33 Jahren setzt man auf Handarbeit, ohne künstliche Aromen, aber mit regionalen Rohstoffen von höchster Qualität. Kolibri hat ein Olympia-Eis (Holunderblüte mit Erdbeersauce) kreiert und schickt von Limette-Minze, Topfeneis mit Sauce aus Wachauer Marille bis Schokoladeneis jede Menge anderer Kreationen und eine Eisvitrine ins Austria House. Seidl Catering Das Vorarlberger Gastronomie-Service- Unternehmen Seidl Catering ist nach Sotschi, Rio de Janeiro und Pyeongchang zum vierten Mal im Austria House mit von der Partie. Der Premium Caterer mit Sitz in Rankweil serviert, was die Natur zu bieten hat, setzt auf hochwertige Produkte sowie erstklassige Zutaten und verfeinern diese mit kulinarischer Erfahrung. Axess AG Von innovativen Softwarelösungen bis hin zu modernen Zutrittssystemen, Axess ist der Allround- und Fullservice-Partner, wenn es um den öffentlichen Zugang in Sport, Freizeit, Kultur und Verkehr geht. Das Unternehmen hat 26 Niederlassungen in 20 Ländern mit Headquarter und Produktion in Österreich. Im Austria House regelt Axess das Zutrittssystem für den Medien- und VIP-Bereich. Geberit Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte und feiert im Jahr 2024 ihr 150-jähriges Bestehen. Die Sanitäranlagen im Austria House sind mit fünf Aufsatz-Waschtischen und vier Urinalen aus dem Haus Geberit ausgestattet. Für das Olympic Team Austria gibt es ein Ad-on: alle Medaillengewinner:innen bekommen das innovative Dusch-WC Aqua-Clean in Form eines Geberit-Scheckgutscheins. Hagleitner Hagleitner gestaltet Hygiene: Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel, Kosmetik – dazu Spender, Dosiergeräte und Apps. Die Ware entsteht in Zell am See in Österreich. Hier hat Hagleitner den Muttersitz; hier wird geforscht, entwickelt und produziert. Hagleitner stellt fürs Austria House die Desinfektionsständer für den Eingangsbereich und die WC-Anlagen, sowie die Unterhaltsreinigung für den Caterer zur Verfügung. Für die Athlet:innen gibt es 2.000 Flaschen Händedesinfektion.

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138 Olympic Marketing London calling! Für die Kletter-Asse Jessica Pilz und Jakob Schubert ging es mit Austrian Air- lines zum Olympia-Test. Beflügelt nach Paris Der Weg zu den Olympischen Flug-Stornierungen, konnten wir so für ein wenig Entlastung in den Ver- bands- und Athlet:innen-Budgets sorgen“, bilanziert ÖOC-Generalse- kretär Peter Mennel. Spielen ist lange und an- strengend, viele Athlet:in- nen kämpfen jahrelang für eine Teil- nahme. Unterstützung in allen Berei- chen von verschiedenen Stakehol- dern ist essenziell, um den Olympia-Traum wahrwerden zu lassen. im Herbst 2022 gestartet – und war ein voller Erfolg. Zahlreiche Sport- ler:innen aus 20 Verbänden nutzten den ÖOC Travel Support powered by Austrian Airlines, um kostenlos zu Wettkämpfen oder Trainingsla- gern zu reisen. ENTLASTUNG IN SCHWIERIGEN ZEITEN Aus diesem Grund schuf das Öster- reichische Olympische Comité mit dem ÖOC Travel Support powered by Austrian Airlines ein zusätzliches Serviceangebot, das Kosten und Auf- wände reduziert. Das Projekt wurde „Die Sportfachverbände haben das Angebot sehr gut angenommen, das Feedback war durchwegs positiv. In Zeiten mit hoher Inflation, Preisstei- gerungen in allen Bereichen und und Im April ging es beispielsweise für das österreichische Kanu-Team um Corinna Kuhnle Felix Oschmautz zum Trainingslager auf die Olympia-Strecke in Vai- res-Sur-Mane, nahe der franzöisi- schen Hauptstadt Paris. „Für uns alle ist das ein großer Faktor. Es ist ein- fach toll, wenn man von Wien direkt nach Paris fliegen kann. Dort ist es

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Die Alexandri-Schwestern sind vom ÖOC Travel Support powered by Österreichische Lotterien begeistert. Olympic Marketing 139 Julian Hörl und Alexander Horst waren auf ihrer „Road to Paris“ mit Austrian Airlines unterwegs. dann nur noch ein Katzensprung bis zur Strecke. Die Zeitersparnis er- möglicht zusätzliche Trainingsein- heiten – und die sind Gold wert!“, zeigte sich Oschmautz vom ÖOC Travel Support powered by Austrian Airlines begeistert. TEST AUF DER OLYMPIA-WAND Ein Monat zuvor, Anfang März, war das österreichische Handball-Natio- nalteam der Herren zur finalen Olympia-Qualifikation, das nach der EM-Sensation erreicht wurde, abge- hoben. Am Ende sollte es knapp nicht mit der Olympia-Teilnahme reichen. Diese haben Jessica Pilz und Jakob Schubert hingegen in der Tasche. Weniger als zwei Monate vor dem Beginn der Spiele ging es zum „Olympia-Trainingslager“ nach London. Dort wurde die Boulderwand, die in Paris zum Einsatz kommt, nachge- baut und getestet. „Wir haben inten- sive Wochen mit langen Reisen hin- ter uns. Da ist es fein, wenn man direkt von ‚zu Hause‘ abheben kann“, meinte Schubert. Die Anreise aus Innsbruck sparte Zeit und wich- tige Kräfte. Dank des ÖOC Travel Support powered by Austrian Air- lines ging es für das KVÖ-Duo über Wien nach Großbritannien. Schu- bert: „Effizienz ist derzeit ein wich- tiger Faktor. Die gesparte Zeit bei der Anreise kann in Training investiert werden.“ Für seine Teamkolleg:in- nen Franziska Sterrer, Stefan Scherz und Nicolai Uznik ging es kurz spä- ter mit ÖOC-Unterstützung zum fi- nalen Olympia-Quali-Event nach Budapest (HUN). LANGE OLYMPIA- TRADITION Österreichs Schwimm-Team um Fe- lix Auböck nutzte das Serviceange- bot ebenfalls und reiste mit dem ÖOC Travel Support powered by Austrian Airlines zur EM nach Bel- grad (SRB). Dort konnten Felix Au- böck und Co. fünfmal Gold und ein- mal Silber gewinnen. Es ging also mit Übergepäck zurück zum Flugha- fen Wien-Schwechat. Auch Olympia-Kandidat:innen aus dem Beachvolleyball, Ringen, Se- geln, Fechten, Judo, Bogen- oder Radsport und der Leichtathletik sind mit Austrian Airlines zu Olym- pia-Trainingslagern oder Qualifika- tions-Wettkämpfen für Paris 2024 geflogen. Die heimische Fluglinie hat eine lange Olympia-Tradition und seit 1992 zahlreiche österreichi- sche Spitzensportler:innen sicher und zuverlässig zu Olympischen Spielen gebracht – von Albertville über Nagano bis Salt Lake City, von Turin über Tokio bis nach Peking. Nach Paris geht es für das Olympic Team Austria ebenso mit Austrian Airlines.

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140 Olympic Marketing Nicht nur David Hussl, Benjamin Bildstein, Lukas Mähr und Lara Vadlau (v.l.) sind dankbar für die Unterstützung des ÖOC-Partners Airbnb. Richtungsweisender Support Die Road to Paris ging im Olympic Team Austria nie- mand allein. Ganz wie im Songtext der berühmten Stadi- on-Schnulze von Gerry and the Pa- cemakers You’ll Never Walk Alone war und ist der Travel Support des Österreichischen Olympischen Co- mité powered by Airbnb ein wichti- ger Wegbegleiter der Sportfachver- bände und Athlet:innen auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen Paris 2024. „Wir haben den ÖOC-Travel Support 2022 erfolgreich mit unseren Part- nern gestartet und seither wurde und wird dieser von den Verbänden und Athlet:innen intensiv auf der Road to Paris genützt. Olympia-Kandidat:in- nen aus dem Beachvolleyball, Rin- gen, Segeln, Fechten, Bogen- oder Radsport, der Leichtathletik, dem Judo, Handball, Modernen Fünf- kampf, Badminton und Kanu sind mit der Austrian Airlines zu Olym- pia-Trainingslagern oder Qualifika- tions-Wettkämpfen für Paris 2024 geflogen und/oder haben ein Airb- nb-Quartier genutzt“, sagt ÖOC-Ge- neralsekretär Peter Mennel. Aktuell hat das neunköpfige Segel- nationalteam am 20. Juli das Olym- pia-Quartier in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille powered by Airbnb, der weltweit führenden On- line-Plattform zur Vermittlung von Privatunterkünften, bezogen. „House Stephanie“ in der 13 Avenue du Co- lonel Serot, so lautet die Adresse von Benjamin Bildstein, David Hussl, Lukas Haberl, Tanja Frank, Lara Vad- lau, Lukas Mähr, Valentin Bontus, Alina Kornelli und Lorena Abicht. Das Airbnb-Quartier liegt prakti- scherweise nur 200 Meter vom Olympia-Venue entfernt. „Für uns ein Glücksfall! Wir können zu Fuß zum Hafen spazieren“, sagt die zweifache Ex-Weltmeisterin Lara Vadlau. „Der ÖOC Travel Support ist extrem hilfreich. Wir haben ja schon bei den Pre-Olympics und den an- schließenden Trainingswochen im letzten Sommer hier in Marseille in einem großen Haus mit Blick auf Notre-dame de la Garde gewohnt. Dieses Engagement ist wichtig für uns, dass uns AUA-Flüge und Quar- tier bereitgestellt werden, hat die Vorbereitung ungemein erleichtert. Jeder Trainingstag in den olympi- schen Gewässern war und ist wichtig für uns. Das ist eine optimale Erwei- terung der tollen Infrastruktur, die hier der OeSV aufgebaut hat." Seit Mai 2022 gibt es den fix installierten Segelverbands-Container am Hafen. Olympia-Bronzemedaillengewinne- rin Magdalena Lobnig absolvierte mithilfe des ÖOC-Travel Supports powered by Airbnb ein Winter-Trai- ningslager in den USA. „Drei Wo- chen in Austin, Texas in der Wärme zu trainieren und so der heimischen Kälte zu entkommen, stand schon lange auf meiner Wunschliste in der Trainingsvorbereitung! Dank der Un- terstützung des ÖOC und Airbnb ist dieser Wunsch in Erfüllung gegan- gen!“ Perfekte Trainingsbedingun- gen, perfekte Unterkunft, mit dem ÖOC-Travel Support war auch Ös- terreichs Ausnahme-Ruderin auf dem Weg zu ihren dritten Olympischen Spielen nicht alleine. Bitte zu Tisch: das Airbnb-Quartier in Marseille bietet Österreichs Olympia-Segelteam genug Platz für gemeinsame Essen.

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142 Olympic Marketing Der 1. März 2024 war ein Mobilitätsmeilenstein im Countdown für die Olympi- schen Spiele in Paris. An diesem Tag hat Toyota die ersten Fahrzeuge der emissionsfreien Paris 2024-Flotte an das Organisationskomitee übergeben. Insgesamt stellt Toyota 2.650 elektri- fizierte Fahrzeuge und 700 elektrische Mobilitätslösungen zur Verfügung. vor Tony Estanguet, Präsident des Organi- sationskomitees, bekam die Schlüssel von Toyota Motor Europe-CEO Yoshi- hiro Nakata dem Paris 2024-Headquarter persönlich über- reicht. „Toyota freut sich, gemeinsam mit Paris 2024 diese Reise anzutreten, die unser Engagement für die Entwick- lung nachhaltiger Mobilitätslösungen unterstreicht“, sagte Nakata. „Unsere mehrgleisige Strategie zur Kohlenstoff- neutralität, die verschiedene elektrifi- zierte Fahrzeuge kombiniert, ist das Herzstück der Toyota-Flotte, die der olympischen und paralympischen Fa- milie zur Verfügung gestellt wird. Toyo- ta bringt eine zu 100 Prozent elektrifi- zierte Fahrzeugflotte nach Paris, die im Einklang mit unserer Verpflichtung zur Reduzierung der Kohlenstoffemissio- nen steht.“ Die Zielsetzung ist klar: Athlet:innen, Offizielle, Freiwillige und Zuschau- er:innen sollen sich frei, nachhaltig und sicher fortbewegen können. Zu den Mobilitätslösungen gehören auch 250 Accessible People Mover, die für Paris 2024 neu konzipiert wurden und zwi- schen verschiedenen Venues und im Olympischen Dorf eingesetzt werden. Diese batteriebetriebenen Langsamläu- fer für kurze Strecken sind das jüngste Beispiel für Toyotas Vision von „Mo- bilität für alle“. „Wir haben uns als Organisationskomi- tee ehrgeizige Ziele gesteckt. Danke an Toyota, dass sie diese teilen und mit Leben erfüllen“, so Estanguet, der auch vom KINTO Carsharing-Dienst, der von Toyota seit Herbst 2023 für das Paris 2024-Team zur Verfügung gestellt wird, begeistert ist. Groß ist die Begeisterung auch bei den Athlet:innen, alleine in Europa hat Toyo- ta mehr als 100 potenzielle Olym- pia-Teilnehmer:innen aus 23 Nationen auf ihrer „Road to Paris“ mobil gemacht. Aus dem Toyota Team Austria werden in Frankreich die synchronschwimmen- den Alexandri-Sisters Anna-Maria und Eirini Marina sowie Kletter-Ass Jessica Pilz an den Start gehen. Zudem wurden die Olympiazentren Austria mit hoch- wertigen Bussen ausgestattet. Flotte Flotte Die Paris 2024-Flotte umfasst 3.350 Fahrzeuge und Mobilitätslösungen, allesamt elektrisch.

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144 Facts & Figures 144 1948 Bei den Olympischen Spielen London 1948 wurden erstmals die TV-Rechte vergeben. 11.000 Stunden Content werden von Paris 2024 produziert, umgerechnet 30 Tage. 15,8 % Steigerung in Sachen Content-Produktion gegenüber Tokio 2020. 5.600.000 Zuschauer:innen haben die Olympischen Spiele London 2012 im ORF gesehen. Quoten-Hit Unter dem Motto „Games Wide Open“ ﬁnden die Olympischen Spiele zum dritten Mal nach 1904 und 1924 wieder in Paris statt. Ein Millionen- publikum ist garantiert, wurden doch rund zehn Millionen Eintrittskarten für die Bewerbe aufgelegt. Aber erst das Live-Publikum macht Paris 2024 zur größten Sportveranstaltung der Welt, denn mehr als vier Milliarden Fans werden vor den TV-Geräten, auf Tablets oder Mobiltelefonen die Entscheidungen mitverfolgen. „Auf diesem Weg bringen wir den Zauber der Olympischen Spiele in die Welt“, weiß IOC- Präsident Thomas Bach. Wir haben uns die Zahlen dahinter angeschaut. 3.800 Mikrofone fangen die besten Quotes ein. 8 ORF-Kamerateams sind in Paris, Marseille und im Austria House unterwegs. 130+ TV-Anstalten berichten live aus Paris und Frankreich. 1.000 Kamera-Systeme kommen während der Games Time zum Einsatz. 15 Drohnen ﬂiegen für perfekte Luftaufnahmen. 8.500 Mitarbeiter:innen sind für den Olympic Broadcast Service im Einsatz. Zuseher:innen werden die Olympischen Spiele 2024 live mitverfolgen. 4.200.000.000+

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IMPRESSUM Medieninhaber: Österreichisches Olympisches Comité, Rennweg 46–50/Stiege 1/Top 7, 1030 Wien Telefon: +43 1 799 55 11, www.olympia.at, ofﬁce@olympia.at Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Peter Mennel Leitung: Florian Gosch, Stephan Schwabl Redaktion: Kevin Bell, Christoph Iglhauser, Matthias Nemetz, Silvana Strieder, Kurt Vierthaler, Daniel Winkler Mitarbeit: Clara Kreutz, Martina Linzbauer, Ingemar Mayer, Helena Rastl, Dominik Wohlgemuth-Engel Lektorat: Mag. Birgit Weilguni Fotos: GEPA Pictures, Olympic Library, Michael Meindl, Florian Rogner, Niklas Stadler, Paris 2024, Milano Cortina 2026, OIS Photo, ABF, OEPS, Turnsport Austria, Sport Austria, FIL, Agrarmarketing/Burgstaller, Lebensraum Tirol/ Hörterer, Blickfang/Türtscher, Wirtschaftskammer Österreich, RB Contentpool, UEC, Shutterstock, ZVG Graﬁk & Design: Christoph Geretschlaeger Druck: Ferdinand Berger & Söhne, Horn Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift, die mehrmals im Jahr herausgegeben wird. Informationsschrift für den Olympischen Sport in Österreich

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ÖSTERREICH HAT GLÜCK... ...und Glück ist vielfältig. Wir übernehmen Verantwortung in Österreich und leben, was vielen Menschen wichtig ist: Spielerschutz, Compliance und soziales Engagement. Wir unterstützen soziale Anliegen im Sinne der Gesellschaft, zahlreiche Kulturprojekte und machen sie mit den Lotterien Tagen einfach erlebbar. Darüber hinaus sind die Öster- reichischen Lotterien größter Sportförderer unseres Landes. Als stolzer Premium Partner des Österreichischen Olympischen Comités wünschen wir dem Olympic Team Austria viel Erfolg bei den Olympischen Spielen in Paris. sponsoring.lotterien.at, lotterientag.at